Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn
Hände, also habe ich bestellt, bestellt, bestellt!«
»Cat, ich war bloß vier Tage im Krankenhaus. Wie hast du das ganze Zeug so schnell hierher bekommen?«
»Wo ein Wille ist ...«, meinte sie triumphierend. Nichts befriedigte sie so sehr, wie das Unmögliche geschafft zu haben. Sie lauerte nur darauf, dass jemand sagte: Aussichtslos! »Also, gefällt es dir?«
Ich betrachtete die cremefarbene Polstergarnitur, die dunkelbraunen Beistelltische, den bunten Wollteppich, die Ottomane, die neuen Lampen und Vorhänge, die Wandbehänge an den zartgelb gestrichenen Wänden. Meine Augen wurden immer größer. Cat hatte einen echt guten Geschmack. Die Einrichtung war sagenhaft. »Erstklassig, Cat.«
Cat schlang den Arm um mich und drückte mich. »Warte, bis du die anderen Räume siehst.«
Ich schüttelte den Kopf. Meine Schwester war der großzügigste Mensch, den ich kannte, und ihr Geschenk machte mich einfach sprachlos. Wir gingen ins Arbeitszimmer, das einen neuen hellblauen Anstrich, einen neuen Schreibtisch und einen gepolsterten Drehsessel bekommen hatte, dazu ein kleines Sofa in der entgegengesetzten Ecke. An den Wänden waren Regale angebracht worden, und mir fiel auf, dass meine Bücher ordentlich eingeräumt waren. Ich betrachtete alles in Ruhe, einschließlich der schönen Kerzenleuchter, die an jedem verfügbaren Fleck standen.
»Das Sofa lässt sich übrigens ausklappen, falls du mal Besuch hast«, erklärte sie. Ich musste grinsen, denn sie selbst würde niemals auf einer Klappcouch schlafen. Wenn sie mal in die Stadt kam, wohnte sie immer im Penthouse eines Vier-Sterne-Hotels; sie stand auf den Verwöhn Service solcher Häuser, auf Schokoherzchen auf dem Kopfkissen und dergleichen.
Wir gingen in die Küche, wo ich zitronengelbe Wände, passende Gardinen und einen Glastisch mit Polsterstühlen vorfand. Auf der Veranda stand eine neue Sitzgruppe, und der Garten hielt ebenfalls zwei Überraschungen bereit. Eine Hängematte schaukelte sacht im Wind, und an der Stelle, an der Mary Lou ums Leben gekommen war, war mit der Anlage eines Teiches begonnen worden. Ich griff dankbar nach Cats Hand, während mir die Tränen herabliefen.
»Das ist eine wundervolle Idee«, sagte ich mit Blick auf den Teich.
»Du hast mir mal erzählt, wie du eine Sitzung mit einer Mutter abgehalten hast, die ihren Sohn im Garten tot aufgefunden hatte. Er war an einer Überdosis gestorben.« Ich nickte. »Soweit ich mich erinnere, wollten ihre Geister damals, dass sie einen Koiteich dorthin setzt, damit sich die Ausstrahlung des Gartens ändern und aus dem traurigen Platz ein Ort des Friedens werden würde.«
Ich war sprachlos, denn das war genau das Richtige. Mary Lou wäre entzückt gewesen, und ich nahm mir vor, ringsherum ihre Lieblingsblumen zu pflanzen, sobald ich den Arm wieder gebrauchen konnte.
Wir verließen die Veranda, und Cat ging mit mir nach oben. Dave stand in meinem Schlafzimmer auf der Leiter und schraubte einen Baldachin an die Decke. Verblüfft betrachtete ich das schmiedeeiserne Bett. So eins hatte ich mir immer schon gewünscht.
»Woher wusstest du?«, fragte ich.
»Abby, du hast mir an die vier Millionen Mal erzählt, dass du dir eines Tages ein schmiedeeisernes Bett kaufen würdest.«
»Oh.« Ich nickte bloß und bekam ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil ich sie im Auto angeblafft hatte.
Dave stieg von der Leiter und klopfte mir auf die Schulter. »Geht‘s dir gut, Abby?«, fragte er stirnrunzelnd.
»Sicher, Dave, mir geht‘s prächtig.« Und das meinte ich ernst.
Am Abend, nachdem Cat zu ihrem Hotel gefahren war, gelang es mir, zu duschen und meine Haare zu waschen; nicht ganz leicht, wenn man bedachte, dass mein rechter Arm in einer Plastiktüte steckte. Ich war nicht ganz sicher, ob ich alles Shampoo rausgewaschen hatte, aber wenigstens war ich sauber. In Shorts und Trägershirt tappte ich nach unten. Mein Magen verlangte nach einem Happen zu essen. Ich spähte in die Küchenschränke und lächelte. Cat hatte nicht bloß das Haus eingerichtet, sie hatte auch Vorräte eingekauft. Auf der Suche nach etwas Süßem wanderte ich von den Oberschränken zum Kühlschrank und schließlich zum Gefrierschrank. Meine Schwester, die Gesundheitsfanatikerin, hatte mich im Überfluss mit Nüssen und Gemüse versorgt, aber alles weggelassen, das meine Zähne angreifen könnte. Ein bisschen ernüchtert griff ich nach einer Aprikose, als es an der Haustür klopfte.
Eggy sprang bellend ins Wohnzimmer, um
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