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Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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etwas, was sie einfach nicht ertragen konnte.
    „Woher kommst du eigentlich?“
    Er seufzte schwer. „Aus Georgia.“
    Das erklärte seinen schleppenden Akzent. Sie versuchte den Kloß, der ihr im Hals saß, hinunterzuschlucken. Solange sie ihn dazu bewegen konnte, mit ihr zu reden, fühlte sie sich wenigstens nicht so allein. Sie würde zumindest wissen, dass er da war.
    „Aus welchem Teil Georgias?“
    „Aus dem Süden. Schon mal was von Okefenokee gehört?“
    „Ja, es liegt in einem Sumpfgebiet.“
    „Dort bin ich aufgewachsen. Meine Familie hat dort eine Farm.“ Er hatte eine ganz normale Kindheit gehabt bis auf die Tatsache, dass man als Sumpfbewohner gezwungen war, Fertigkeiten zu erlernen, von denen die meisten anderen Menschen noch nicht einmal wussten, dass sie existierten. Möglicherweise hatte das sein ganzes späteres Leben beeinflusst und ihn zu dem Menschen gemacht, der er heute war. Aber er wollte nicht weiter darüber nachdenken, und einen Grund darüber zu reden gab es schon gar nicht.
    „Warst du ein Einzelkind?“
    „Was soll denn diese Fragerei“, schnappte er. „Ist das ein Verhör?“
    „Es interessiert mich nur, das ist alles.“
    Er horchte, plötzlich wachsam geworden, auf. In ihrer Stimme lang ein Unterton, den er nicht einordnen konnte. Es war dunkel, und er konnte ihr Gesicht nicht sehen; er musste sich voll und ganz auf sein Gehör verlassen.
    „Ich habe noch eine Schwester“, gab er schließlich widerstrebend zurück.
    „Ich wette, sie ist jünger als du. Du bist so aufbrausend, sicher hast du sie immer rumkommandiert.“
    Er überhörte den Seitenhieb und erwiderte lediglich: „Sie ist vier Jahre jünger.“
    „Ich bin ein Einzelkind“, sagte sie.
    „Ist mir bekannt.“
    Sie suchte verzweifelt nach weiterem Gesprächsstoff, doch die Angst vor der Dunkelheit bewirkte eine seltsame Leere in ihrem Kopf.
    Sie wollte die Hand nach ihm ausstrecken, doch dann erinnerte sie sich daran, dass er sie gewarnt hatte, ihm Angebote zu unterbreiten, die sie nicht einzuhalten gedachte. Zähne knirschend zog sie die Hand wieder zurück, was ihr jedoch so schwer fiel, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie blinzelte sie weg. „Grant“, brachte sie schließlich mit bebender Stimme heraus.
    „Was ist?“ brummte er.
    „Ich will nicht, dass du glaubst, ich würde mich dir wieder an den Hals werfen, weil ich das wirklich nicht beabsichtige, aber ... aber würde es dir sehr viel ausmachen ... meine Hand zu halten?“ flüsterte sie. „Es tut mir leid, doch ich habe so schreckliche Angst vor der Dunkelheit, dass ich gleich durchdrehe.“
    Er hüllte sich einen Moment lang in Schweigen, dann hörte sie, wie er sich zu ihr herumrollte. „Du hast wirklich Angst vor der Dunkelheit?“
    Jane versuchte zu lachen, aber es hörte sich eher an wie ein Schluchzen. „Angst ist stark untertrieben. Ich kann in der Dunkelheit nicht einschlafen, ich bekomme entsetzliche Panik.“
    „Wenn du so Angst hast vor der Dunkelheit, wie kommt es dann, dass du dich entschlossen hast, vor Turego zu fliehen?“
    Vor ihrem geistigen Auge tauchte ein dunkles, gut geschnittenes, aber sehr grausames Gesicht auf. „Weil mir die Alternative, im Dschungel zu sterben, immer noch besser erschien, als bei Turego zu bleiben“, erwiderte sie leise.
    Grant gab ein Schnauben von sich. Ob Turego sich ihr sexuell genähert oder es zumindest versucht hatte? „Hattest du Sex mit ihm?“
    Die freimütige Frage ließ sie erschauern. „Nein. Bisher habe ich es geschafft, ihn mir vom Leibe zu halten, aber mir war klar, dass das nicht mehr lange zu bewerkstelligen sein würde. Meine Schonzeit war abgelaufen, deshalb musste ich unbedingt weg.“
    Er schnaubte wieder, womit er wohl ausdrücken wollte, dass er das Gespräch als beendet betrachtete. Jane biss die Zähne zusammen, weil sie plötzlich anfingen zu klappern. Obwohl es heiß war und stickig in dem Zelt, rannen ihr Kälteschauer den Rücken hinunter. Warum sagte er nicht etwas, einfach nur irgend etwas, das sie zumindest wissen ließe, dass er da war?
    „Wie geht’s Dad?“
    „Warum?“
    „Ach, einfach nur so.“ Wich er absichtlich aus? Warum wollte er nicht über ihren Vater sprechen? Womöglich war es gar nicht ihr Vater gewesen, der ihn angeheuert hatte? Was war, wenn er nur, ebenso wie die anderen, hinter dem Mikrofilm her war?
    Nachdem er sich einige Zeit in Schweigen gehüllt hatte, sagte er: „Er war ganz krank vor Sorge um dich.

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