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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass er mit dir verwandt ist«, stimmte Cybil ihr zu.
    »Vielleicht auch mit Ann?«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß nicht. Cal hat sich den Stammbaum der Hawkins angeschaut, und ich habe auch mal einen Blick darauf geworfen.

    Wenn mein Name vorgekommen wäre, wäre uns das bestimmt aufgefallen. Lasst uns doch lieber mal versuchen, etwas über Joe herauszufinden.«
     
    Ihr Vater war ihr keine große Hilfe, und der Anruf zu Hause hielt sie geschlagene vierzig Minuten am Telefon, weil sie sich den neuesten Familienklatsch anhören musste. Danach rief sie ihre Großmutter an, die sich vage erinnerte, dass ihre Schwiegermutter einen Onkel, vielleicht auch einen Großonkel oder Vetter erwähnt hatte, der in den Hügeln von Maryland geboren worden war. Es konnte aber auch Virginia sein. Sein Ruhm beruhte darauf, dass er mit einer Saloon-Sängerin durchgebrannt war und seine Frau und vier Kinder ohne einen Cent zurückgelassen hatte.
    »Nett, Joe«, sagte Quinn, »falls du tatsächlich mein Joe bist.«
    Da sie nichts zum Abendessen vorzubereiten brauchte, beschloss sie, im Rathaus vorbeizufahren, um etwas mehr über Joseph Black zu erfahren. Wenn er hier gestorben war, war er vielleicht auch hier geboren.
     
    Es duftete nach Essen, und das Haus war voller Menschen, als Quinn nach Hause kam. Cybil hatte Musik an, Kerzen angezündet und Wein eingeschenkt. Alle standen in der Küche und holten sich bei marinierten Oliven Appetit auf das Abendessen. Quinn steckte sich auch eine in den Mund und spülte sie mit Cals Wein herunter.
    »Bluten meine Augen?«, erkundigte sie sich.
    »Bis jetzt nicht.«

    »Ich habe jetzt fast drei Stunden lang nach Unterlagen gesucht. Ich glaube, mein Gehirn erholt sich nicht mehr.«
    »Joseph Black.« Fox reichte ihr ein Glas. »Wir sind informiert.«
    »Gut, dann brauche ich es euch ja nicht mehr zu erzählen. Ich konnte ihn lediglich bis zu seinem Großvater zurückverfolgen, Quinton Black, geboren sechzehnhundertsechsundsiebzig. Davor gibt es keinen Eintrag, jedenfalls hier nicht. Und auch nach Joe nichts. Ich habe nach Geschwistern oder anderen Verwandten gesucht. Er hatte drei Schwestern, aber auch von ihnen gibt es nur Geburtsurkunden. Er hatte auch Tanten und Onkel und so weiter, auch da war nichts. Die Blacks waren anscheinend in Hawkins Hollow nicht sehr präsent.«
    »Sonst hätte mir der Name auch etwas gesagt«, warf Cal ein.
    »Ja. Aber immerhin habe ich die Neugier meiner Großmutter geweckt, sie sucht jetzt die Familienbibel. Sie meint, ihr Schwager hätte sie an sich genommen, als seine Eltern starben. Auf jeden Fall könnte es eine Spur sein.«
    Sie blickte den Mann an, der an der Küchentheke lehnte und das Glas Wein zwischen den Fingern drehte. »Entschuldigung. Du bist Gage, oder?«
    »Das ist richtig. Meine Spezialität ist Pannenhilfe.«
    Quinn grinste, aber Cybil verdrehte nur die Augen. Sie nahm ein Knoblauchbrot aus dem Backofen.
    »Das habe ich schon gehört. Es sieht so aus, als ob das Essen fertig ist. Ich bin schon halb verhungert. Nichts macht so hungrig, wie sich durch die Geburts- und Sterbeurkunden
von lauter Blacks, Robbits und Clarks zu wühlen.«
    »Clark.« Layla ließ den Teller sinken, den sie Cybil für das Brot hingehalten hatte. »Du hast auch Clarks gefunden?«
    »Ja. Eine Alma und einen Richard Clark, soweit ich mich erinnere. Ich muss mal in meinen Notizen nachschauen. Warum?«
    »Der Mädchenname meiner Großmutter war Clark.« Layla lächelte. »Das ist ja wahrscheinlich auch kein Zufall.«
    »Lebt sie noch?«, fragte Quinn. »Können wir sie anrufen und …«
    »Das Essen wird kalt«, unterbrach Cybil sie. »Den Familienstammbaum können wir später noch schütteln. Aber wenn ich gekocht habe …« Sie drückte Gage den Teller mit dem warmen Knoblauchbrot in die Hand. »… wird gegessen.«

16
    Es musste wichtig sein. Es hatte bestimmt etwas zu bedeuten. Cal nahm sich die Zeit, die Hawkins-Black-Verbindung selbst zu recherchieren. Es war etwas Neues, dachte er, eine Tür, von deren Existenz sie bisher nichts gewusst hatten.
    Und weil es so wichtig war und viel Zeit in Anspruch nahm, war er in den letzten beiden Tagen nicht wirklich
mit Quinn zusammen gewesen. Er war beschäftigt; sie war beschäftigt. Das war eben nicht zu ändern.
    Außerdem war es wahrscheinlich gut, dass sie mal eine Pause einlegten. Wie er seiner Mutter gesagt hatte, war dies nicht die richtige Zeit, um sich zu verlieben. Wenn sich Leute ernsthaft verliebten,

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