Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
›Opalescence‹ neu an. Es dauerte ein paar Jahre, bis es richtig lief und das Geschäft Profit abwarf.«
    »Darum haben Sie also so viel der Holocaust-Stiftung gespendet.«
    »Ja«, sagte James. »Ich konnte nicht rückgängig machen, was mein Großvater getan hatte, aber wenigstens Entschädigung zahlen.«
    »Aber was war mit Lisa?«, fragte Milo plötzlich, um James’
    Reaktion darauf zu beobachten.
    »Ich weiß nur, dass sie die Freundin meines Großvaters war und eines Tages verschwand. Ich wohnte schon nicht mehr zu Hause, als sie bei ihm einzog. Mein Bruder erzählte eine bizarre Geschichte, wonach sie unserem Großvater einige seltene Diamanten gestohlen und er sich entsprechend um sie gekümmert habe. Ich wusste nichts über sie und war über meinen Großvater auch zu entsetzt, um irgendwelche Fragen zu stellen. Wahrscheinlich wollte ich nicht noch etwas Schreckliches über ihn erfahren.«
    »Sie wussten also gar nichts über das Geheimkästchen oder seinen Inhalt?«
    »Nur was Jean-Luke mir darüber erzählte, als er vor einer Woche im Laden aufkreuzte. Ich wollte ihn zuerst nicht reinlassen, aber er kam mir mit der traurigen Geschichte, wie er auf der Straße lebte. Er sah ziemlich schlecht aus. Seine Kleidung war zerrissen, seine Haare lang und ungewaschen, und er hatte einen Bart. Da tat er mir wohl leid, zumal er mir erzählte, ein schrecklicher Kerl habe ihn mit einer Krücke verprügelt, als er ihn an einer Straßenecke um etwas zu essen angebettelt habe. Das hätte ich ihm gar nicht geglaubt, wenn er mir nicht die blauen Flecken am Rücken gezeigt hätte, und ich Dummkopf ließ ihn in den Laden rein. Sowie die Tür abgeschlossen war, spielte er verrückt und beschuldigte mich, ich würde Großvaters Schatz verschenken. Der Schatz sei in einem Holzkästchen im Haus versteckt gewesen, und weil ich das ja nun verkauft hätte, könne jemand das Familienerbe stehlen. Ich versuchte, ihn zu beruhigen, redete auf ihn ein, aber er hörte nicht zu, sondern geriet nur noch mehr in Rage und schlug mich sogar. Ich versicherte ihm immer wieder, dass ich von dem versteckten Schatz nichts wisse und das Haus nur verkauft hätte, weil es mich an einen Teil meiner Vergangenheit erinnerte, den ich gern vergessen wolle. Meine Immobilienmaklerin war irgendwie gefühlsduselig und meinte, sie grusele sich jedes Mal, wenn sie mit einem Interessenten durch das Haus laufe. Aber ich habe nichts darauf gegeben. Mir ist da nie ein Geist begegnet, Abby, aber als Sie zu mir in den Laden kamen und Ihre Begabung demonstrierten, wurde mir klar, dass es stimmen musste. Darum wühlte es mich so auf, als Sie sagten, mein Großvater gehe dort um und mache Leuten Angst, ganz wie zu seinen Lebzeiten. Es tut mir leid, dass ich unhöflich zu Ihnen war, aber als Sie das Kästchen auf meinen Schreibtisch stellten und sagten, mein Großvater habe deswegen jemanden umgebracht, dachte ich, Sie würden die ganze Geschichte kennen und mich wahrscheinlich verantwortlich machen. Daraufhin wollte ich nur noch meinen Bruder finden und ihn nach Mashburn zurückbringen. Ich dachte, ich könnte Ihnen später alles erklären.«
    Ich nickte verständnisvoll. Mit dem Bedürfnis, um jeden Preis seine Geschwister zu beschützen, kannte ich mich aus.
    »Was ist zwischen Ihnen und Ihrem Bruder vorgefallen? Wie kam es dazu, dass er sie im Keller ankettete?«, fragte Dutch.
    »An dem Abend nach dem Raubüberfall kam ich spät nach Hause und sah Jean-Luke auf der Stufe vor der Haustür sitzen. Er wollte angeblich mit mir besprechen, wie er nach Mashburn zurückkehren könnte, und wirkte auf mich friedlich und vernünftig. Ich wollte ihn nicht in der Kälte sitzen lassen und nahm ihn mit ins Haus. Drinnen entschuldigte er sich sofort, um ins Bad zu gehen, und als ich mir den Mantel auszog, schlug er mir von hinten mit etwas Schwerem auf den Kopf. Als ich zu mir kam, war ich im Keller an das Abflussrohr gekettet. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, kam er frisch geduscht und rasiert zu mir. Er trug meine Sachen und hatte meine Brille auf. Es war verblüffend, wie ähnlich er mir damit sah.«
    Ich nickte und dachte an die Warnung meiner Großmutter, ich solle »bei den Zwillingen sehr vorsichtig sein«. Jetzt verstand ich sie.
    »Er wollte mich da sterben lassen, wissen Sie«, sagte James. Ich sah, wie ihm die Tränen kamen. »Und das Schlimmste ist, dass ich nicht weiß, was aus Chloe geworden ist«, sagte er dann, und eine Träne rollte ihm über die

Weitere Kostenlose Bücher