Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
hatte, ging sie barfuß ins Wasser zurück und begann, ihre Bluse auszuwaschen. Das Blut färbte das Wasser rot, und sie schrubbte sich fast die Finger wund, ehe sie mit dem Ergebnis ihrer Bemühungen zufrieden war. Dann wrang sie die Bluse aus und schüttelte sie anschließend aus. Als sie Anstalten machte, das Kleidungsstück überzuziehen, hörte sie Grants mürrische Stimme. „Hier“, sagte er, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass er ihr sein Hemd hinhielt. „Du kannst es haben, bis deine Bluse trocken ist.“
Sie erwog einen Moment, sein Angebot zurückzuweisen, doch dann sagte sie sich, dass mit falschem Stolz nichts gewonnen war. Deshalb nahm sie das Hemd schweigend entgegen und schlüpfte hinein. Natürlich war es ihr viel zu groß, aber wenigstens war es trocken und nicht allzu schmutzig. Es roch nach Schweiß, vermischt mit dem Moschusduft, den seine Haut ausströmte, und sie empfand diesen Geruch als tröstlich. Als ihrBlick auf die rostroten Flecken fiel, erinnerte sie sich daran, dass er ihr das Leben gerettet hatte. Sie knotete die Enden über ihrem Bauch zusammen und ließ sich dann auf dem Boden nieder, um sich die Stiefel anzuziehen.
Als sie sich wieder nach ihm umdrehte, sah sie, dass er mit finsterem Gesicht direkt hinter ihr stand. Sie gingen gemeinsam zu der Stelle zurück, an der ihr Gepäck lag, wobei Jane sich bemühte, die geköpfte Boa zu übersehen. Nachdem sie ihre Rucksäcke geschultert hatten, sagte er: „Wir gehen nicht mehr weit, lauf einfach hinter mir her, aber fass um Gottes willen nichts an und bleib genau in meiner Spur. Die nächste Boa gedenke ich nämlich nicht daran zu hindern, dich zum Abendessen zu verschlingen, also fordere dein Unglück nicht heraus.“
5. KAPITEL
S ie schlugen um den Fluss einen Bogen von fünfundvierzig Grad, und es dauerte nicht lange, bis Grant sich nach Jane umschaute. „Hier rasten wir.“
Jane blieb neben ihm stehen und fühlte sich schrecklich nutzlos, während sie zusah, wie er aus seinem Marschgepäck ein zusammengerolltes Päckchen zutage förderte, das sich unter seinen geschickten Händen in Kürze in ein kleines Zelt verwandelte. Nachdem es stand, begann er es mit Laubwerk zu tarnen, so dass man es zum Schluss kaum noch sehen konnte. Während der ganzen Zeit gönnte er ihr kaum einen Blick.
„Wir können es nicht riskieren, Feuer zu machen, also schlage ich vor, dass wir jetzt etwas essen und uns anschließend gleich schlafen legen. Es wird uns nichts schaden, der Tag war schließlich anstrengend genug. Ich bin hundemüde.“
Jane ging es nicht anders, aber sie fürchtete sich vor der kommenden Nacht. Das Licht ließ bereits sichtlich nach, und sie wusste, dass es in Kürze stockfinster sein würde. Als sie sich dieundurchdringliche Schwärze der Nacht ins Gedächtnis zurückrief, rieselte ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hinab. Nun, das war nicht zu ändern, ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als sich irgendwie damit abzufinden.
Sie kramte in ihrem Rucksack und brachte gleich darauf zwei weitere Dosen Orangensaft zum Vorschein, von denen sie Grant eine zuwarf; er fing sie geschickt auf und starrte mit wachsender Verärgerung auf ihren Rucksack. „Wie viele von den Dingern hast du eigentlich noch in deinem Reisesupermarkt?“ erkundigte er sich sarkastisch.
„Das sind die letzten. Ab jetzt müssen wir Wasser trinken. Willst du einen Knusperriegel?“ Sie reichte ihn ihm, fest entschlossen, seine Verärgerung zu ignorieren. Sie war müde, alle Knochen taten ihr weh, und sie sah einer langen, stockfinsteren Nacht entgegen. All dies ließ ihr seinen Ärger sehr unwichtig erscheinen. Er würde darüber hinwegkommen.
Nachdem sie ihren Schokoriegel aufgegessen hatte, war sie noch immer hungrig, deshalb begann sie erneut in ihrem Rucksack nach etwas Essbarem zu kramen. „Willst du ein Stück Käse und ein paar Kräcker?“
Als sie fragend zu ihm aufschaute, begegnete sie seinem ungläubigen Blick. Auf sein Nicken hin teilte sie den Käse und die Kräcker zwischen ihnen auf und reichte ihm seinen Anteil. Er nahm ihn kopfschüttelnd entgegen und vertilgte ihn anschließend schweigend.
Jane sparte sich einen Schluck von ihrem Orangensaft auf, und nach Beendigung ihrer Mahlzeit kramte sie aus ihrem Rucksack ein kleines Fläschchen heraus. Sie schraubte es auf, schüttete sich eine Pille auf die Hand, warf Grant einen raschen Blick zu und fügte dann der ersten Pille eine zweite hinzu. „Hier“, sagte sie und hielt
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