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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus.
    Während der restlichen Collegezeit und meiner anfänglichen Laufbahn bei der Bank weigerte ich mich, meine Ahnungen mitzuteilen. Wenn mir ein Bild durch den Kopf schoss, konzentrierte ich mich hastig auf etwas anderes und fing an zu summen. Als ich sechsundzwanzig war, summte ich konstant.
    Dann eines Morgens, als ich in der Bankfiliale an meinem Schreibtisch saß, hatte ich plötzlich das Gefühl, als blickte mich jemand an. Ich sah mich in der Schalterhalle um und entdeckte eine junge Frau mit kastanienbraunen Locken und großen braunen Augen, die mich auf eine eigentümliche, scheinbar abwesende Art anstarrte. Ich lächelte sie an und überlegte, ob ich sie irgendwoher kannte. Sie lächelte zurück und starrte mich weiter an. Als ich darauf fragend die Achseln zuckte, nickte sie mir nur zu und verließ die Bank. Ich wunderte mich über ihr seltsames Benehmen, wurde aber das Gefühl nicht los, dass ich sie Wiedersehen würde.
    Am nächsten Tag, als ich gerade aus dem Lager kam, beladen mit Flyern und Plakaten für den Eingangsbereich, sah ich dieselbe Frau vor meinem Schreibtisch sitzen. Ich befreite mich von dem ganzen Papier und eilte zu ihr, gespannt, woher wir uns wohl kannten.
    »Hallo«, sagte ich und setzte mich an meinen Platz. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    Sie blickte mich kurz an, aber so, als ob sie durch mich hindurchsähe. »Sie sind Abigail, ja?«
    »Und?«, fragte ich und schob das Namensschild auf meinem Schreibtisch ein bisschen näher zu ihr hin.
    »Ich heiße Theresa, und in Ihren Ohren wird das sicher verrückt klingen, aber ich bin ein Medium und habe eine Botschaft für Sie.«
    Ich bin sicher, mein Gesichtsausdruck wechselte von höflicher Neugier zu Vorsicht. Ich wusste nicht, was ein »Medium« ist, und rechnete mit einem manipulativen Bibelvortrag, in dessen Verlauf ich den Sicherheitsdienst rufen würde.
    Da ich nichts sagte, redete Theresa weiter. »Kennen Sie jemanden namens Carl?«
    Ich sperrte verblüfft den Mund auf. »Mein Großvater hieß so.« Ich hatte sehr an ihm gehangen; er war gestorben, als ich zwölf war.
    »Und wer ist Sum... Summer?«, fragte sie stammelnd, bis sie den Namen richtig heraushatte.
    »Sumner«, korrigierte ich. »So hieß mein anderer Großvater.«
    Mir war bewusst, dass ich plötzlich die Luft anhielt, so als könnte das Atemgeräusch sie ablenken und am Weitersprechen hindern.
    »Und Margaret?«
    Mir schossen die Tränen in die Augen; niemand, mit dem ich Kontakt hatte, kannte die Vornamen meiner Großeltern. »Meine Großmutter - sie war mit Carl verheiratet und starb, als ich sechs war.«
    »Aha, nun, Ihre Großeltern reden seit zwei Tagen mit mir, und ich soll Ihnen etwas ausrichten. Sie wissen, dass Sie Dinge vorhersehen können. Sie wissen, dass Sie die Gabe haben, und wollen, dass ich Ihnen helfe, sie zu entwickeln. Diese Gabe sollten Sie nutzen, um Geld zu verdienen, und nicht solche Dinge hier tun.« Sie deutete mit einer Geste auf meinen Schreibtisch.
    Ein paar Augenblicke lang sahen wir uns nur an. Ich musste Theresa zugutehalten, dass sie genauso unsicher wirkte, wie ich mich fühlte. Ich überlegte, ob das ein Scherz sein könnte, ob irgendein abartiger Kerl das für lustig hielt und eine Schauspielerin auf mich angesetzt hatte. Oder ob diese Frau verrückt war und einfach nur gut geraten hatte. Allerdings ließ sich nicht abtun, dass sie ausgesprochen hatte, was ich eigentlich schon mein Leben lang wusste: Ich hatte »die Gabe«.
    Wie ein Gewinn war sie mir bis dahin nicht vorgekommen, doch als ich sah, welche Emotionen durch den Kontakt mit diesem Medium wachgerufen wurden, fand ich die Bezeichnung mehr als passend.
    Ich würde Ihnen gern berichten, ich habe einen Jerry-Maguire-Moment erlebt, sei aufgesprungen, um allen zu verkünden, ich werde meinen langweiligen Bankjob an den Nagel hängen und als Medium arbeiten. Die Wahrheit ist, dass es sehr lange dauerte, bis ich mich mit der Idee anfreunden konnte.
    Theresa ließ mir ihre Karte da - sie hielt ihre Sitzungen damals in einem kleinen Café ab - und sagte, ich solle sie anrufen, wenn ich mich entschlossen hätte, meiner Intuition zu vertrauen und dem Weg zu folgen, der mir bestimmt sei.
    Drei Monate lang dachte ich darüber nach und drückte mich um eine Entscheidung; dann griff das Schicksal ein, die Entscheidung wurde für mich gefällt. Ein größerer Konzern kaufte die Bank, und ich wurde entlassen. Da ich arbeitslos war und ein bisschen verzweifelt, suchte ich Theresa auf,

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