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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wange.
    »Chloe?«, wiederholte Dutch fragend.
    »Meine Hündin. Seit zwei Wochen habe nichts von ihr gehört und gesehen. Wer weiß, was er mit ihr gemacht hat«, sagte er stöhnend.
    Darauf meldete sich meine Intuition. Ich nahm Milo Kuli und Notizblock aus der Hand und schrieb, um meine Stimmbänder zu schonen: Wer ist das kleine Mädchen mit dem rosa Fahrrad?
    Ich reichte James den Block, und er las mit leicht gerunzelter Stirn. Plötzlich blickte er auf.
    »Briana Brady«, sagte er. »Sie wohnt vier Häuser weiter und fährt den ganzen Tag mit einem Affenzahn die Straße rauf und runter. Die Nachbarn finden es urkomisch, wenn sie vorbeiflitzt.«
    Lächelnd nahm ich ihm den Notizblock wieder ab und schrieb: Sie hat Ihren Hund.
    Als er das las, sah er mich hoffnungsvoll an. »Wirklich?«
    Ich nickte und zeigte ihm einen aufgerichteten Daumen. Ich wusste, dass Chloe gesund und munter war.
    Dann kam eine Krankenschwester herein und räusperte sich. »Doktor Papas möchte, dass Sie Mr Carlier jetzt schlafen lassen«, sagte sie streng.
    Wir lächelten sie reumütig an, denn wir hatten wirklich stark überzogen. Milo drehte sich noch einmal zu James um und sagte: »Ich komme morgen wieder, und wir unterhalten uns noch ein bisschen über Ihren Bruder, einverstanden?«
    »Er steckt wirklich in Schwierigkeiten, oder?«, fragte James, und da merkten wir betreten, dass er von Jean-Lukes Tod noch gar nichts wusste.
    Die Krankenschwester räusperte sich erneut und warf Milo einen mahnenden Blick zu. Manche Neuigkeiten sollte man einem Patienten erst eröffnen, wenn er sie auch verkraften konnte.
    Milo verstand. »Wir sprechen morgen weiter, James. Sie brauchen jetzt Ruhe.«
    »Gut.« James lehnte sich müde in sein Kissen zurück und schloss die Augen.
    Wir drei gingen zurück in die Eingangshalle. Mein Blick fiel auf die Wanduhr. Ich war überrascht, dass es erst zwei Uhr war. Mir war es viel später vorgekommen.
    Milo fragte Dutch: »Was jetzt?«
    Dutch legte einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich. »Wir beide verlassen jetzt Dodge City und machen ein bisschen Urlaub. Wir sind in Kanada, falls du uns brauchst.« Und damit führte er mich zum Ausgang.
    Kurz nach drei kamen wir in Windsor an und fuhren direkt zu Helsa Otzeck, Elisa von Halpstadts Cousine. Sie wohnte im Westteil der Stadt in einem hübschen kleinen Haus im englischen Tudorstil. Wir gingen zur Tür und klingelten, und nach einer Minute öffnete uns eine zierliche Frau mit hellblonden Haaren, leuchtend blauen Augen und herzförmigem Gesicht. Mir blieb die Luft weg, als ich sie sah, denn die Ähnlichkeit mit dem Geist in James’ Küche war bemerkenswert.
    »Miss Otzeck?«, fragte Dutch.
    Helsa legte den Kopf schräg und rätselte offensichtlich, was wir wohl wollen könnten. »Du meine Güte«, sagte sie dann. »Sie kommen wohl wegen Elisa.«
    Dutch und ich wechselten einen erstaunten Blick, dann sagte er: »Ja. Woher wissen Sie das?«
    Sie lachte freundlich und erklärte: »Ich habe gestern eine sehr sonderbare E-Mail von einem Professor aus Michigan bekommen. Er hat mir alle möglichen Fragen über eine Cousine gestellt, die vor dreißig Jahren verschwand, und schrieb dann, ich würde vielleicht Besuch vom FBI bekommen.«
    Dutch lächelte und zeigte seinen Dienstausweis vor. »Professor Robins ist ein alter Freund von mir«, sagte er. »Dürfen wir hereinkommen?«
    »Ja, natürlich.« Sie trat zur Seite und ließ uns in den Flur.
    Als sie uns die Mäntel abnahm, schnappte sie entsetzt nach Luft. »Du meine Güte!«, sagte sie angesichts meiner Würgemale und neigte sich heran, um sie näher zu betrachten. »Wer hat Ihnen das denn angetan?«
    Unwillkürlich fasste ich mir an den Hals, um die Blutergüsse zu verdecken, damit Helsa nicht noch mehr Aufhebens davon machte.
    Dutch legte mir seine warme Hand an den Rücken und sagte: »Das hat sie davongetragen, als sie etwas schützen wollte, was Ihnen gehört.«
    Helsa sah uns bloß verständnislos an und bat uns in ein hübsches Wohnzimmer, wo wir in dicken Polstersofas Platz nahmen, Eistee tranken und Helsa erzählten, was ihrer Cousine damals zustieß.
    Als Dutch alles berichtet hatte, was er wusste, wischte Helsa sich über die Augen. Die Wahrheit über die ganze Sache hatte sie zum Weinen gebracht. Nachdem sie sich gefasst hatte, konnte sie uns den Rest erzählen.
    »Elisa fand uns, als ich sieben Jahre alt war, und sie war da schon um die zwanzig, glaube ich. Es war ihr gelungen, von Lyon nach

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