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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Foster.” Sie sprach schnell. “Gib mir bitte Mr. Greenfield, es handelt sich um einen Notfall.”
    Sekunden später war E.J. am Apparat. “Zoe, was ist los? Ist alles in Ordnung mit dir?” Seine Stimme klang beunruhigt.
    “Mir geht’s gut, aber du musst sofort in die Eingangshalle kommen. Ich habe in der Gasse neben unserem Gebäude eine tote Frau gefunden.”
    “Ach, du liebe Güte. Ist es jemand, den wir kennen?”
    “Ich habe sie noch niemals zuvor gesehen.”
    “Hast du die Polizei angerufen?”
    “Aaron ist gerade dabei.”
    “Ich bin gleich unten.”
    Einige Minuten später trat der Besitzer und Chefredakteur des
New York Herald
aus dem Fahrstuhl. Statt der fröhlichen Miene von vorhin hatte sich nun eine steile Falte zwischen seinen Brauen gebildet. Besorgt kam er auf Zoe zu. Elijah James Greenfield, von seinen Angestellten liebevoll E.J. genannt, war ein kleiner rundlicher Mann mit einem Mondgesicht, funkelnden blauen Augen und schütterem grauem Haar. Zoe betete ihn an, so wie jeder, der je das Glück hatte, mit ihm arbeiten zu dürfen.
    “Wo ist sie?”, fragte er und setzte, als Zoe zu ihm humpelte, hinzu: “Und was ist mit deinem Fuß?”
    “Nichts. Ich habe mir nur den Absatz abgebrochen.” Als sie sich zusammen auf den Weg zu der kleinen Seitenstraße neben dem Gebäude machen wollten, hielt ein Polizeiwagen am Bürgersteig direkt vor ihnen. Zwei uniformierte Beamte stiegen aus, und Zoe und E.J. gingen zu ihnen, um sie zu begrüßen.
    “Guten Abend”, sagte der ältere Polizist. “Ich bin Officer Curtis. Das hier ist Officer Barnes.” Er schaute zu E.J. “Sind Sie derjenige, der wegen der Leiche angerufen hat?” Er sprach so ruhig, als ob es etwas ganz Alltägliches wäre, dass man einen Leichenfund meldete. Angesichts der Tatsache, dass dies New York City war, war das gar nicht so unwahrscheinlich.
    Zoe trat einen Schritt vor. “Ich war das. Sie liegt da drüben.” Zoe deutete in Richtung der Gasse, doch als sie die Polizisten zum Tatort führen wollte, hielt der Officer sie zurück.
    “Wir werden uns das mal ansehen, Ma’am. Sie warten bitte hier.”
    E.J. wandte sich zu ihr. “Bist du sicher, dass du sie noch nie zuvor gesehen hast? Henry hat vor Kurzem zwei neue Schreibkräfte eingestellt. Ich habe keine von beiden auf der Party gesehen.”
    “Sie kam mir nicht bekannt vor.” Zoe schaute an dem hohen Gebäude empor.
    E.J. folgte ihrem Blick. “Ich weiß, was du denkst. Vergiss es. In New York City fallen die Leute nicht mehr aus Fenstern.”
    “Doch, wenn sie gestoßen werden.”
    E.J. wollte gerade antworten, als die Polizisten zurückkamen. Officer Curtis, der offensichtlich der Verantwortliche war, sprach zuerst. Er wandte sich direkt an Zoe. Seine Stimme hatte einen schneidenden Ton angenommen. “Soll das ein schlechter Witz sein, Ma’am?”
    Zoe und E.J. tauschten Blicke. “Ich verstehe nicht …”
    “Da liegt keine Leiche – weder in der Gasse noch sonst irgendwo in der Nähe.”

2. KAPITEL
    “A ber das ist unmöglich!” Zoe blickte von einem Officer zum anderen. “Ich habe sie doch mit eigenen Augen gesehen. Ich habe sie berührt. Ich habe nach ihrem Puls gefühlt. Sie hat überhaupt nicht reagiert.”
    Einer der Polizisten zog ein kleines Notizbuch aus seiner Jackentasche. “Wann war das, Ma‘am?”
    “Vor weniger als zehn Minuten.”
    Er begann zu schreiben. “Ihr Name bitte, Ma‘am?”
    “Zoe Foster.” Weil sie dank ihrer Recherchearbeiten für ihren Comic wusste, was jetzt folgen würde, fügte sie gleich hinzu: “Ich wohne 1232 Wooster Street.”
    “Was haben Sie in der Passage gemacht?”
    “Ich hatte gerade die Weihnachtsparty des
New York Herald
verlassen und war auf dem Weg zur Houston Street, um mir ein Taxi zu nehmen. Als ich die Straße entlangging, fiel mir etwas Glitzerndes, ein goldenes Armband, ins Auge. Und im nächsten Moment habe ich die Frau entdeckt. Ich habe versucht, sie zu wecken, aber sie hat nicht reagiert.”
    “Was haben Sie dann getan?”
    “Ich bin zurück zum
Herald
gelaufen und habe den Nachtwächter gebeten, Sie zu rufen.”
    “Können Sie die Frau beschreiben, von der Sie … behaupten, sie gesehen zu haben?”
    Die Skepsis in seiner Stimme war nicht zu überhören, aber sie ließ sich davon nicht stören. Wenn sie die Frau nicht mit ihren eigenen Augen gesehen hätte, würde sie auch Zweifel haben. “Sie war sehr attraktiv, gut angezogen und frisiert. Langes blondes Haar und ein heller Teint. Das

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