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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hansen, damit er zu ihnen kommen konnte.

56

     
     
    »Ich bin froh, wieder hier zu sein«, sagte Anne über die Schulter hinweg zu Barbara, während sie den Schlüssel zu ihrer Wohnungstür aus der Jackentasche zog. »Den Ausflug hatten wir uns ja beide etwas anders vorgestellt. Unterwegs hab’ ich mich wie ein Lamm auf der Schlachtbank gefühlt.«
    »Sie sind sozusagen das Lamm auf der Schlachtbank«, sagte Barbara und griff nach Annes Hand, die gerade den Schlüssel ins Schloss stecken wollte.
    Anne blickte sie erstaunt an.
    »Wir können nicht in Ihre Wohnung gehen«, erklärte Barbara ihr. »Wir wären nicht so ungestört, wie ich es jetzt gern wäre.«
    »Wieso? Ich verstehe nicht   …?«
    »Vielleicht erklärt das einiges«, sagte Barbara, öffnete ihre Tasche und ließ Anne hineinsehen.
    »Meine Haare!«, rief Anne. »Wo haben Sie die her?« Entgeistert starrte sie erst ihre Haare, dann Barbara an.
    »Jemand hat sie mir geschenkt.«
    Anne war verwirrt. »Wieso?   … Wer?«
    »Ich habe mir überlegt, dass ich mir daraus eine hübsche, neue Perücke machen lassen könnte. Meine alte musste für was anderes herhalten.«
    »Ich verstehe das nicht.«
    »Anne, denken Sie doch mal nach.«
    Während Anne in das Gesicht der Frau blickte, sah sie darin nicht länger Freundlichkeit, sondern Verachtung und Kälte. »Nein!« Es war mehr ein Flüstern. »Sie?«
    »Ja, ich!«
    Noch ehe Anne reagieren konnte, schlug Barbara ihr mit der Handkante gegen die Gurgel, sodass sie sich stöhnend zusammenkrümmte.
    »Wir gehen jetzt an einen Ort, wo wir diese leidige Geschichte endlich abhaken können, kleine Schlampe.«
     
    Währenddessen überschlugen sich die Ereignisse in der Aukammallee. Martins Handy klingelte erneut. Egon Milster war dran und teilte ihm mit, dass seine Frau inzwischen aufgetaucht sei und die Anmietung des Wagens auf Wunsch von Barbara Hansen bestätigt hatte. Sie hatte erklärt, den Opel in der Taunusstraße übergeben zu haben, weil der Wagen ihrer Freundin nicht mehr fahrtüchtig gewesen sei und sie einen dringenden Außentermin gehabt habe. Außerdem hatte Frau Milster ihr ihr Handy überlassen, weil Barbaras Akku leer gewesen sei, sie aber für den Termin eins gebraucht habe.
    Martin dankte für die Information und erklärte seinem Chef im Gegenzug, was sie in Barbara Hansens Wohnung gefunden hatten.
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte er betroffen. »Das kann doch nicht sein!«
    »Ich fürchte doch!«
    »Das alles muss ein furchtbares Missverständnis sein. Wenn man Daniela Böhmer Beweismaterial untergeschoben hat, kann der wahre Täter das ebenso bei Barbara getan haben.«
    »Rein theoretisch ist das möglich«, räumte Martin ein. Er wollte jetzt keine Diskussion mit seinem Chef führen. Er hatte weitaus Wichtigeres zu tun. »Ich halte Sie auf dem Laufenden«, sagte er nur und beendete damit das Gespräch.
    Er blätterte den Kalender aus dem Nachttisch weiter durch und fand verschiedene Einträge, denen es an Eindeutigkeit nicht fehlte. Es handelte sich um Stichpunkte, einzelne Wörter, die ihm diese Frau in ihrer ganzen Abscheulichkeit vor Augen führten: Kontakt: Willig, Wehmeyer   … Schließfach   … erledigt   … Klein festnageln   … Brief eins   … Brief zwei   … abgehakt   …
    Martin ging hinüber ins Wohnzimmer. »Ich hab’ noch etwas ziemlich Eindeutiges hier«, sagte er. Doch noch bevor er seinen Kollegen den Kalender zeigen konnte, ertönte der Klingelton seines Handys. Er meldete sich und sagte dann eine Weile nichts.
    »Nein«, hörten Martins Kollegen ihren Chef schließlich ungläubig flüstern. »Ist es eine Frau?«
    Stille.
    »Wer ist vor Ort?   … Wir kommen!« Wie in Trance drückte er das Gespräch weg und drehte sich zu seinen Kollegen um. »Jemand hat eine Leiche in der Eichenwaldstraße gefunden.«
    »Anne Degener?«, fragte Dieter sofort.
    »Sie ist noch nicht identifiziert, aber es ist eine Frau.«
    »Das glaub ich jetzt nicht.« Paul, der am Fenster gestanden hatte, ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen.
    »Verdammt noch mal!«, brüllte Martin plötzlich. »Wir sind zu spät. Wir hatten Hinweise und haben sie nicht gesehen.«
    Einen Moment lang herrschte betretenes Schweigen.
    »Los! Lasst uns gehen! Michael, du verständigst die Spusi, damit sie den Laden hier umkrempeln, und bleib so lange hier, bis sie da sind.«
    Auf dem Weg zu ihren Autos liefen sie Carsten in die Arme.
    »Was ist passiert?« Er sah Martin an, dass etwas nicht in

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