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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ihre Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt, und sie konnte die
Umrisse seiner Gestalt erkennen. »Na ja, jetzt bin ich auf jeden Fall wach. Warum flüsterst du also noch?«
    »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich habe ich von dem Schlag an den Kopf einen Schaden zurückbehalten.«
    »Warum kommst du nicht einfach wieder zu mir ins Bett, wo es schön warm und gemütlich ist? Ich küsse dich, und gleich geht es dir wieder besser.«
    »Es ist grausam, so etwas vorzuschlagen, wo ich doch einen Frühstückstermin mit dem Bürgermeister, dem Stadtdirektor und diversen Stadträten habe.«
    »Sex und Politik passen so gut zusammen wie Erdnussbutter und Marmelade.«
    »Das mag ja sein, aber ich muss zuerst noch nach Hause, Lump etwas zu fressen geben und Fox aus dem Bett zerren, weil er auch an der Sitzung teilnimmt. Dann muss ich mich duschen, rasieren und umziehen, damit es nicht so aussieht, als ob ich heißen Sex gehabt hätte.«
    Er fuhr in seine Schuhe, aber sie umschlang ihn mit den Armen. »Das könntest du alles danach tun.«
    Ihre vollen, warmen Brüste drückten sich an seinen Rücken, und sie knabberte an seinem Hals. Dann glitt ihre Hand herunter zu der Stelle, die bereits wieder hart geworden war.
    »Du hast eine gemeine Ader, Blondie.«
    »Ja, vielleicht solltest du mich ein bisschen erziehen.« Sie lachte leise, als er sich umdrehte und sie packte.
    Als er dieses Mal auf sie fiel, geschah es mit Absicht.
     
    Er kam zu spät zur Sitzung, aber er fühlte sich viel zu gut, als dass ihm das etwas ausgemacht hätte. Er bestellte sich ein riesiges Frühstück - Eier, Speck, Pilze, zwei
Brötchen - und arbeitete sich durch, während Fox lediglich Coke trank und die anderen angeregt miteinander plauderten.
    Schließlich kamen sie zum geschäftlichen Teil. Es war zwar erst Februar, aber die Pläne für die alljährliche Parade am Memorial Day mussten fertiggestellt werden. Anschließend gab es eine Debatte über neue Bänke im Park. Die meiste Zeit hörte Cal gar nicht richtig zu, sondern dachte an Quinn.
    Schließlich versetzte Fox ihm einen Tritt unter dem Tisch, damit er wieder in der Realität ankam.
    »Die Bransons wohnen nur einen Katzensprung vom Bowl-a-Rama entfernt«, fuhr Bürgermeister Watson fort. »Misty sagte, es habe so ausgesehen, als ob die Häuser auf einer Seite alle dunkel geworden wären, aber auf der anderen Straßenseite waren die Lichter an. Auch das Telefon hat nicht mehr funktioniert. Es war ganz schön unheimlich, sagte sie, als Wendy und ich sie nach der Tanzveranstaltung abholten. Aber es hat nur ein paar Minuten gedauert.«
    »Vielleicht ein Stromausfall«, warf Jim Hawkins ein, blickte dabei jedoch seinen Sohn an.
    »Ja, vielleicht, aber Misty meinte, es habe ein paar Sekunden lang geflackert. Überspannung vielleicht. Ich werde auf jeden Fall Mike Branson bitten, seine Leitungen überprüfen zu lassen. Vielleicht schmort ja etwas. Ich möchte keinen Schwelbrand riskieren.«
    Warum vergaßen sie es nur immer wieder, fragte sich Cal. War es ein Verteidigungsmechanismus, Amnesie, oder gehörte es einfach nur zu der ganzen hässlichen Situation dazu?

    Allerdings ging es nicht allen so. Er sah die Besorgnis in den Augen seines Vaters und bei ein oder zwei anderen Männern. Aber der Bürgermeister und die meisten Stadträte widmeten sich jetzt der Frage, ob sie die Tribünen am Sportplatz streichen sollten, bevor die Baseballsaison begann.
    Als die Sitzung vorbei war, ging Fox mit Cal und seinem Vater zum Bowlingcenter. Sie schwiegen, bis sie drinnen waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten.
    »Es ist viel zu früh für diese Vorfälle«, sagte Jim sofort. »Wahrscheinlich sind es wirklich nur Überspannungsprobleme oder die Leitungen sind nicht in Ordnung.«
    »Nein. Es sind schon andere Dinge passiert«, erwiderte Cal. »Dieses Mal haben nicht nur Fox und ich sie gesehen.«
    »Nun.« Jim setzte sich schwer auf einen der Tische im Grillbereich. »Was kann ich tun?«
    Pass auf dich auf, dachte Cal. Pass auf Mom auf. »Wenn dir etwas Merkwürdiges auffällt, dann sag es mir, Fox oder Gage, wenn er hier ist. Dieses Mal sind wir mehr. Auch Quinn und Layla gehören dazu, wir müssen nur noch herausfinden, warum.«
    Seine Urgroßmutter hatte gewusst, dass Quinn dazugehörte, dachte Cal. Sie hatte etwas gespürt. »Ich muss mit Gran sprechen.«
    »Cal, sie ist siebenundneunzig. Sie mag ja noch munter sein, aber sie ist schon sehr alt.«
    »Ich werde vorsichtig

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