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Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition)

Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition)

Titel: Ab 1000 Meter wird geduzt!: Aus dem abgefahrenen Leben eines Skilehrers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willi Mathies
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haben wir natürlich fröhlich »Holladrio« gemacht.
    Dass uns, und vor allem mir, die Zeit im Kaunertal gefallen hat, sieht man schon alleine daran, dass plötzlich ein Jubiläum ins Haus stand: Seit 20 Jahren kam ich nun schon regelmäßig in den »Feichtner Hof«. So schnell war die Zeit vergangen. Zu meinem Ehrentag wurde ich von der Geschäftsleitung zu einem rauschenden Fest eingeladen, und die Mädchen vom Hotel hatten eine Überraschung vorbereitet. Den ganzen Abend lag etwas in der Luft, es wurde getuschelt und gekichert, aber nichts passierte … Bis ich auf mein Zimmer ging. Da lag jemand in meinem Bett. Nicht dass das zu jener Zeit ungewöhnlich gewesen wäre, ungewöhnlich war nur, dass ich keine Ahnung hatte, wer das sein sollte. Ausnahmsweise hatte ich mal kein Mädchen mit aufs Zimmer genommen. Sollte sich also eine Dame bei mir eingeschmuggelt haben? Mit einem Mal registrierte ich, dass sich hinter mir im Hotelflur die ganze Partymeute versammelt hatte: Eugen, Horst, Jürgen und Klaus, die Hotelierfamilie und Zimmermädchen grinsten breit. Und ich schlich näher an mein Bett und erkannte den Spaß: Sie hatten mir eine lebensgroße Gummipuppe ins Bett gelegt. Als ob ich ein Sexspielzeug aus Plastik nötig gehabt hätte! Aber eine riesengroße Gaudi war es trotzdem.
    In der Zwischenzeit ist der ganze Haufen ein bisschen auseinandergefallen. So ist das leider, nichts ist für die Ewigkeit. Nur die Puppe hat überlebt, die habe ich noch immer. Aber die Luft ist raus …
    Bodenpersonal
    Es kam also nicht selten vor, dass ich als Skilehrer mit meinen Gästen auch außerhalb des Arlbergs gefahren bin. Leider ging es nicht immer so vornehm zu wie im Kaunertal, feuchtfröhlich aber schon.
    Zwei gut betuchte Stammgäste, Werner und Alfred, luden mich ins schweizerische St. Moritz ein. Der Nobelskiort war schon damals fest in der Hand von Playboy Gunter Sachs und seiner Jet-Set-Truppe, der berühmte, gerade neu eröffnete »Dracula Club« mit seinen exklusiven Partys in aller Munde, und die Bilder von schillernder Prominenz und High Society gingen um die Welt. Ein Ort genau nach meinem Geschmack. An schönen Frauen und ausschweifenden Festen würde es dort ganz bestimmt nicht mangeln. Die beiden nannten mir das Luxushotel, ein wohlklingender Name, den ich aber leider vergessen habe. Und das hat ja auch seinen guten Grund …
    Ich war bereits eine Legende im Skizirkus, und die beiden reichen Herren gaben mächtig mit mir an. »Unser Privatlehrer: Willi Mathies! Der Charles Bronson vom Arlberg!« Doch im Hotel angekommen gab es für mich kein Zimmer. Ein Versehen? Nein, mitnichten. Die Herren hatten schlichtweg nicht genug Geld. »Du kannst in unserem Zimmer auf dem Boden schlafen.«
    Na, prima, dachte ich. Das passierte mir auch nicht ein zweites Mal. Nun musste ich das Beste aus diesem Urlaub machen. Und das tat ich wie immer auf meine ganz spezielle Art und Weise, indem wir die Pisten (mit und ohne Schnee) unsicher machten und ausschweifend feierten. Grenzen und Regeln waren mir schon immer lästig und dazu da, überschritten zu werden. An einem strahlend schönen Tag fuhr ich mit meinen »Gönnern« eine Piste hinunter, und wir gelangten an einen gesperrten Hang. Das mochte für alle anderen gelten, aber nicht für mich. Ich konnte damals schon gut Gefahren einschätzen, und da ein Lawinenabgang nicht zu befürchten war, hoben wir kurzerhand das dünne Absperrband und sausten drunter her. Ungefähr 20 Meter fuhren wir neben der Piste, setzten unsere 15 Schwünge, Spur an Spur, und anschließend ging es zurück auf die Piste.
    Gerade diese Aktionen waren es, die meine Gäste so liebten. Mit mir wurde es eben nie langweilig, und auf diese Weise lernte man verbotene Skihänge kennen. Wir nahmen natürlich jede Hütte und Schneebar mit, die am Wegesrand auftauchten. Überall begegneten wir den schönsten Mädchen, sie lagen in warmen Fellen im Liegestuhl, tranken Champagner in der Sonne und lächelten verführerisch. Nicht immer blieb es bei einem Blickkontakt. In St. Moritz hatte man als Skilehrer eine noch bessere Auswahl als in Stuben. Ich zog natürlich auch hier die Blicke auf mich, denn mit ein paar spektakulären Saltoeinlagen im Schnee war mir die Aufmerksamkeit sicher.
    So preschten wir durch den Pulverschnee, tranken hier und da ein Fläschchen, flirteten, und wenn die Sonne sich am Nachmittag senkte, musste man schweren Herzens runter vom Berg – morgen war wieder ein neuer Tag. Am Nachmittag

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