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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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während mein Blick hypnotisch von der wachsenden Blutlache um Kapordelis angezogen wurde. Der Ausdruck des Schocks stand in seinem Gesicht, zur Totenmaske erstarrt, und ich empfand nichts weiter als Erleichterung. Er war tot.
    »Dich wären wir los«, murmelte ich seinem Leichnam zu, während um mich herum die Schießerei losging. Ich konnte das meiste davon nicht hören. Mein Gehör befand sich in einem seltsamen Zustand und war völlig aus dem Gleichgewicht, denn das Klingeln im rechten Ohr wurde immer durchdringender und vibrierte durch meinen Kopf.
    Als ich Kapordelis lange genug angestarrt hatte, blickte ich auf und sah gerade noch, wie Fratze links von mir im Kugelhagel zu Boden ging und Kobold nur um Sekunden zuvorkam.
    Hinter mir feuerte Sal weiter auf die Polizeibeamten, die hinter ihren Streifenwagen hockten, doch mehrmals sah ich einen Polizisten mit einem Gewehr auftauchen, der einige Schüsse in unsere Richtung abgab. Inzwischen bewegte sich Demetrius rückwärts zu unseren Wagen. Seine Geisel zerrte er mit sich. Plötzlich, als er nur noch zehn Meter von uns entfernt war, stieß ihm die Polizistin den Ellbogen kräftig in die Rippen. Er krümmte sich zusammen und sie sprang aus der Schusslinie. Im nächsten Moment traf ihn eine Kugel in die Schulter und eine andere ins Bein und er ging zu Boden.
    In meiner hypnotischen Trance im Arm des Killers sah ich weiter zu, wie Männer auf beiden Seiten in Deckung sprangen und Schüsse abgaben. Die Erkenntnis, dass ich mich in tödlicher Gefahr befand, drang nur langsam in mein Bewusstsein vor. Ich fühlte mich von allem abgekoppelt - es war zu surreal - und fragte mich immer wieder, ob all das wirklich passierte.
    Dann, wie aus dem Nichts, stieß etwas Großes, Schweres gegen mich und schleuderte mich und Sal zu Boden. Instinktiv wollte ich meinen Fall abfangen, doch Sal hielt meine Arme fest, und ich konnte nur die Augen zukneifen und mich gegen den Aufprall wappnen. Dann schlug mein Kopf hart auf den Boden und um mich herum wurde es schwarz, als hätte jemand die letzte Kerze ausgeblasen.

18
    Das Klingeln wollte nicht aufhören und die Welt drehte sich immerfort wie ein Kreisel um mich. Ich wollte die Augen öffnen, aber das war extrem schwer. Um das Herumwirbeln zu stoppen, streckte ich die Hand aus und traf auf die warme Haut eines anderen. Ein Augenlid öffnete sich flatternd und die rasenden Schmerzen in meinem Kopf erreichten einen neuen Höhepunkt. »Auuuuuu!«, stöhnte ich und kniff das Auge rasch wieder ZU.
    Jemand strich mir über die Wange und im nächsten Moment spürte ich einen federleichten Kuss auf meiner Stirn. Nun kämpfte ich erst recht darum, die Augen zu öffnen, und diesmal gelang es mir, unter einem Lid hervorzuschielen und zu sehen, wer mich da mit Liebe überschüttete.
    Dunkelblaue Augen sahen besorgt auf mich herab und ich kämpfte um die Erkenntnis, wem sie gehörten.
    »He, Edgar«, hörte ich einen heiseren Bariton.
    Ich blinzelte mit dem einen Auge und mit größter Anstrengung bekam ich auch das andere auf. Fassungslos starrte ich in ein Gesicht, von dem ich geglaubt hatte, es für immer verloren zu haben, und dann dämmerte mir, wie das sein konnte. Ich musste tot sein.
    »Ich wusste nicht, dass es auf der anderen Seite Schmerzen gibt«, murmelte ich.
    »Tja, Baby, tut mir leid deswegen, aber du hast genau in der Schusslinie gestanden und ich musste irgendetwas tun, um dich da rauszubekommen.«
    Ich sah ihn blinzelnd an und wusste überhaupt nicht, wovon er sprach. »Was?«
    »Du hast dir den Kopf ziemlich hart angeschlagen. Versuch jetzt einfach stillzuliegen. Der Krankenwagen ist unterwegs.«
    »Hier gibt es Krankenwagen?«, fragte ich. »Mein Gott, das ist ja genau wie auf der Erde!«
    Dutch lachte, beugte sich vor und küsste mich noch einmal leicht. »Ich glaube, wir haben dir das Hirn ein bisschen erschüttert, Süße. Lieg einfach ruhig, okay?«
    »Wieso dreht sich denn alles?«, fragte ich. Mir gefiel es nicht, dass ich dieses verdammte Karussell nicht bremsen konnte.
    »Du hast wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung. Mach einfach die Augen zu und wir bringen dich ins Krankenhaus, okay?«
    »Wo sind meine Großeltern?«, fragte ich. Ich wollte sie unbedingt sehen. Ich hatte sie so sehr vermisst, während ich noch lebte.
    »Deine Großeltern?«
    »Ja! Die müssen doch hier sein«, beharrte ich.
    »Äh. Ich bin mir nicht sicher, Abby. Möchtest du sie anrufen?«
    »Ach, Dutch, du Dummerchen«, sagte ich und stupste

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