A Strong Hand (German Edition)
ein.
Trotzdem war Damian zufrieden. »Okay, ich hab’s«, rief er.
Schläfrig stöhnte Nick auf und kuschelte sich tiefer in die Seide. »Ich könnte mich da echt dran gewöhnen«, murmelte er.
»Na komm. Ich fahr' dich nach Hause«, lockte Damian und streichelte sacht über die perfekt gerundeten, nackten Pobacken.
Nick war entsetzt, als Damian vor seinem Wohnkomplex hielt, anstatt ihn wieder mit zu sich nach Hause zu nehmen, sagte aber nichts. Er küsste Damian, stieg aus und blieb dann auf dem Gehweg stehen, um dem wegfahrenden Auto hinterher zu sehen.
Er hatte keine Ahnung, was da eben passiert war. Oder warum.
***
Ohne dass einer der beiden Männer es ansprach, fuhr Damian Nick an den Tagen, die er im Studio arbeitete, weiterhin zu seiner Wohnung.
Nick fragte sich, ob die ganze Sache mit dem Rohrstock Damian so sehr abgestoßen hatte, dass er ihn nicht mal mehr ansehen konnte, solange der Striemen noch zu sehen war. Daher überprüfte er jeden Tag den Zustand seines Hinterns und verfolgte, wie die Farbe von lila zu gelb wechselte, während er bereits überlegte, wie er es wohl am besten ansprechen konnte, wenn der Bluterguss ganz verschwunden war. Und ob Damian dann wieder mit ihm spielen würde.
Deprimiert lächelte er, als er das Bild vor sich hatte, wie er in Damians Büro marschierte, die Hosen runterließ und verkündete: »Ich hab' gute Nachrichten, Boss! Wir können wieder!«
Eigentlich begann er sich sogar zu fragen, ob sie je wieder miteinander spielen würden. Oder miteinander schlafen würden. Er vermisste das Gefühl von Damian in ihm, das Gefühl des harten Schwanzes, der ihn in Besitz nahm. Er vermisste es, vor Damian zu knien, das atemlose Kribbeln der Spannung, wenn es darum ging, was Damian wohl als Nächstes vorhatte.
Beim Arbeiten war Damian rücksichtsvoll und gab Nick kein einziges Mal eine Anweisung, sondern nur höfliche Bitten, was Nick unglaublich niedergeschlagen zurückließ. Einmal mehr befürchtete er, dass er alles ruiniert hatte, ohne wirklich zu wissen, womit.
***
»Ashley, kann ich dich kurz sprechen?«
»Na endlich!« In einer frustrierten Geste warf Ashley die Hände in die Luft. »Endlich kommst du zur Vernunft.«
»Wovon redest du, bitte?«
»Ashley Winthrop, Berater für Tops in allen Lebenslagen. Ich sollte mir eine Visitenkarte dafür machen lassen.« Ashley grinste selbstgefällig. »Was hast du diesmal angestellt?«
»Es war nicht nur meine Schuld«, verteidigte Damian sich abwehrend.
»Du bist der Top, schon allein deswegen ist es meistens deine Schuld.«
Damian warf seinem Freund einen bösen Blick zu. Die Sicherheit, mit der Ashley ihn sofort dafür verantwortlich machte, ärgerte ihn ungemein. Auch wenn er damit recht hatte.
»Ich habe einen Fehler in einer Session gemacht. Und jetzt entfernen wir uns immer weiter voneinander.«
Mit seinem üblichen Humor und seinem scharfsinnigen Urteilsvermögen erkannte Ashley das Problem auf Anhieb.
»Willst du weiterhin mit ihm spielen?«
»Natürlich.« Deprimiert ließ Damian den Kopf hängen. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob er das auch will. Wie kann er mir noch vertrauen, wenn –«
»Es gibt nur einen Weg, das rauszufinden«, unterbrach ihn Ashley unverblümt. »Und du bist der Top, er ohne Zweifel ein Sub. Aber das ist alles so neu für ihn, dass er nicht weiß, wie er sich verhalten soll, damit er bekommt, was er will. Du musst hier die Initiative ergreifen. Es liegt an dir, das wieder gradezubiegen.«
»Aber ich hätte ihn ernsthaft verletzen können.«
Ashleys Gesichtsausdruck wurde weicher und er schlang einen Arm um Damian. »Du hättest, aber du ‚ hast ‘ nicht. Du hattest dich genug unter Kontrolle, um dich zurückzuziehen, bevor was passiert ist.«
»Ich hab' noch nie so viele Fehler bei einem Sub gemacht. Ich hab' nicht die geringste Ahnung, warum er mich so aus dem Konzept bringt«, murmelte Damian.
»Wirklich nicht?«
» Du etwa?«
»Du liebst ihn.« Ashley gluckste, als sich ein Ausdruck ultimativen Erschreckens auf Damians Gesicht ausbreitete. »War dir das nicht bewusst?«
»Woher zur Hölle willst du das denn wissen, wenn ich mir noch nicht mal selbst sicher bin?«
Ashley nahm sich einen Moment Zeit, um seine Antwort zu formulieren. »Kennst du die Redewendung, dass einen nur die wirklich verletzen können, die man liebt?«
Damian nickte nur, wich Ashleys bohrendem Blick jedoch aus.
»Wenn du jemanden liebst, gibst du ihm damit auch Macht über dich.
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