900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
gegraben, dass ich meinen Fuß auf die Schulter der Kreatur setzen musste, um die Waffe wieder hinauszuziehen. Ich schloss meine Augen und hielt sie fest verschlossen, während ich den Hammer schmatzend herauszog. Von dem metallenen Ende hing eine gräuliche Masse herab.
Ich konnte hören, wie einige Knochenfragmente auf den Holzboden fielen. Währenddessen schaute ich auf und sah zwei Frauen und einen Mann. Sie saßen in ihrem Auto und hatten die Türen verriegelt. Drei der Kreaturen schlugen mit ihren bloßen und blutbeschmierten Händen gegen den Wagen. Dann zersplitterte das erste Fenster.
Furcht überkam mich. Während sie eine Frau aus dem Sitz rissen, dachte ich an Jenn und unsere Nachbarn. Als alle drei Kreaturen kräftig zu fressen begannen, stieß die Frau einen Schrei aus, der durch Mark und Bein ging. Die anderen beiden Passagiere kämpften sich aus dem Fahrzeug. Dadurch rannten sie in ihr eigenes Verderben.
Ich sah einen stämmigen Kerl. Er trug eine Rettungsweste über seinem braunen Anzug. Er hatte die Weste so fest geschnürt, dass seine Fettrollen über den Hüftgurt schwabbelten. Zwei Kreaturen drängten ihn in die Ecke. Der Kerl kroch auf die Reling zu. Die Kreaturen griffen nach ihm. Er ließ sich über den Rand des Schiffes ins Wasser fallen.
Das Kielwasser erfasste ihn. Er trieb auf und ab, dann paddelte er zum Ufer. Der Kerl sah dabei aus, wie ein schwimmender Hund.
Plötzlich war er unter Wasser. Als er wieder hochkam, fuchtelte er wild mit den Armen und schrie: »Sie sind dort unten!«
Etwas riss ihn erneut hinab. Das Wasser färbte sich dunkelrot. Bevor ich mich wieder zum Gemetzel auf dem Schiffsdeck umdrehte, sah ich die blutgetränkte Rettungsweste auftauchen.
Auf dem Schiff war die Hölle los. Wir versuchten, die Dinger zu erschlagen. Doch wir standen Dutzenden von ihnen gegenüber und es waren nur noch ein paar von uns übrig.
Mr. Schnurrbart hatte eine Handfeuerwaffe. Zwei Zombies stiegen die Treppe zur Brücke hinauf. Er folgte ihnen und schrie, dass er fast keine Munition mehr hatte. Der Schrei galt sicher dem Kapitän. Ich hörte mehrere Schüsse auf der Brücke, dann ein paar Schreie.
Weniger als zwei Minuten vom Land entfernt , dachte ich.
Ich sah zu Kyle herüber und rief: »Los, zur Treppe. Das ist das Beste.«
»Yep. Die Treppe ist ein Engpass. Gut zu verteidigen, wenn es nötig sein sollte«, stimmte er zu.
»Wir müssen dafür sorgen, dass dieses Schiff das Ufer erreicht«, bellte ich, als wir zum Oberdeck eilten.
Als wir oben im Treppenhaus um die Ecke bogen, begegneten wir zuerst Mr. Schnurrbart. Er hielt noch immer seine Pistole in den Händen, den Finger am Abzug. Offensichtlich war ihm die Munition nun ausgegangen, denn die Waffe war auf den Boden gerichtet. Er schaute langsam auf. Unsere Blicke trafen sich. Sein Schnurrbart wehte ihm Wind.
Kyle sagte: »Sie haben ihn erwischt.«
Die Zeit stand still. Ich realisierte, was wir zu tun hatten. Schnurrbart rannte mit einem wilden Blick aus blutunterlaufenen Augen auf uns zu. Mit einer Entschuldigung auf den Lippen versetzte Kyle ihm einen tödlichen Schlag gegen den Kopf.
Keine Zeit darüber nachzudenken.
Wir drangen weiter zur Schiffsbrücke vor und entdeckten schnell, dass Mr. Schnurrbart die beiden Kreaturen ausgeschaltet hatte. Eine vor ihnen hatte es jedoch geschafft, ihm ein großes Stück Fleisch aus dem Schenkel zu reißen.
Der Kapitän lag zusammengerollt in einer Ecke. Er wiederholte immer wieder: »Nicht ins Wasser! Nicht ins Wasser! Nicht ins Wasser!«
Er hatte Recht; das Wasser musste von diesen Kreaturen verseucht worden sein, und zur Hölle, niemand von uns wollte darin landen.
Ich fasste das Steuerrad und steuerte das Schiff in Richtung des nächstgelegenen Ufers. Eine Straße schmiegte sich dort an den Küstenverlauf.
Kyle rannte zurück zur Treppe. Ich konnte ihn grunzen hören, während er seinen metallenen Stab auf jede Kreatur schlug, die versuchte, die Treppe emporzusteigen.
Dreißig Sekunden, bis wir an Land sein würden.
Dreißig Sekunden, bis wir entkommen könnten.
Ich griff in meine Tasche und holte die Autoschlüssel des Hummers heraus.
Wir würden ungebremst auf Grund laufen.
Das Boot würde am Ufer zerschellen.
Kyle rannte in die Kabine zurück, mit leeren Händen. Er erklärte, dass er den Haken am Ende der Stange in das Gehirn einer dieser Kreaturen gegraben hatte und ihn nicht wieder herausziehen konnte, bevor diese mit der Waffe über Bord gegangen war.
Zehn
Weitere Kostenlose Bücher