Abendstern - Roman
und ließ seine Fingerspitze über den Spitzenrand an ihrem Büstenhalter gleiten.
Nervös begann sie, am Verschluss seines Gürtels zu fummeln.
»Du zitterst ja.«
»Ach, sei still. Ich komme mir so dumm vor.«
Er zog ihre Hände an die Lippen und küsste sie. »Sexy«, korrigierte er sie. »Du bist ungeheuer sexy.«
»Cal.« Sie musste sich konzentrieren, um die Worte zu formulieren. »Ich muss mich jetzt wirklich hinlegen.«
Dann lagen sie auf dem Bett, erregte Körper auf kühlen, frischen Laken, und die Kerzen flackerten in der Dunkelheit wie Magie, als er sich mit Händen und Mund über sie hermachte.
Er leitet ein Bowlingcenter, dachte sie, während die Lust in ihr aufstieg. Wo hat er solche Hände her? Wo hat er gelernt … Oh, mein Gott.
Sie kam in einer endlosen Welle, die von ihren Zehenspitzen aufzusteigen schien und sie überwältigte. Keuchend klammerte sie sich an ihn, bis sie schließlich atemlos erschlaffte.
Ihr ganzer Körper bebte. Cal konnte sich an ihren Formen, an ihren Rundungen nicht sattsehen. Es gab so viel zu berühren, so viel zu schmecken, und sie konnten einander die ganze endlose Nacht erforschen.
Sie bog sich ihm entgegen, umschlang ihn, schmiegte sich an ihn. Er fühlte, wie ihr Herz klopfte, hörte sie stöhnen, als er sie mit seiner Zunge süß quälte.
Ihre Fingernägel gruben sich in die Haut seiner Schultern, und ihre Küsse wurden drängender. Die kühle Luft im Raum wurde heiß, schließlich drang er in sie ein.
Er ergriff ihre Hände, während er gleichmäßig und langsam in sie hineinstieß. Mit jedem langen Stoß glühte ihr Gesicht vor Lust. Ja, bleib bei mir, dachte er. Sie warf den Kopf auf dem Kissen hin und her und gab hilflose kleine Laute von sich. Als ihr Körper unter ihm zerfloss, drückte er sein Gesicht in ihre Nackenbeuge und ließ sich ebenfalls gehen.
Danach lag er ganz still, weil er glaubte, sie sei vielleicht eingeschlafen. Ihr Kopf lag auf seiner Schulter, ihr Arm
quer über seiner Brust, und ein Bein hatte sie um ihn geschlungen. Es gefiel ihm sehr.
»Ich wollte etwas sagen.«
Sie schläft nicht, stellte er fest.
»Was?«
»Mmm. Ich wollte etwas sagen, als wir ins Zimmer kamen.« Sie schmiegte sich dichter an ihn, und er merkte, dass sie ganz kalt war.
»Warte mal.« Er musste sich von ihr lösen, was sie nur unwillig zuließ, aber als er dann die Decke über sie zog, kuschelte sie sich hinein. »Besser?«
»Ja. Ich wollte sagen, dass ich dich vom ersten Moment an begehrt habe.«
»Das ist ja komisch. Ich dich auch. Du hast einen wunderschönen Körper, Quinn.«
»Ja, das kommt von meiner Ernährungsumstellung, kann ich nur immer wieder sagen.« Sie stützte sich auf einen Ellbogen, so dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. »Hätte ich von vornherein gewusst, wie es wäre, hätte ich dich innerhalb von fünf Minuten ins Bett gezerrt.«
Er grinste. »Wie sich unsere Gedanken doch gleichen! Leg dich wieder so hin wie eben«, befahl er, drückte ihren Kopf auf seine Schulter und legte ihren Arm über seine Brust. »Und das Bein«, fügte er hinzu. »Ja, so ist es perfekt.«
Quinn wurde es warm ums Herz. Sie schloss die Augen und schlief selig ein.
Es war stockdunkel, als sie aufwachte, weil etwas auf sie fiel. Hastig richtete sie sich auf und ballte die Fäuste.
»Entschuldigung, Entschuldigung.«
Sie erkannte Cals Stimme, aber es war zu spät, den Schlag aufzuhalten. Ihre Knöchel trafen auf etwas Hartes. »Au! Aua! Scheiße!«
»Das sollte ich sagen«, murrte Cal.
»Was zum Teufel machst du da?«
»Ich bin gestolpert, hingefallen und habe einen Schlag an den Kopf bekommen.«
»Warum?«
»Weil es stockdunkel ist.« Er rieb sich die Schläfe. »Dabei wollte ich dich bloß nicht aufwecken, und dafür schlägst du mich!«
»Es tut mir leid«, zischte sie. »Du hättest ja auch ein wahnsinniger Vergewaltiger sein können oder, was noch wahrscheinlicher ist, ein Dämon aus der Hölle. Warum stolperst du hier im Dunkeln herum?«
»Ich habe versucht, meine Schuhe zu finden, über die ich wahrscheinlich gestolpert bin.«
»Willst du gehen?«
»Es ist Morgen, und ich habe in zwei Stunden ein Frühstück.«
»Es ist dunkel.«
»Wir haben Februar, und außerdem hast du diese dicken Vorhänge vor den Fenstern. Es ist sechs Uhr dreißig.«
»O Gott!« Sie sank wieder in die Kissen. »Sechs Uhr dreißig ist in keiner Jahreszeit Morgen.«
»Deshalb habe ich ja auch versucht, dich nicht zu wecken.«
Sie stützte sich auf.
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