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Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Zeidler
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Handgelenk auf der Mauer und wehrt sie ab.«
    Olli blätterte um. »Das ist eine Zeichnung vom Weg zur Haselheide. Der geht am anderen Ende des Ortes los. Das hier muss die Hundertjahreiche sein.«
    »Da stehen zwei Ritter davor.« Ich wunderte mich.
    »Der Prinz von Wollebach mit dem königlichen Armband darf passieren.«
    »Was passiert wem?«
    »Dem Prinzen. Dem passiert nichts, der darf passieren, also vorbeigehen. Das steht hier. Aber nur mit einem Armband am Handgelenk.«
    »Wir haben jedoch vier!«, bemerkte Olli.
    »Wir haben auch vier Hände. Dann gibt es eben zwei Prinzen mit insgesamt vier königlichen Armbändern.«
    Auf der letzten Seite fanden wir einen Reim in einer Handschrift, die wir kaum entziffern konnten:
    Das Armband aus Zinn
    Richtet dich hin!
    Das Armband aus Eisen
    Wird dich vereisen
.
    Das Band aus Aluminium
    Bringt dich wirklich schmerzhaft um
.
    Das kupferne Band
    Bringt Schätze und Land
.
    Wir schauten uns an.
    »Hmm«, brummte Olli. »Ein Goethe war das nicht.«
    »Drei sind Fälschungen! Es gibt nur ein Armband für einen Prinzen«, folgerte ich.
    »Wer von uns soll das sein?«, fragte Olli.
    »Da ich schon der Anführer der Wollebachritter bin, darfst du gerne der Prinz sein.«
    Olli schüttelte vehement den Kopf. »Zum Prinzen wird man nicht ernannt, sondern geboren.«
    Wir schauten auf die Armbänder.
    »Siehst du da einen Unterschied?«, fragte ich.
    Olli schüttelte den Kopf. »Außer den geometrischen Figuren sind die gleich.«
    Wir untersuchten sie ausführlich.
    »Alle rot, alle aus Metall. Das mit den Würfeln ist ein bisschen weiter als die anderen«, fasste Olli zusammen.
    »Alle sind nicht sonderlich hübsch!«
    Da stimmte ich ihm zu. »Ein richtiger Prinz würde da sicher nur die Nase rümpfen.«
    Wir setzten uns auf die Terrasse an den Tisch und grübelten weiter über das Rätsel nach. Ich holte eine Tüte Kekse aus der Küche.
    »Geistesnahrung.«
    Vor uns lagen vier Armbänder, die mehr oder weniger gleich aussahen, aber wohl alle aus verschiedenen Metallen gefertigt waren: Eisen, Zinn, Kupfer und Aluminium. Das aus Kupfer galt es herauszufinden. Damit würde ich die Wachen an der Hundertjahreiche davon überzeugen, dass ich der rechtmäßige Prinz von Wollebach war.
    Nur wie?
    »Wahnsinnstollesuperidee!«, schrie ich. »Erinnerst du dich noch an das Abenteuer mit dem Müllognetismus?«, fragte ich Olli und wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern verschwand kurz im Haus und kam mit einem Stabmagneten in der Hand wieder heraus. »Nur zwei Metalle sind magnetisch«, fasste ich zusammen. »Eisen und das mit
N
. Nicole hieß das, glaube ich.«
    Olli schüttelte den Zeigefinger. »Nein, Nickel war das.«
    »Meinetwegen.«
    »Da gab es noch ein drittes magnetisches Metall. Irgendwas mit
Ko

    »
K.o
.?« Ich wunderte mich.
    »Den Namen habe ich vergessen«, gab Olli kleinlaut zu.
    »Macht nichts«, ermunterte ich ihn. »Weder Nickel noch
Ko
stehen auf unserer Liste.« Ich hielt den Magneten an ein Armband nach dem anderen, und nur bei dem mit den Kugeln biss er an.
    »Das ist aus Eisen!«, rief Olli erfreut und klatschte in die Hände. Dann, aus heiterem Himmel, schrie er: »Kobalt!
Ko
steht für Kobalt! Das Wissen hatte sich nur in meinem Kopf verklemmt!«
    Ich schlug ihm anerkennend auf die Schulter. Jetzt erinnerte ich mich auch wieder daran.
    Eins aussortiert, noch drei im Rennen.
    Oma brachte uns selbst gemachte Limonade auf die Terrasse und sagte: »Die sind aber hübsch! Spielt ihr Modenschau?« Sie schmunzelte.
    Ich seufzte. »Zwei von denen sind Fälschungen. Welche, das ist hier die Frage!« Ich erklärte Oma unser Problem.
    »Ein Armband aus Zinn?« fragte sie verwundert.
    »Das ist nicht das richtige«, erklärte Olli.
    »Na, dann könnt ihr es ja ruhig in Zinnfiguren einschmelzen.« Oma lachte, füllte die Keksschale auf und ging wieder hinein.
    Bei mir schlug ein Geistesblitz ein. Ich eilte ins Haus und kam kurz darauf mit einer großen Schachtel wieder, auf der preußische Soldaten zu Fuß und zu Pferd abgebildet waren, bemalt in den schönsten Farben. »Kennst du das? Zinnsoldaten!«
    Olli nickte. »Macht Spaß, die zu gießen und zu bemalen, aber man kann nicht vernünftig mit ihnen spielen. Die verbiegen sich sofort, und wenn man mal drauftritt, sind sie gleich im Eimer.«
    »Hast du schon mal von Kupfersoldaten gehört?«, fragte ich.
    Olli schüttelte den Kopf.
    »Aluminiumsoldaten?«
    »Auch nicht.«
    »Eben! Ich wette, Zinn schmilzt viel

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