Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits
Handwerkerfirma zu übertragen, sobald der Spuk vorbei wäre.
Ich konnte Dave schlecht zwingen, die Bruchbude noch mal zu betreten, besonders nicht, nachdem er von der Knoblauchkette einen Hautausschlag bekommen hatte. Außerdem wäre es unfair zu verlangen, dass er an einem Ort arbeitete, wo er einen Mann getötet hatte. Ob Notwehr oder nicht - damit zu leben war ziemlich hart.
Da mir kalt wurde, setzte ich mich ins Auto und drehte bei laufendem Motor die Heizung auf. Ich wärmte mir die Finger unter dem Gebläse und beobachtete die Zeiger der Uhr. Nach einer Stunde ging die Haustür auf, und M.J. kam heraus zu mir. Ich drehte die Scheibe herunter, damit wir uns unterhalten konnten.
»Es fällt mir schwer, Ihnen das zu sagen, Abby, aber das Haus ist sauber.«
»Wie bitte?«
»Wir haben es von oben bis unten mit sämtlichen Instrumenten geprüft und nichts registrieren können. Auch mit meinen persönlichen Antennen habe ich nichts gespürt. Sie müssen bei der Lösung des Mordfalls also irgendetwas bewirkt haben, sodass die Geister gehen konnten. Da drinnen ist niemand mehr.«
»Dann habe ich Sie also umsonst herfliegen lassen?«, fragte ich kopfschüttelnd.
»Ich fürchte, ja. Falls es Sie tröstet: Ich werde Ihnen nur die Flugkosten berechnen«, bot M.J. an.
»Das ist superfreundlich von Ihnen«, sagte ich und fühlte mich in mehrerer Hinsicht erleichtert. »Aber wo ist denn Ihr Partner?«, fragte ich.
»Er ist noch drinnen und macht ein paar Aufnahmen. Sie werden das Haus renovieren und weiterverkaufen?«
»Ja.« Ich schmunzelte über ihr Wahrnehmungsvermögen.
»Da haben Sie sich eine Menge Arbeit aufgehalst. Das Ding ist eine Bruchbude!«
»Ich weiß. Es sieht schlimm aus, nicht wahr?«
»Und dann der Geruch«, fügte sie naserümpfend hinzu. »Da stinkt irgendetwas gewaltig, finden Sie nicht?«
»Es stinkt?« Ich runzelte die Stirn. Meinte sie den Zigarettenrauch, den ich auch gerochen hatte?
»Als würde dort jemand Knoblauch anbauen.«
»Knoblauch?« Ich sah sie von der Seite an.
»Ja, es stinkt nach rohen Knoblauchzehen.«
»Was Sie nicht sagen.« Verschmitzt grinsend dachte ich daran, wie überzeugt Dave davon war, dass eine kräftige Knoblauchdosis jeden bösen Geist vertreiben konnte. Vielleicht war das Lisas Werk. Oder Jean-Paul und Jean-Luke waren zum Himmelstor gelangt, hatten ihr Unrecht eingesehen und zum Schutz des Hauses eine aromatische Prägung hinterlassen. Wie auch immer, ich wusste jetzt, dass das Haus in der Fern Street dauerhaft von Geistern befreit war.
Monate später, als die Renovierung abgeschlossen war und wir das Haus an ein nettes italienisches Ehepaar verkauft hatten, erfuhren wir, was die neue Besitzerin daran am meisten liebte und was sie letztendlich überzeugt hatte, dass es genau das richtige Haus für sie war: Es roch wie bei ihrer Mutter in der heimatlichen Küche.
»Und das Haus besitzt eine wunderbare Ausstrahlung, finden Sie nicht auch?«, meinte sie zu guter Letzt.
»Da haben Sie sicher recht«, antwortete ich und unterschrieb den Kaufvertrag auf der Stelle.
Danksagung
Dieses Buch benötigte die Hilfe und Großzügigkeit vieler Menschen - mehr als jeder andere Text, den ich je geschrieben habe. Als ich im Dezember 2004 eine verschneite Treppe hinunterging, glitt ich aus und brach mir die Hand. Ich hatte gerade die ersten hundert Seiten des Manuskripts fertiggestellt und zweihundert mehr waren in weniger als dreißig Tagen fällig.
Ich konnte den Abgabetermin nicht einhalten, und ohne das Verständnis, die Freundlichkeit und die Hilfe vieler Freunde und Familienmitglieder hätte ich das Buch vielleicht gar nicht zu Ende geschrieben. Ich kann euch gar nicht sagen, wie viel es mir bedeutet, dass ihr mir so viel Zeit geopfert, Rat gewährt, Recherchearbeit abgenommen und Liebe, Unterstützung und Fürsorge geschenkt habt. Das alles macht mich demütig, und ich hoffe, ihr seid genauso stolz auf dieses Buch wie ich, denn es ist ebenso sehr euer Werk wie meines.
Deshalb möchte ich folgenden Personen danken, die sich aufgeopfert haben, damit diese Geschichte rechtzeitig in die Bücherregale kommen konnte:
Meiner Schwester Sandy, die sich nach der Operation liebevoll und geduldig um mich gekümmert hat und zu meiner Google-Göttin geworden ist. Thomas Robinson, du erstaunlicher Mann, du! Was wäre ohne deine Mühen, dein Wissen und deine Kenntnisse aus dieser Geschichte geworden? Dr. Stephen Pap, genannt »Dr. Delicious«, der meine Hand geflickt und
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