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Abaton

Abaton

Titel: Abaton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Jeltsch
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nach sich.
    „Schwarzfahrer also ...“
    „Wieso? Nein“, sagte Linus schnell und wies zur Verblüffung aller eine Gruppenfahrkarte vor. Der Polizist nahm sie und reichte sie einem der Kontrolleure weiter. Der prüfte sie.
    „Hey, was soll dann der ganze Scheiß?“
    „Wir wollten nur, dass die Bul... Wir wollten zur Polizei.“
    „Ach nee. Und wieso?“, fragte die Polizistin.
    „Wir werden verfolgt!“
    „Na, logisch. Vom schlechten Jewissen!“ Der Kontrolleur zündete sich eine Zigarette an und ging mit den Kollegen davon.
    „Det nächste Mal jibt’s richtich Ärjer. Damit det klar is’, Freunde der Nacht!“, sagte der Freund und Helfer und wollte ebenfalls gehen.
    „Nein. Bitte ...“ Simon deutete zu ihren Verfolgern, die ein paar Meter hinter ihnen weiter auf dem Bahnsteig standen, und stupste Edda an, damit sie auch was sagte. Die anderen Fahrgäste aus dem Zug hatten den Bahnsteig bereits verlassen.
    „Ja, die da. Die sind hinter uns her!“, sagte Edda und wies ebenfalls zu den Männern, die nun auf sie zukamen. Der Polizist schien Edda nicht so recht zu glauben. Aber er musste nun mal seine Pflicht tun. Also ging er den beiden Männern entgegen und hielt sie auf.
    „Die Jugendlichen behaupten, Sie sind hinter ihnen her.“ Er erwartete wohl ein vehementes Kopfschütteln. Bekam er aber nicht.
    „Und ob!“, sagte der eine, offensichtlich der Anführer. Und er erklärte, dass diese Jugendlichen aus einem Feriencamp am Teufelsberg verschwunden seien. Sie hätten sich bei einer Nachtwanderung abgesetzt. Wahrscheinlich, um sich ins Nachtleben zu stürzen. „Wir haben lange gesucht, bis wir sie entdeckt haben.“
    „Er lügt!“, rief Edda.
    „Er weiß doch gar nicht, wer wir sind“, fügte Simon hinzu.
    „Hey!“ Der Typ wurde nun ziemlich sauer. „Redet nicht so einen Scheiß. Wir sind die Security vom Camp am Teufelsberg.“
    Er zeigte dem Polizisten seinen Ausweis. Der besah ihn sich und hatte nichts auszusetzen. Dennoch reichte er ihn an die Kollegin weiter und die wandte sich ab und telefonierte mit der Zentrale, um diese Aussage zu überprüfen.
    „Und ihr seid Edda, Simon und Linus“, sagte der angebliche Security-Typ nun ziemlich gelassen.
    Sprachlos sahen die Jugendlichen den Mann an.
    „Aber ... Sie haben uns verfolgt. Mit Waffen ...“
    „Meinst du das Ding hier?“ Er griff in seine Tasche und brachte eine riesige Taschenlampe zum Vorschein. „Oder das?“ Er winkte seinen Kollegen heran. Der öffnete den Rucksack und darin war das, was die Kinder als seltsame Waffen identifiziert hatten. Die drei nickten stumm. Die Verfolger lachten. „Spezial-Nachtsichtgeräte!“, sagte der Anführer der beiden Verfolger. „Christine, eure Campleiterin, hat sich wahnsinnige Sorgen gemacht“, sagte er mit einer Stimme, als könnte er kein Wässerchen trüben.
    Dann schaute er zu dem Polizisten. Der konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er wandte sich zur Kollegin, die zurückkam und ihm den Ausweis zurückgab.
    „Alles korrekt!“
    „Noch Fragen?“ Der dicke Polizist sah Edda, Simon und Linus forschend an.
    „Ja. Allerdings“, sagte Simon. „Wie haben Sie uns gefunden?“
    Der Security-Typ lächelte.
    „Moderne Technik. Aber das wisst ihr doch ...“ Er schaute sie einen nach dem anderen an. „Eure Namensschilder. Die enthalten zu eurer Sicherheit kleine Chips, mit denen wir euch orten konnten. Bis ihr sie der armen, alten Frau untergeschoben habt. Respekt. Das war clever.“ Er machte eine Pause und holte ein Blatt Papier aus der Tasche, um es den Jugendlichen und dem Polizisten zu zeigen. „Steht übrigens alles so auch in den Info-Blättern für eure Eltern.“
    In Linus’ Hirn blubberte es auf Hochtouren. Konnte das stimmen, was die sagten? Security? Möglich war’s. Er schaute auf die Stiefel des Anführers. Es waren ganz sicher S.W.A.T. 9000. Diese Kerle waren in der Nacht im Camp gewesen. Vor seinem Zelt. Vielleicht wirklich nur zur Kontrolle. Und vielleicht hatten sie sich ja tatsächlich auf die Suche nach ihnen gemacht. Er, Edda und Simon hatten sich ja tatsächlich von der Nachtwanderung entfernt. Hatte ihn die Suche nach seinen Eltern schon paranoid werden lassen? War es doch alles so, wie die Behörden behauptet hatten? Hatten sich seine Eltern einfach abgesetzt? Wollten sie gar nicht gefunden werden? Auch nicht von ihm?
    Plötzlich überkam Linus eine große Trauer. Sie legte sich auf ihn wie ein riesengroßer Schatten. Seine Schultern sanken unter der

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