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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hierhergekommen, damit wir über Cals Liebesleben diskutieren können?«
    »Nein, das ist nur ein interessanter Nebeneffekt. Ich habe in Tschechien einige Informationen erhalten. Gerüchte und Legenden hauptsächlich, die ich verfolgt habe, wenn ich Zeit hatte. Gestern Abend habe ich einen Anruf von einem Experten bekommen, es könnte sein, dass ich unseren großen, bösen Dämon identifiziert habe.«
    Sie setzten sich an den Küchentisch - Fox im Anzug, Gage in schwarzem T-Shirt und weiter Hose, Cal in Jeans und Flanellhemd.
    Und sie redeten von Dämonen.
    »Ich war in den kleineren, einsameren Dörfern«, begann Gage, »weil ich es sinnvoll finde, mir auch Land und Leute anzuschauen, wenn ich irgendwo Poker spiele.«
    Das machte er schon seit Jahren so. Er folgte den winzigsten Spuren über Teufel, Dämonen und unerklärte Phänomene. Immer wieder brachte er Geschichten von seinen Reisen mit, aber bis jetzt hatte noch nichts zu ihrem ganz speziellen Problem gepasst.
    »Sie redeten von einem alten Dämon, der jede beliebige Gestalt annehmen kann. Es gibt viele Werwolf-Geschichten
da drüben, zuerst dachte ich, es ginge wieder einmal darum. Aber dieses Mal ging es um einen Dämon, der Menschen versklavt und sich von ihrer … die Übersetzung war nicht besonders präzise, ich habe nur verstanden, dass er sich von ihrer Essenz oder ihrer Menschlichkeit nährt.«
    »Wie nährt?«
    »Auch das war vage, aber auf jeden Fall nicht mit Zähnen und Klauen. Der Legende nach kann dieser Dämon den Menschen sowohl ihre Gedanken als auch ihre Seelen nehmen, und er kann sie dazu bewegen zu töten.«
    »Das könnte etwas mit unserem zu tun haben«, sagte Fox.
    »Ich bin jedenfalls der Geschichte nachgegangen. Es gab einen Ort in den Hügeln, mit einem dichten Wald, der mich an Zuhause erinnerte. Er heißt Tmavy. Übersetzt heißt das Dunkle. Das Dunkle.«
    Die Geschichte war so ähnlich wie die von ihnen. »Der Dämon ist ein Mann, der kein Mann ist. Er jagt wie ein Wolf, ist aber keiner. Manchmal ist er auch ein Junge, der Frauen und vor allem Kinder in den Wald lockt. Die meisten kommen nie mehr wieder, und die, die zurückkommen, sind wahnsinnig. Und auch ihre Familien werden wahnsinnig, bringen sich gegenseitig um oder ermorden die Nachbarn.«
    Gage schwieg und trank einen Schluck Kaffee. »Als ich dort war, lernte ich einen Pfarrer kennen, der mir den Namen eines Professors sagte, der Bücher über osteuropäische Dämonologie veröffentlicht hat. Er hat mich gestern Abend angerufen, und er behauptet, dass
dieser spezielle Dämon - genau dieses Wort hat er verwendet - jahrhundertelang durch Europa gezogen ist. Er wurde von einem Mann gejagt - manche behaupten, auch ein Dämon, andere, ein Zauberer. Der Legende nach haben sie im Wald gekämpft. Der Zauberer wurde tödlich verwundet und blieb anscheinend tot liegen. Das ist, laut Professor Linz, ein Irrtum. Jemand kam vorbei, ein kleiner Junge, und der Zauberer übergab ihm seine Macht, bevor er starb.«
    »Was ist dann passiert?«, wollte Fox wissen.
    »Das weiß niemand so genau, auch Linz nicht. Es wird erzählt, dass der Dämon verschwand oder weiterzog oder starb, irgendwann Anfang bis Mitte des siebzehnten Jahrhunderts.«
    »Da muss er wohl auf ein Schiff in die Neue Welt gehüpft sein«, sagte Cal grimmig.
    »Vielleicht. Das kann sein.«
    »Und der Junge auch«, fuhr Cal fort, »beziehungsweise der Mann, der er mittlerweile war, oder vielleicht auch schon sein Nachkomme. Aber dort drüben hat er ihn fast gehabt - das habe ich, glaube ich, gesehen. Er und die Frau, eine Hütte. Er hielt ein blutiges Schwert in der Hand und wusste, dass sie fast alle tot waren. Den Dämon konnte er aber nicht aufhalten, deshalb hat er alles an Dent weitergegeben, und Dent hat es hier weiterversucht.«
    »Was hat er denn an uns weitergegeben?«, fragte Fox. »Was für eine Macht? Dass wir keine Kopfschmerzen mehr kriegen oder dass ein gebrochener Arm in Windeseile heilt? Wozu soll das denn gut sein?«
    »Es hält uns auf jeden Fall gesund und munter, bis wir
dem Dämon gegenüberstehen. Dann sind da noch die Bruchstücke, die wir alle in unterschiedlicher Weise sehen.« Cal fuhr sich durch die Haare. »Ich weiß ja nicht. Aber es muss etwas von Bedeutung sein. Die drei Teile des Steins. Sie müssen von Bedeutung sein. Wir haben es nur noch nicht herausgefunden.«
    »Die Zeit ist fast abgelaufen.«
    Cal nickte Gage zu. »Wir müssen den anderen die Steine zeigen. Wir haben einen Eid

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