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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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trennte er den Kopf des Feuerengels vom Rumpf, der wie ein glühender Ball ins Meer fiel und mit einem Zischen erlosch. Der Körper seines Gegners löste sich in unzählige Funken auf, die vom Wind hochgewirbelt wurden.
    Aaron sah, wie die Gefallenen durch das Höllentor den Rückzug antraten. Er wandte sich zu Rebecca um, die fast in der flüssigen Erde versunken war. Er griff ihren Arm und zog sie heraus. Sie war mehr tot als lebendig. Zwar hatte die Lava ihrem Körper nichts anhaben können, aber sie war von Seraphiel schwer verwundet worden. Aaron hob sie auf seine Arme. Ihr Herzschlag war kaum noch zu spüren.
    «Rebecca, leb!», schrie er voller Inbrunst. Doch sie reagierte nicht. Sollte alles zu spät sein?
    «Rebecca!», schrie er, als er plötzlich die Gegenwart seines Vaters wahrnahm. Er wandte sich mit Tränen in den Augen um und ahnte sofort, was sein Vater jetzt von ihm verlangen würde.
    «Töte sie, Aaron. Töte sie! Ihr Wissen bedeutet für uns große Gefahr.»
    Er konnte den Befehl seines Vaters unmöglich ausführen. Zum ersten Mal würde er sich ihm widersetzen. «Ich habe mein Leben lang versucht, dir alles recht zu machen, damit du stolz auf mich bist. Doch dieses Mal werde ich dir nicht gehorchen. Ich liebe sie.»
    «Du weißt nicht, was du da redest, Aaron. Sie ist unsere Feindin. Hast du vergessen, dass ihr Vater deine Mutter und deinen Bruder getötet hat?»
    Uriels Stimme zitterte vor Verachtung und unterdrücktem Zorn.
    «Rebecca ist anders. Sie billigt das Verhalten ihres Vaters nicht und würde niemandem Schaden zufügen …»
    «Nicht einmal ihr Name stimmt!», schnitt sein Vater ihm das Wort ab. «Du bist mein Sohn. Wo bleibt dein Gehorsam? Töte sie! Wenn du es nicht tust, dann werde ich es machen. Begreif doch, sie muss sterben, allein um des Friedens willen.»
    Die Entschlossenheit im Blick des Erzengels vermittelte Aaron die Gewissheit, dass sein Vater ihren Tod um jeden Preis wünschte, gleichgültig, ob Rebecca unschuldig war oder nicht. Das konnte er nicht zulassen.
    «Dann musst du zuerst mich töten, Vater», sagte er.
    Dann trat Uriel entgegen und reckte das Kinn entschlossen vor. Er war bereit für Rebecca zu sterben.
    Die Miene seines Vaters verfinsterte sich. «Wie kommst du dazu, dich meinem Befehl zu widersetzen? War ich dir nicht immer ein guter Vater? Habe ich dich nicht alles lehren lassen, was du brauchst? War ich nicht in der bittersten Stunde deines Lebens bei dir? Ich habe gehofft, dass du eines Tages in unseren Kreis aufgenommen werden möchtest. Doch die menschliche Seite ist zu stark in dir. Du wirst nie zu uns gehören.»
    «Ich wollte nie ein Reiner werden, es war immer dein Wunsch. Lieber sterbe ich für mein Glück!»
    «Glück? Pah, was bedeutet das schon? Die lächerliche Umschreibung einer menschlichen Illusion. Es gibt nur den Willen, mehr nicht.» Uriel lachte höhnisch. «Und jetzt lass sie los und tritt endlich beiseite, damit diese Mission beendet werden kann.»
    Mit gezücktem Flammenschwert machte Uriel einen Schritt auf Aaron zu. Rebecca regte sich in seinen Armen und stöhnte. Er spürte, wie ihr Herz wieder kräftiger schlug. Er kniete sich mit ihr auf den heißen Boden und warf sein Flammenschwert achtlos beiseite.
    «Du kannst uns beide töten, Vater, aber niemals unsere Liebe. Sie wird die Ewigkeit überdauern. So wie deine Liebe zu meiner Mutter. Ich fühle sie noch immer. Du hast nie aufgehört, sie zu lieben. Wie kannst du mich für etwas bestrafen wollen, das du selbst gelebt hast?»
    Hinter Uriels gerunzelter Stirn schien es fieberhaft zu arbeiten, aber er schwieg, während seine Miene sich weiter verdüsterte.
    «Wenn in meinen Worten keine Wahrheit liegt, dann beende es, Vater. Ich bin bereit für den Tod.»
    Aaron legte den Kopf in den Nacken, um seine Kehle darzubieten. Sein Vater knurrte, bevor er mit dem Schwert ausholte. Wie eine silbrig glänzende Mondsichel surrte die Klinge durch die Luft. Aaron fürchtete den Tod nicht, er hatte ihm oft genug ins Angesicht gesehen. Deutlich spürte er den Luftzug, als die Waffe die Luft teilte und verfolgte die Bahn der Spitze, die sich seiner Kehle näherte. Gleich wäre alles vorbei.
    Sein Herz zog sich vor Schmerz zusammen, in der Gewissheit, Rebecca niemals wieder halten, spüren und berühren zu dürfen. Doch ihre Liebe war den Tod wert. Erbarmen war eine Vokabel, die seinem Vater fremd war. Aaron schloss die Augen und erwartete, Rebecca fest an sich gepresst, sein Ende.
    Zu seinem

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