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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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jedoch auch eingeklemmt und er versuchte hektisch, sich von Kapordelis zu befreien, damit er die Autotür öffnen konnte. Bei den anderen Wagen tat sich gar nichts, denn die Gorillas warteten alle auf unser Zeichen, und weil die Fenster unseres Wagens getönt waren, bekamen sie von Kapordelis’ aufgeregten Bemühungen, seine Frau zu retten, nichts mit.
    Im nächsten Augenblick änderte sich die Szenerie: Der Parkplatz wurde mit Licht geflutet und das Heulen von Sirenen übertönte jeden Laut. Sal und Kapordelis erstarrten mitten in der Bewegung und sahen ungläubig zu, wie aus allen Richtungen Streifenwagen heranschossen und Polizeibeamte mit gezogenen Waffen aus den Fahrzeugen sprangen. Der Maskierte war augenblicklich umstellt und ließ Dora rasch los, hob die Hände und ließ einen langen Metallgegenstand zu Boden fallen.
    Im grellen Licht der Scheinwerfer zog sich die Frau, von der Andros dachte, sie wäre Dora, die blonde Perücke vom Kopf, fuhr herum, dass ihre dunklen Haare flogen, und zielte mit einer Pistole, die sie in dem Päckchen aus der Apotheke verborgen hatte, auf den Maskierten.
    In ungläubigem Schrecken sahen Sal und Kapordelis zu, wie die falsche Dora die Hand ausstreckte und ihrem Angreifer die Maske herunterriss. Kapordelis stieß einen tiefen Schluchzer aus, als er seinen Sohn Demetrius erkannte, der nun umgeben von Polizeibeamten im Flutlicht stand.
    Einen angespannten Augenblick lang bewegte sich im Wagen niemand. Dann brüllte Kapordelis »Mein Sohn!« in das gelähmte Schweigen hinein und tat erneut sein Bestes, um über Sal und mich hinweg aus dem Wagen zu steigen. Diesmal hatte er Erfolg, und als er die Wagentür aufstieß, fiel er mit Schwung nach vom aufs Pflaster. »Demetrius! Demetrius!«, rief er am Boden kniend und richtete sich schneller auf, als man es einem so kranken und schweren Mann Zutrauen würde. Er zog seine Waffe, schwenkte sie über seinem Kopf und gab einen Schuss ab.
    »Scheiße!«, rief Sal wütend, der noch neben mir im Auto saß. Hastig spähte er durch alle Fenster, bewertete die Situation und versuchte zu entscheiden, was er unternehmen sollte, nachdem sein Boss nun unvermittelt im Freien stand und eine Waffe auf die Polizei richtete. Plötzlich fing er meinen Blick auf und gegen meinen Willen breitete sich auf meinem Gesicht ein zufriedenes Grinsen aus. Sal begriff, dass ich die ganze Sache eingefädelt hatte. Mit einem wütenden Knurren packte er mich am Arm und zerrte mich aus dem Wagen, um mit mir Kapordelis hinterherzurennen, der mit der Pistole in der Hand auf seinen Sohn zulief.
    Als die anderen Gorillas sahen, wie Kapordelis aus dem Wagen stürzte und auf die Polizei zurannte, stiegen sie ebenfalls aus - mit gezogenen Waffen versteht sich. Die Polizisten hatten schon damit gerechnet und gingen hinter den Streifenwagen in Deckung, wo sie auf die Mafiosi anlegten.
    Unterdessen verschwendete Demetrius keine Zeit. Er machte sich die Ablenkung durch seinen Vater zunutze, indem er die falsche Dora packte, ihr die Waffe aus der Hand zerrte und sie dicht an sich zog. Mit seiner Geisel im Arm, der er die Pistolenmündung an die Schläfe hielt, zog er sich eilig zum Wagen seines Vaters zurück.
    Inzwischen hatte Sal seinen Boss eingeholt, ohne mich losgelassen zu haben. Ehe Sal irgendetwas tun konnte, richtete Kapordelis die Waffe auf die Polizei und feuerte. Es war das Letzte, was er tat.
    Im nächsten Moment riss eine Kugel ein kleines Loch genau zwischen seine Augen und fand in einem viel größeren in seinem Hinterkopf einen Ausgang. Vor meinen Augen fiel Kapordelis wie ein nasser Sack nach hinten, prallte mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden auf und bespritzte meine Schuhe mit Blut. Mit aufgerissenen Augen sah ich zu, wie schnell sich eine dunkelrote Pfütze unter ihm ausbreitete und das Pflaster unter meinen Füßen tränkte.
    Im gleichen Moment sprang Sal hinter mich, benutzte meine Schulter als Auflage für seine Waffe und gab einen Schuss ab.
    Der Knall schickte den Schall eines Kanonenschlags durch mein Trommelfell, während das Mündungsfeuer meine Wange versengte. Ich duckte mich, doch Sal zerrte mich wieder hoch, zog mich vor sich, legte mir den linken Arm über Schulter und Brust und packte fest meinen rechten Arm. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er die Waffe wieder hob, und mir wurde klar, dass ich nun sein Schutzschild war.
    Aus irgendeinem Grund war es mir egal und ein Gefühl der Distanz senkte sich über mich wie eine sanfte Decke,

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