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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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erschwert Fälschungen. Und wenn der Brief mit der Briefmarke drauf ins Postamt kommt, nehmen wir einen der alten Gummistempel und stempeln die Briefmarke, damit sie nicht noch einmal benutzt werden kann, und…«
    »Ja, denn eigentlich sind sie wie Geld«, sagte Stanley munter.
    »Wie bitte?«, fragte Feucht, die Tasse auf halbem Weg zum Mund.
    »Wie Geld. Die Briefmarken werden wie Geld sein. Denn eine Ein-Cent-Marke ist ein Cent, wenn man genau darüber nachdenkt. Ist alles in Ordnung mit dir, Herr Lipwig? Du siehst ganz komisch aus. Herr Lipwig?«
    »Äh… was?«, fragte Feucht, der mit einem sonderbaren, verträumten Grinsen an die Wand starrte.
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Herr?«
    »Was? Oh. Ja, in der Tat. Äh… brauchen wir vielleicht eine noch größere Briefmarke? Zum Beispiel für fünf Dollar?«
    »Ha, ich glaube, für so viel Geld könnte man einen großen Brief bis ganz nach Viericks schicken, Herr Lipwig!«, sagte Stanley fröhlich.
    »Es zahlt sich aus vorauszudenken«, meinte Feucht. »Da wir nun schon mal dabei sind, die Briefmarken zu entwerfen…«
    Doch inzwischen bewunderte Stanley Herrn Robinsons Box. Sie war ein alter Freund von Feucht. Den Decknamen »Herr Robinson« benutzte er nur, um die Box bei einem halbwegs ehrlichen Kaufmann oder Wirt unterzubringen, damit sie in Sicherheit war, auch wenn er die Stadt schnell verlassen musste. Für einen Betrüger war sie das, was Dietriche für einen Einbrecher waren – mit dem Inhalt dieser Box konnte man das Gehirn von Leuten öffnen.
    Sie war eigentlich ein Kunstwerk, so wie sich all die kleinen Fächer nach oben und zur Seite schwenken ließen, wenn man die Box öffnete. Stifte und Tinte befanden sich darin, auch kleine Töpfe mit Farbe und Tönungen, Färbe- und Lösungsmitteln. Und, ganz flach gehalten, sechsunddreißig Sorten Papier, einige davon schwer zu beschaffen. Papier war wichtig. Wenn Gewicht und Lichtdurchlässigkeit nicht stimmten, konnte einen selbst noch so viel Geschick nicht retten. Mit schlechter Kalligraphie kam man leichter durch als mit schlechtem Papier. Schlechte Schreibkunst funktionierte manchmal sogar besser als so manche fleißige Nacht, die man damit zubrachte, auch das letzte Detail richtig hinzubekommen. Etwas in den Köpfen der Menschen bemerkte Einzelheiten, die nicht ganz stimmten, aber gleichzeitig ergänzte es Details, die mit einigen sorgfältig platzierten Strichen angedeutet wurden. Einstellung, Erwartung und Präsentation waren alles.
    So wie ich selbst, dachte Feucht.
    Jemand klopfte an die Tür und öffnete sie sofort.
    »Ja?«, schnappte Feucht, ohne aufzusehen. »Ich bin damit beschäftigt, Ge… Briefmarken zu zeichnen!«
    »Da ist eine Dame«, schnaufte Grütze. »Mit Golems!«
    » Oh, das dürfte Fräulein Liebherz sein«, sagte Feucht.
    »Ja, Herr. Sie meinte: ›Sag Herrn Sonnenschein, dass ich ihm seine Postboten gebracht habe‹, Herr! Willst du Golems als Postboten einsetzen, Herr?«
    »Ja. Warum nicht?«, erwiderte Feucht und bedachte Grütze mit einem strengen Blick. »Du kommst doch gut mit Herrn Pumpe zurecht, oder?«
    »Er ist in Ordnung, Herr«, brummte der Alte. »Ich meine, er hält alles sauber, ist immer respektvoll… Das ist meine Meinung, aber manche Leute können ein bisschen seltsam sein, wenn es um Golems geht, Herr, mit ihren glühenden Augen und so, und weil sie nie innehalten. Vielleicht gefallen sie den Jungs nicht, Herr, das ist alles, was ich sage.«
    Feucht starrte ihn an. Golems waren gründlich und zuverlässig, und sie führten Anweisungen aus. Er würde eine zweite Chance bekommen, von Fräulein Liebherz angelächelt zu werden… Denk an Golems! Golems, Golems, Golems!
    Feucht lächelte und sagte: »Selbst wenn ich beweisen kann, dass sie echte Postboten sind?«
     
    Zehn Minuten später zerschmetterte Anghammarads Hand einen Briefschlitz und etwa fünfzehn Quadratzentimeter Holz.
    »Post zugestellt«, verkündete er und erstarrte. Das Glühen seiner Augen trübte sich.
    Feucht wandte sich den versammelten menschlichen Postboten zu und deutete auf den Postbotenweg, den er im großen Saal improvisiert hatte.
    »Seht nur den platt getretenen Rollschuh, meine Herren. Seht den Haufen aus zermahlenem Glas, wo die Bierflasche gelegen hat. Und Herr Anghammarad hatte die ganze Zeit über die Kapuze auf, möchte ich hinzufügen.«
    »Ja, aber seine Augen haben Löcher hineingebrannt«, sagte Grütze.
    »Niemand von uns kann etwas für die eigene Natur«, betonte Adora

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