Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
gezücktem Schwert auf den verhassten Gegner. Seraphiel reagierte blitzschnell und spie eine Feuerfontäne, der Aaron jedoch rechtzeitig ausweichen konnte. Funken sprühten und eine Handvoll Federn stoben durch die Luft.
Seraphiels Gesicht verzog sich vor Zorn, als er einen weiteren Angriff startete. Er reckte den Arm empor, aus dem Stichflammen schlugen, die Aaron erneut mit dem Schwert abwehren konnte. Immer schneller folgten Seraphiels feurige Attacken. Aaron benötigte alle Konzentration, um gegen ihn bestehen zu können.
Er wagte es nicht, zu Rebecca zu sehen. Es beruhigte ihn ein wenig, als er ihr Herz noch immer fühlte. Der Schlagabtausch mit dem Feuerengel erschien Aaron wie eine Ewigkeit. So kam er nicht weiter. Außerdem wuchs die Bedrohung durch Luzifers Garde, von denen bereits der Erste das Höllentor in diese Welt passiert hatte und nun gegen Joel kämpfte.
Mittlerweile leuchtete der nächtliche Himmel durch das geöffnete Höllenfeuer scharlachrot. Mit ihm wurde es unerträglich heiß. Doch dieses Mal gelang es Aaron, die Flammen zu blocken. Dennoch könnte er seinen Gegner mit dem Schwert allein nicht besiegen, das wurde ihm mit jeder weiteren Attacke klarer.
Zwei weitere Gefallene entstiegen dem Höllentor. Der Wind nahm zu, sodass seine Schläge an Präzision verloren. Wolken ballten sich zusammen und die ersten Blitze zuckten bereits am Himmel. In einem Moment der Unachtsamkeit traf ihn Seraphiels Feuer. Es fraß sich wie ein Laserstrahl durch seine Schulter und trennte seine Schwinge ab. Aaron schrie auf und kippte zur Seite, doch eisern hielt er das Schwert in der Hand. Der Schmerz drohte ihn zu überwältigen und vor seinen Augen begannen bunte Punkte zu tanzen.
Aber er biss die Zähne zusammen und griff wieder an. Doch der Wind trieb ihn von der Steilküste. Mit nur einem Flügel war es nahezu unmöglich, zur Küste zurückzufliegen. Aber er konnte weder Rebecca noch diese Welt der Willkür des Feuerengels überlassen.
Du bist mein Sohn, mach mir keine Schande und bezwinge deinen Gegner , hörte er die Worte seines Vaters in seinem Kopf, als er ihn damals in Rom vor einem Kampf ermuntert hatte.
Wenn sich seine Glieder nur nicht so bleiern und hart anfühlen würden. Aaron segelte im Wind wie ein Blatt, unfähig, die Richtung zu bestimmen. Unter Mühen schaffte er es, sich zu stabilisieren. Er kam nur langsam voran, immer wieder musste er mit nur einem Flügel gegen den Wind steuern. Aber die Angst um Rebecca trieb ihn voran, bis er die Steilküste erreicht hatte.
Er beobachtete mit zunehmender Besorgnis, wie Joel sich gegen drei Gefallene behauptete und aus den Tiefen der Felsen weitere emporstiegen. Rebecca versank langsam in der rot glühenden, flüssigen Erde. Ihr Körper zitterte und zuckte. Aaron spürte ihre Schmerzen.
«Sag mir endlich den Spruch!», schrie Seraphiel sie an.
Doch Rebecca schüttelte schwach den Kopf.
«Dann stirb!», brüllte der Feuerengel und sah voller Hass auf sie herab.
«Nein!»
Aaron verbiss den Schmerz und hob sein Schwert, als er direkt über dem Widersacher schwebte. Seraphiel, der ihn anscheinend nicht bemerkt hatte, hob nun den Kopf.
«Niemand wird mich mehr stoppen können, auch du nicht, Blutengel! Die Apokalypse beginnt! Es lebe der Krieg!», schrie er ihm entgegen.
«Nicht, wenn ich das verhindern kann!»
Aaron wurde wieder vom Aufwind erfasst und musste aufpassen, nicht erneut abgetrieben zu werden. Blitze zuckten am Himmel und tauchten den Körper des Feuerengels in gleißendes Licht. Einer von ihnen fuhr in Aarons Flammenschwert und mit einem mächtigen Knall lud sich das Metall mit Elektrizität auf.
Seraphiels Augen weiteten sich. Schwerter der Verdammnis, so berichteten Sagen, und Aaron hielt nun eines in den Händen. Auch sein Vater hatte ein solches während der Rebellion getragen und den Sieg für das göttliche Heer errungen.
Als er den Feuerengel wieder angriff, wich dieser zurück. Aaron schwang die Waffe mit beiden Händen durch die Luft. Ein leises Surren begleitete jede Bewegung. Zufrieden registrierte er das Zögern Seraphiels. Mit einer weit ausholenden Bewegung schwang er erneut das Schwert und hieb Seraphiels Feuer werfenden Arm ab.
Das Gebrüll seines Widersachers schallte weit über das Meer hinaus. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. Er riss den Mund weit auf und spie Feuer. Aaron ahnte, dass es aus purer Verzweiflung geschah, und zeigte sich davon unbeeindruckt. Mit einem letzten schwungvollen Hieb
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