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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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haben eine sehr große Kutsche für so ein kleines Buch.«
    »Es ist nur, dass es lange dauert, Bilder zu codieren…«, protestierte Herr Pony. An so etwas war er nicht gewöhnt. Apparate gaben keine Widerworte.
    Feucht ließ echte Sorge in seinem Gesicht erscheinen. »Ja, das scheint unfair zu sein.« Er wandte sich an Ponder Stibbons. »Hältst du das nicht für unfair, Herr Stibbons?«
    Der Zauberer wirkte verwirrt. »Aber nach der Codierung dauert die Übertragung nach Gennua nur einige Stunden!«, sagte er.
    »Trotzdem«, erwiderte Feucht. »Wir wollen keinen unfairen Vorteil. Komm herunter, Anton!«, rief er dem Kutscher zu. »Wir geben den Klackern einen Vorsprung.« Er sah Ponder und Herrn Pony an, und sein Gesicht zeigte unschuldige Hilflosigkeit. »Wäre eine Stunde genug, meine Herren?«
    Die Menge explodierte. Meine Güte, ich bin wirklich gut, dachte Feucht. Ich möchte, dass dieser Moment ewig dauert…
    »Herr Lipwig!«, ertönte eine Stimme. Feuchts Blick glitt über Gesichter und entdeckte die Ruferin.
    »Ah, Fräulein Sacharissa. Ist dein Stift bereit?«
    »Willst du wirklich warten, während der Große Strang die Übertragung der Nachricht vorbereitet?«, fragte sie und lächelte.
    »Ja«, sagte Feucht und griff nach den Aufschlägen seiner goldenen Jacke. »Wir vom Postamt legen großen Wert auf Fairness. Darf ich diese Gelegenheit nutzen, dir von unserer neuen Grünkohl-Briefmarke zu erzählen?«
    »Jetzt gehst du mit Sicherheit zu weit, Herr Lipwig.«
    »Den ganzen Weg bis nach Gennua, Verehrteste! Habe ich die Gummierung mit Kohlgeschmack erwähnt?«
    Selbst für viel Geld hätte Feucht jetzt nicht aufgehört. Dies war der Ort, wo seine Seele lebte: Er tanzte auf einer Lawine, erfand die Welt neu, griff in die Ohren der Leute und veränderte ihr Denken. Dafür bot er Glas als Diamanten an, vollführte den Kartentrick und wartete, während Bankangestellte die gefälschten Schecks prüften. Dies war das Gefühl, nach dem er sich sehnte, die herrliche Aufregung, die eigenen Grenzen zu erproben…
    Reacher Gilt kam durch die Menge, ein Hai unter Elritzen. Er bedachte Feucht mit einem sorgfältig neutral gestalteten Blick und wandte sich an Herrn Pony.
    »Gibt es ein Problem, meine Herren?«, fragte er. »Es wird spät.«
    In einer Stille, die von gelegentlichem leisem Lachen aus der Menge unterbrochen wurde, versuchte Pony, die Sache mit der Fairness zu erklären, soweit er sie verstanden hatte.
    »Ich verstehe«, sagte Gilt. »Du machst dich gern über uns lustig, Herr Lipwig. Bitte gestatte mir, dir mitzuteilen: Wir vom Großen Strang nehmen es dir nicht übel, wenn du jetzt aufbrichst. Ich glaube, wir können dir zwei Stunden geben.«
    »Oh, gewiss«, erwiderte Feucht. »Wenn du dich dadurch besser fühlst.«
    »Ja«, sagte Gilt würdevoll. »Es wäre besser für dich, weit von hier entfernt zu sein, Herr Lipwig.«
    Feucht hörte den Ton, weil er ihn erwartet hatte. Gilt gab sich vernünftig und staatsmännisch, aber sein Auge war eine dunkle Metallkugel, und in seiner Stimme schwang Mord mit. Und dann sagte Gilt: »Geht es Herrn Grütze gut, Herr Lipwig? Ich war sehr betrübt, als ich von dem Angriff hörte.«
    »Angriff, Herr Gilt?«, entgegnete Feucht. »Er wurde von einem herabfallenden Stück Holz getroffen.« Und nach deiner Frage wirst du keine Gnade gewährt bekommen, was auch immer geschieht.
    »Ach? Dann bin ich falsch informiert«, sagte Gilt. »Ich werde in Zukunft nicht mehr auf die Gerüchte hören.«
    »Ich werde Herrn Grütze deine guten Wünsche ausrichten«, sagte Feucht.
    Gilt zog seinen Hut. »Auf Wiedersehen, Herr Lipwig. Ich wünsche dir viel Glück bei deinem tapferen Versuch. Es soll gefährliche Leute auf der Straße geben.«
    Feucht zog die Mütze. »Ich beabsichtige, sie schon sehr bald hinter mir zu lassen, Herr Gilt.«
    Na bitte, dachte er. Wir haben alles gesagt, und die nette Dame von der Zeitung hält uns für gute Kumpel, oder wenigstens Konkurrenten, die sich mit steifer Höflichkeit begegnen. Verderben wir nicht die Stimmung.
    »Auf Wiedersehen, meine Damen und Herren«, sagte Feucht. »Herr Pumpe, bitte sei so gut und leg den Besen auf die Kutsche.«
    »Besen?« Gilt sah plötzlich auf. »Den Besen da? Den mit den Sternen? Du nimmst einen Besen mit?«
    »Ja«, bestätigte Feucht. »Er kann uns bei einer Panne nützlich sein.«
    »Ich protestiere, Erzkanzler!«, sagte Gilt und wirbelte herum. »Dieser Mann hat vor, nach Gennua zu fliegen!«
    »Eine solche

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