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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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erwählt hatte. Das Schicksal schien stets gegen sie zu sein. Sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass er verstoßen oder sogar getötet wurde.
    Aber in einem hatte Joel recht: Sie war dazu in der Lage Seraphiel zu Aaron zu führen. Es war ihr gleichgültig, was mit ihr geschah, Aaron war ihr wichtiger. Lieber wäre sie tot, als ohne ihn oder mit der Schuld zu leben, ihn zu einem Leben auf der Flucht zu zwingen, wie sie es selbst erfahren hatte.
    Sie schlich hinter den Grünpflanzen zurück und lief unbemerkt in den nächsten Seitentrakt. Ihren Arztkittel warf sie achtlos auf einen Stuhl und verließ das Krankenhaus. Die Luft draußen war klar und frisch. In der Ferne hörte sie das Meer rauschen. Sie stellte sich in den Schatten des Eingangs, verschränkte fröstelnd die Arme vor der Brust und schloss die Augen.
    Ich bin hier, Vater, schickte sie die mentale Botschaft weiter, auch wenn sie dabei den größten Widerwillen empfand.
    Ihr Herz klopfte vor Aufregung und sie spürte, wie auch Aarons Herzschlag schneller wurde. Vielleicht fühlte er, was sie vorhatte. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass Seraphiel so schnell wie möglich zu ihr käme, damit Aaron ihn endlich vernichten konnte.
    Rachel, endlich!
    Seraphiels Stimme war kein Flüstern mehr, sondern eindringlich und klar, als stünde er direkt neben ihr.
    Rebecca zuckte zusammen und sah sich um, während sie ihre feuchten Hände gegen die Jeans presste. Nichts war zu sehen. So sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte in der Dunkelheit keine Kontur erkennen. Überall spürte sie Schwingungen, die ihre Kleidung durchdrangen, ihr in die Haut stachen und in ihrem Körper ein unangenehmes Prickeln bewirkten, als stünde sie unter Strom. Ihre feinen Härchen stellten sich auf und eine Gänsehaut überzog ihren Rücken.
    Rebecca hielt die Spannung nicht länger aus. Wann würde sie ihrem Vater gegenüberstehen?
    Sie verdrängte die Gedanken an ihre Mutter und ihren Bruder, die bereits den Tod gefunden hatten. Furcht durfte sie in diesem Moment auf keinen Fall zeigen. Aaron würde Seraphiels Nähe spüren, davon war sie überzeugt.
    Sie öffnete die Augen und trat ein paar Schritte vor.
    Ich bin hier!
    Die Stimme dröhnte im Kopf, als wäre sie dort eingesperrt.
    Ich weiß, wo du bist. Gleich wirst du bei mir sein.
    Nein, komm du zu mir.
    Aaron war hier, sie musste ihren Vater dazu bringen, sich an diesen Ort zu begeben. Sie hoffte es. Rebecca sah hoch, als sie unerwartet einen Luftzug über sich spürte. Im fahlen Schein der Krankenhausbeleuchtung erkannte sie die Silhouette riesiger Flügel, die sich über ihr herabsenkten. Schon folgte ein weiteres Paar und noch eines …
    Furcht kroch in ihr hoch, sie wollte sich umdrehen und davonrennen, aber ihre Muskeln gehorchten nicht. Ihre Beine klebten am Boden fest. Gleich würden sie die Schwingen berühren, die Federn über ihr Gesicht streichen. Ein sanfter Tod.
    Rachel, du bist mein, ertönte die Stimme ihres Vaters, die sie aus der Starre riss.
    Rebecca flog herum und visierte die Tür an .
    Aaron!
    Zu spät. Kräftige Hände packten sie und zerrten sie empor. Rebecca wollte schreien, doch es kam kein Laut über ihre Lippen. Engel mit schwarzen Flügeln trugen sie immer höher hinauf in die Dunkelheit.
    Gefallene , dachte sie, deren Gesichter im Dunkel wie bleiche Lampions leuchteten.
    Eisiger Wind fuhr durch Rebeccas Kleidung und ließ sie zittern, bis ihre Zähne laut aufeinanderschlugen. Sie hatte sich in Gefahr begeben und sie unterschätzt. Sie schloss die Augen und dachte an Aaron. Würde er ihr folgen?
    Sie hatte nicht mit Verbündeten ihres Vaters gerechnet und bereute ihren Entschluss bitter, der auch Aaron in Gefahr brachte. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie hinunter und erschauerte angesichts der Höhe, in der sie schwebte. Unter ihren Füßen erkannte sie die Silhouette der Twin Peaks.
    Immer weiter flogen sie, bis sie unter sich im Mondlicht die Schaumkronen der Wellen sah, die sich an der Steilküste brachen. Point Reyes. Rebeccas Glieder fühlten sich vor Kälte steif an. Die dunklen Engel setzten zum Landeanflug an, direkt auf den Kamm der Steilküste. Hier sollte ihr Vater sein?
    Ihre Augen suchten nach einem Hinweis, ihre Sinne nach seiner Nähe. Nichts. Die Geflügelten setzten sie mitten auf dem Grat ab. Fröstelnd verschränkte Rebecca die Arme vor der Brust, als eisige Brisen ihre Kleidung blähten. Was sollte das bedeuten? Weshalb war sie hierher gebracht worden, wenn Seraphiel

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