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Aber bitte fuer immer

Aber bitte fuer immer

Titel: Aber bitte fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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gegenüber sitzt eine Frau mit einer sehr gesunden sexuellen Ausstrahlung …
    Und ich spiele Krieg und Frieden mit ihr.
    Was stimmt nicht mit diesem Bild?
    Was stimmt nicht mit mir? Ich sollte diese Frau nicht begehren. Sie verkörpert alles, was mir unsympathisch ist. Sie ist Amerikanerin, Künstlerin, besessen von Populärkultur, hat festgefahrene Ansichten …
    Und doch …
    … will ich sie küssen.
    Vielleicht liegt es am Mond. Oder an diesem verdammten Ort. Oder vielleicht daran, dass sie mich heute so oft zum Lachen gebracht hat.
    Verdammt. Was geschieht mit mir? Sie hat mich also zum Lachen gebracht. Mark bringt mich auch zum Lachen, und ihn möchte ich nicht küssen. Ich kann witzige Frauen nicht einmal leiden. Und besonders witzige Künstlerinnen nicht.
    Warum habe ich dann das Bedürfnis, diesen Jungen zu töten, wenn er sich nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten verzieht?
    Eins…
    Zwei …
    Drei …
    Er macht immer noch keine Anstalten zu gehen. Er erzählt von einem seiner Lieblingscomics. Jane kennt die Serie offenbar, obwohl sie nicht von ihr ist. Scheinbar kommen Elfen und
Gnome darin vor. Peter schwärmt davon, dass das letzte Heft in zwei Wochen erscheint. Jane, die den Autor kennt, sagt, dass sie wisse, was passiert, weigert sich aber charmant, es dem Jungen zu verraten. Er ist jetzt Feuer und Flamme und fleht sie an. Sie weigert sich weiter, etwas preiszugeben, und legt eine Acht. Peter hat auch eine Acht gelegt.
    Krieg.
    Sie gewinnt.
    Das Kerzenlicht lässt ihre dunklen Haare schimmern und ihre Augen glänzen. Ihre Haut sieht aus wie Butter…
    Was ist los mit mir? Ich möchte mich nicht mit dieser Frau einlassen. Beziehungsweise mit irgendeiner Frau. Ich muss ein Buch schreiben. Ich muss eine Wohnung finden. Ich habe nicht einmal eine Wäscherei. Ich kann jetzt keine Beziehung eingehen …
    Na schön, ich gebe dem Jungen weitere fünf Minuten. Es ist fast Mitternacht. Muss er nicht nach Hause und irgendein Computersystem hacken?
    Jetzt fragt sie ihn nach Annika. Wer zum Teufel ist Annika? Ach, die Kleine im Büro des Bürgermeisters. Offenbar dessen Tochter. Peter lässt kein gutes Haar an Annika, in die er eindeutig verknallt ist, obwohl er steif und fest behauptet, sie zu hassen, da sie offenbar seine Gefühle nicht erwidert.
    Ich lege eine Zwei. Peter auch.
    Krieg.
    Oh, es ist Krieg, mein Junge. In mehrerlei Hinsicht. Schlimmer, als du ahnst.
    Augenblick. Was ist das?
    Miauen. Die Katzen sind wieder da.
    Jane springt auf und geht in die Küche, um ihnen etwas zu fressen zu holen. Peter und ich sind endlich unter uns.
    Als sie mit einer Schüssel voller Thunfisch zurückkehrt, ist Peter weg.

    »Wo ist Peter?«, fragt sie.
    Und ich kann nicht anders, als zu glauben, dass sie tatsächlich nichts ahnt.
    Das ist ein Rätsel, das ich nur zu gerne für sie auflösen werde.

    Reisetagebuch
    von

Jane Harris
     
    Hat der einen Knall? Ich meine, ich weiß, er hält mich für dumm, mit meinem »kleinen Cartoon« und meinen zu hohen Schuhen, in denen ich immer ins Stolpern gerate, und nach der carabinieri -Geschichte.
    Aber mir ist nie in den Sinn gekommen, dass er mich für den DÜMMSTEN MENSCHEN AUF DIESEM PLANETEN halten könnte.
    Denn genau das wäre ich, würde ich auf seinen abgedro - schenen Spruch »Es war doch bloß ein Kuss, das hat nichts zu bedeuten« hereinfallen.
    Aber wissen Sie was? Ich werde es nicht zulassen. Dass er die Hochzeit ruiniert, meine ich. Heute Abend kann er so viel schmollen wie er will, aber wenn er morgen früh herunterkommt mit etwas anderem als einem riesigen, freudestrahlenden Lächeln im Gesicht, dann werde ich ihn persönlich an den Haaren ziehen, dass er es nie wieder vergisst.
    Für wen hält der sich überhaupt? Für Enrique Iglesias? »Ich möchte Sie nur küssen. Sie sind doch Künstlerin. Ich dachte immer, Künstler leben für den Augenblick.«
    Klar!
    Offenbar denkt er, ich sei verzweifelt – nur weil ich in meinem Alter unverheiratet bin und mit einer Katze zusammenlebe. Oder geistig minderbemittelt.
    Wenn ich mit ihm ins Bett ginge, wäre ich verzweifelt – oder geistig minderbemittelt. Nur weil er mir (na ja, eigentlich Holly und Mark) heute einen Gefallen getan hat, soll ich mit ihm schlafen? Weil wir schön essen waren und nett geplaudert haben, bin ich leichte Beute? Geht’s noch?

    Okay, der Mann ist wirklich unglaublich attraktiv. Ich gebe zu, ich habe seine Hände beim Kartenspielen studiert. Sie sind groß und sehnig, genau die Art von

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