900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
aus konnte man wahrscheinlich auch den vorderen Bereich überschauen, wo wir noch im Hummer saßen.
Mein Herz raste noch immer. Es schien mir aus der Brust springen zu wollen. Ich blickte zum Ufer zurück. Die Besatzung hatte aufgehört zu feuern, obwohl die Untoten buchstäblich ins Wasser rannten. Ich sah mit Verwunderung, wie sie erst knietief, dann bis zur Hüfte und schließlich vollständig versanken. Ihre Köpfe verschwanden unter der Wasseroberfläche. Ich hoffte, dass sie nicht schwimmen konnten.
»Da treiben sicher unzählige dieser Biester unter Wasser herum«, sagte Kyle, als ob er meine Gedanken lesen konnte. Er wischte sich Schweißperlen von der Stirn und studierte die Mannschaft an Bord.
»Es scheinen zwanzig Mann zu sein«, sagte er leise.
»Die sehen nicht so aus, als wären sie vom Militär oder der Polizei«, kommentierte ich genauso leise. »Zum jetzigen Zeitpunkt ist es mir egal, wer die sind. Die haben soeben unser Leben gerettet. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.« Kyle zeigte auf das Gebäude, aus dem wir gerade entkommen waren.
»Yeah«, schnaubte ich verächtlich, »Hoffentlich begegnen wir diesem Hurensohn noch einmal.«
»Im Augenblick kann man nicht allzu vielen Leuten trauen«, stimmte er zu.
Ich betrachtete ihn aufmerksam und sagte: »Du bist die einzige Person, der ich im Moment vertraue.«
»Ich empfinde genau so. Wir sollten aufeinander achten. Wir wissen nicht, wie die Jungs drauf sind und was die wollen.« Kyle deutete mit dem Kinn auf unsere Retter.
Ich nickte zustimmend mit dem Kopf.
Wir nutzen die kurze Pause, um durchzuatmen und den Hummer zu durchsuchen. Wir suchten nach verborgenen Schätzen, die uns in diesem Schlamassel hilfreich sein könnten. Kyle spähte in das Handschuhfach und seufzte voller Enttäuschung. Keine versteckten Waffen. Stattdessen fand er ein Twinkie und ein Kit Kat. Mit einem Grinsen fragte er: »Gebäck oder Schokolade?«
Mein Magen zog sich zusammen und erinnerte mich daran, dass ich seit gestern Mittag nichts mehr gegessen hatte.
»Gebäck«, sagte ich. Er gab mir den Twinkie. Ich zerriss die Verpackung und fühlte mich wie ein hungriges Tier kurz vor der Fütterung.
Während ich auf mein schmuddeliges, blutbeflecktes, ehemals weißes Hemd und die schwarze Krawatte krümelte, setzte ich die Untersuchung des Wagens fort. Auf dem Rücksitz lag ein Mantel zusammen mit einem Haufen Verpackungen verschiedener Arten von Junk Food. Süßwaren, Chips, Gebäck; ich fand sogar ein halb angefressenes Sandwich. Die Funde bestätigten mir nur, dass mein nun pensionierter Boss sein Lebtag ein schmuddeliges Schwein gewesen war.
Ein paar Männer von der Bootsmannschaft sahen zu, wie wir den Hummer durchsuchten. Einer von ihnen zeigte in unsere Richtung und drei kamen zu uns herüber. Sie waren fast gleich gekleidet. Zwar trugen alle einen schwarzen Overall, jedoch nicht jedes Outfit glich dem anderen bis ins Detail. Offensichtlich gab es eine Art Kleiderordnung unter ihnen.
»Bist du bereit?«, fragte ich nervös.
»Ich hoffe es«, erwiderte Kyle mit ernster Miene.
Wir öffneten gleichzeitig die Türen und stiegen aus dem Hummer, um unsere Lebensretter zu begrüßen. Nun mussten wir nur noch herausfinden, warum sie das getan hatten.
Die drei Männer standen einen Moment reglos vor uns. Ihre Gesichter wirkten versteinert. Sie schauten uns abschätzig an.
Wir taten dasselbe bei ihnen.
Der Größte der Gruppe trat hervor. Ich erinnere mich noch daran, dass ich mir Gedanken über den Schnurrbart machte, der er trug. So einen hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Es war ein Monster von einem Bart, der sich über das ganze Gesicht erstreckte und dann in seine Koteletten überging. Diese Barttracht, verbunden mit einem braunen, überdimensionalen Cowboyhut und seinem schwarzen Overall ließ mich an alte Spielsachen denken, mit denen ich in meiner Kindheit gespielt hatte. Dem Typen fehlten nur ein Maschinengewehr aus Plastik, ein Rucksack und eine Kung-Fu-Griff-Taste am Rücken und er wäre die perfekte GI-Joe-Actionfigur.
»Ihr Typen habt echt eine Macke«, rief er mit einem Lächeln aus. Er streckte seine Hand aus. Ich schlug ein. Während ich seine Hand schüttelte, antwortete ich: »Dasselbe denken wir über euch. Wir haben den ganzen Morgen dabei zugesehen, wie ihr diese Kreaturen bekämpft und Leute gerettet habt, während andere einfach nur aus der Stadt fliehen wollten. Wer seid ihr?«
Mr. Schnurrbart sprach eher
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