Aber bitte fuer immer
Män - nerhänden, die eine Frau gerne über ihren Körper wandern lässt …
Und er kann sehr charmant sein, wenn er sich Mühe gibt. Manchmal sogar witzig.
Und er ist definitiv intelligent. Jedenfalls solange es nicht um Frauen geht. Und er kann sehr schlagfertig sein, so wie heute im Konsulat mit Rhonda.
Und er ist nett zu Katzen – wenn er sich unbeobachtet wähnt.
Aber tut mir leid, die Zeiten, in denen ich mit Männern ins Bett gegangen bin, nur weil sie zufällig schöne Hände hatten und witzig sein konnten, sind vorbei. Denn wissen Sie, worauf das hinausläuft? Auf eine Nacht mit einem witzigen, schönen Mann, der nicht im Geringsten daran interessiert ist, Sie auf die Weihnachtsfeier im Büro zu begleiten oder sich an der Stromrechnung zu beteiligen – geschweige denn der genug Geld hat, um die halbe Miete zu übernehmen, obwohl er praktisch bei Ihnen wohnt.
Das habe ich hinter mir. Endgültig.
Man sollte annehmen, das hätte ihm klar sein müssen von unserem ersten Kennenlernen an. Ich meine, ich weiß, ich bin eine Künstlerin, ein Begriff, den er offensichtlich mit »durchgeknallte Irre« gleichsetzt. Aber wie kommt er auf die Idee, ich wäre für einen One-Night-Stand zu haben? Ist denn nicht sonnenklar, nachdem ich immer wieder den Umstand betonte, dass Falken und Wölfe sich ein Leben lang mit nur einem Partner paaren, dass ich vielmehr interessiert bin an einer monogamen, festen Beziehung?
Offenbar ist die Botschaft nicht angekommen bei ihm. Ich meine, ich kam aus der Küche mit dem Futter für die Katzen,
und Peter war verschwunden – ganz plötzlich, obwohl wir mitten im Spiel waren, bevor ich ins Haus ging.
Also frage ich: »Wo ist Peter?«, und Cal antwortete: »Ich habe ihm zwanzig Euro in die Hand gedrückt und ihm gesagt, er soll sich verziehen.«
Ich:
»Sie haben WAS?«
Cal:
»Sie haben richtig verstanden. Das war höchste Zeit. Er hat mich den ganzen Abend davon abgehalten, DAS zu tun.«
Und dann packte er mich an den Schultern, und bevor ich wusste, wie mir geschah (nein, wirklich, ich hätte NIE gedacht, dass er auf mich steht, schließlich hat er nichts anderes getan, als mit mir herumzumeckern, seit wir uns kennen, na ja, abgesehen davon, dass er den Arm um mich gelegt hat im Konsulat, aber das war nur Show), zog er mich an sich und küsste mich.
Er küsste mich! Als wären wir in einer romantischen Liebesgeschichte oder so!
Okay, er küsst nicht schlecht. Offenbar hat er darin Übung.
Und okay, es war mir nicht gerade zuwider. Tatsächlich weit davon entfernt.
Alles, was in mir gewöhnlich dahinschmilzt, wenn ein schöner Mann mich entschlossen küsst, schmolz dahin wie aufs Stichwort, als Cal es tat.
Und ich gebe zu, dass ich im ersten Moment dachte, o mein Gott, er mag mich, er mag mich wirklich, und kurz in der Fantasie schwelgte, wie wir händchenhaltend die Second Avenue entlangschlendern und im Veselka Crêpes essen und ich ihm den Dude vorstelle. Und ich begann, seinen Kuss zu erwidern …
Aber dann wurde mir bewusst, dass es nur eine Fantasie war. Es wird niemals wahr werden. Denn er glaubt nicht an die Liebe, geschweige denn an die Ehe, und er wird mit mir nie ins Veselka gehen, um Crêpes zu essen, genauso wenig wie er zu mir kommen wird, um den Dude kennenzulernen – jedenfalls nicht lange genug, um eine tiefere Beziehung mit ihm einzugehen. Und wie lange noch kann ich dem Dude Männer vorstellen, die er niemals wiedersehen wird? Er ist nämlich sehr sensibel, und wenn er sich an jemanden gewöhnt, dann für immer. Er hat tagelang seine Friskies nicht ganz aufgefressen, nachdem Malcolm gegangen war.
Und dann hörte ich Hollys Stimme in meinem Kopf: Du musst dir allmählich Gedanken über deine Zukunft machen und dir einen Mann aussuchen, der zur Abwechslung mal präsent ist. Und ich musste an die Braut denken, die wir in Rom gesehen haben, und wie glücklich sie wirkte und wie stolz ihr Vater sie anstrahlte …
Und genau in diesem Moment wurde mir etwas klar, was ich mir wohl nicht mehr eingestanden hatte seit dem College oder wann immer das war, als die Vorstellung zu heiraten mir nicht mehr so cool erschien wie noch in der fünften Klasse bei unseren Barbiespielen.
Und das ist, dass ich eines Tages heiraten möchte. Wirklich. Ernsthaft. Ich will den Brautstrauß und den roten Teppich und das Brautkleid und den Schleier und den Vater mit den Tränen in den Augen und die Blumenmädchen und das Bis-dass-der-Tod-uns-scheidet.
Warum hab ich dann
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