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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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krachten gegen die Windschutzscheibe. Glas splitterte explosionsartig. Scheinbar im selben Moment wurde er gegen das Handschuhfach geschleudert. Dann zur Seite. Er hörte einen lauten Knall und sah, wie sich die Welt verzerrte, als das andere Fahrzeug auf sie krachte. Dann der Gestank von Asbest und verschmortem Gummi.
    Plötzlich war es still. Kein Vogelzwitschern mehr, nur noch das Motorengeräusch des anderen Wagens, der den Hügel hinab davonraste, dabei immer leiser wurde. Und der Schmerz in Breens Arm.
    Jemand fluchte leise. »Oh Scheiße.«
    Das musste Tozer sein. Er war erleichtert, ihre Stimme zu hören.
    »Scheiße, scheiße, scheiße.« Fast wie ein Lied, mit dem man ein Kind beruhigt. »Hey, da haben wir aber noch mal Glück gehabt.«
    Vorsichtig machte er die Augen auf.

siebzehn
    »Alles in Ordnung?« Tozer sah ihn an. Sie glänzte, Licht reflektierte auf ihrer Haut.
    Breen hob seine gute Hand, tastete über sein Gesicht. Es war mit Glassplittern gesprenkelt. Auch Tozer war mit winzigen Scherben übersät.
    Breen zitterte wie ein neugeborenes Kätzchen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie erneut. Es war ihr gelungen, den Zephyr von der Fahrbahn wegzusteuern, doch sein hinteres Ende hatte noch auf die Straße geragt. Der heranrasende Wagen war ihnen ans Heck geknallt, hatte den Zephyr herumgerissen, so dass er nun quer stand.
    »Glaub schon«, sagte er. Durch sein Zittern lösten sich Glasteilchen aus seiner Kleidung und fielen in den Fußraum des Wagens.
    »Halten Sie still«, sagte sie. »Nicht bewegen.« Sie griff nach hinten und nahm ihre Handtasche vom Rücksitz. Sie kramte darin und fischte eine Pinzette und ein Päckchen Taschentücher heraus. Dann legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, beugte sich über ihn und zog ihm vorsichtig eine Glasscherbe aus der Wange. Er spürte, wie Blut aus der Wunde und über sein Gesicht lief.
    Sie tupfte sich mit dem Taschentuch übers Gesicht, dann gab sie es an ihn weiter.
    Er fragte: »Haben Sie den Wagen gesehen?«
    »Gerade so. Heiliger Bimbam.«
    »War das ein Jaguar?«
    »Der hätte uns um ein Haar ins Jenseits befördert, Paddy.«
    »Allerdings.«
    »Glauben Sie, das war Absicht?«
    Überall Glas. Vorsichtig pickte er mit der gesunden Hand die winzigen Scherben von seiner Kleidung und warf sie auf die Motorhaube vor sich.
    »Fährt das Ding noch?«
    Sie legte den Rückwärtsgang ein und stellte den Zephyr wieder in Fahrtrichtung. »Soll ich dem Wagen folgen?«
    »Fahren Sie zu den Sullivans. Dort ist das nächste Telefon«, sagte er.
    »Ihre Stimme klingt ganz schön zittrig.«
    Sie legte den ersten Gang ein und fuhr los. Mit einer Hand hielt sie das Steuer, mit der anderen drückte sie Teile der gesplitterten Windschutzscheibe heraus, um besser sehen zu können. Der hintere Radlauf drückte auf den Reifen und verursachte ein Schleifgeräusch. Glücklicherweise befanden sie sich nur noch wenige hundert Meter vom Haus entfernt. Als sie auf die Kiesauffahrt kamen, sah Breen, dass Sullivans Wagen nicht da war.
    »Das waren die doch, oder?«, fragte Tozer.
    Da sich die eingedrückte Tür nicht öffnen ließ, kletterte Breen umständlich über den Fahrersitz aus dem Wagen. Als er sich noch einmal umdrehte, sah er, dass ein Scheinwerfer vollkommen fehlte, die Windschutzscheibe zerborsten und die rechte Heckflosse abgerissen war.
    Er ging zur Haustür und drehte den Knauf. Abgeschlossen. »Hallo?«, rief er und hämmerte gegen die Tür.
    Keine Reaktion.
    »Hallo? Ist jemand da?«
    Er lief ums Haus. Auch die Hintertür zur Küche war abgeschlossen.
    »Hier«, sagte Tozer. Eines der großen Fenster zum Wohnzimmer war nicht ganz zugeschoben. Sie zog ein Taschenmesser aus der Handtasche und löste damit das Zeitungspapier, das zwischen den Rahmen steckte. Jetzt ließ sich der Riegel mühelos bewegen. Gemeinsam schoben sie die untere Scheibe hoch.
    Im Flur nahm Breen das Telefon der Sullivans, ein altes schweres Gerät aus Bakelit, wählte 999, nannte seine Dienstnummer und gab eine Beschreibung des Jaguars durch. Danach setzte er sich auf den Stuhl neben der Standuhr, auf dem sich Mrs Sullivan am Vorabend schluchzend niedergelassen hatte.
    »Wir sollten nach Pflastern suchen. Sie bluten immer noch.«
    »Geht schon«, sagte er.
    »Der hat uns fast umgebracht. Viel hat nicht gefehlt, und wir wären tot. Herrgottnochmal. Der hatte ein wahnsinniges Tempo drauf, oder?«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein«, sagte sie. »Nicht richtig.«
    »Wie viele saßen drin?«
    »Es

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