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Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition)

Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition)

Titel: Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federico Baccomo
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einen Kaffee
    »Das habe ich bis über beide Ohren satt.«
    »Ich kann dich gut verstehen.«
    »Ein Verhalten, glaub mir. So würde man nicht einmal seinen Hund behandeln. Unflätig, arrogant. Dabei sind wir gleich alt. Wenn er Partner wäre, würde es noch angehen. Das würde es nicht rechtfertigen, aber ich würde es verstehen. So allerdings …«
    »Typisch für ihn. Typisch.«
    »Aber jetzt reicht’s. Du weißt, dass ich eine Seele von Mensch bin, aber wenn ich sauer werde, gibt’s richtig Ärger. Dann werde ich zur Bestie.«
    »Was hast du vor?«
    »Heute hat er Guten Morgen zu mir gesagt, und ich habe einfach mit Morgen geantwortet.«
    »Vollkommen richtig. Keine Vertraulichkeiten. Und sonst?«
    »Ach, erst mal schauen, ob das nicht schon reicht.«

25
    »Das hat nichts mit Chauvinismus zu tun. Das ist reiner Realismus.«
    »Du musst unbedingt Coelho lesen. Er öffnet dir, wie soll ich sagen, den Verstand. Kundera auch, aber nicht so sehr. Kúndera oder Kundéra übrigens?«
    »Ich bin gegen die Todesstrafe, aber nicht komplett. Extremismus ist unbedingt zu verurteilen.«
    »Neulich hat mein Sohn gesagt: Gott sei Dank sind wir nicht arm . Nicht: Gott sei Dank sind wir reich , was bei einem kleinen Kind schon arrogant wirken würde. Gott sei Dank sind wir nicht arm . Manche Kinder sind unglaublich sensibel. Und er hat erst die erste Klasse hinter sich.«
    » Gras rückwärts gelesen ist Sarg .«
    »Wir waren gerade am Vögeln, und weißt du, was sie gefragt hat? Was denkst du, wird Mario wohl Partner? « – »Das glaub ich ja nicht. Was hast du geantwortet?« – »Dass er wohl nicht Partner werden wird. Mario ist ein Niemand in unseren Kreisen.«
    »Diese Geschichte mit Lazarus, der erst tot ist und dann von den Toten aufersteht, will mir einfach nicht einleuchten. Wer weiß, was da passiert ist. Wenn man genau hingeschaut hätte, war er vielleicht nur im Koma. Denk doch nur an die Diagnosemöglichkeiten in jener Zeit.«
    »Nur aus reiner Neugier. Habt ihr Männer je probiert, wie das schmeckt, das …? Ich will aber jetzt nicht vulgär werden.«
    »Sagt doch, was ihr wollt, aber die De Filippi wird es mit mir treiben.«
    »Wer hat denn wohl noch nie an Selbstmord gedacht?«
    Vor der Cocktailbar stehen Grüppchen von Profis mit Krawatte, die Meinungen austauschen und wechselseitig mit dem Finger auf sich zeigen. Drei junge Frauen sitzen auf den Verkehrspollern und ziehen den Bauch ein. Ein Typ mit auf den Kopf geschobener Sonnenbrille sitzt auf seinem Mofasattel, trinkt Bier und schaut vertrauensvoll in die Menge. Eine Gruppe von selbstgefälligen Männern, die das Hemd aus der Hose tragen, lässt zum Rhythmus der Musik aus der Bar das Eis im Glas klappern. Ein paar Models lehnen an einem Auto, das im Parkverbot steht, und schauen sich ernst an. Ein Mann tätschelt einer jungen Frau den Hintern, während er mit einer anderen, ziemlich aufgebrachten Frau weiterdiskutiert. Eine ältere Dame mit Baseballkappe schreit in ein Handy. Und dann sind da noch weitere Personen, viele Personen, unendlich viele Personen, und alle amüsieren sich und scheinen über etwas nachzudenken, das ihnen partout nicht einfallen will.
    Ich kenne niemanden und fühle mich unwohl. Nachdem ich ein paar Mal mein Spiegelbild im Fenster der Bar gegrüßt habe, spüre ich plötzlich, wie mich jemand von hinten im Nacken packt.
    »Darf man mal erfahren, wo du abbleibst?«
    Achilles Augen glänzen im Dunkeln und spiegeln die Spots über dem Barschild, die ihr Licht auf den Platz werfen.
    »Du bist der Letzte. Mehr sage ich nicht. Dein Problem, wenn nichts mehr zu essen da ist.«
    »Achille.« Ich stoße ihm meine Faust in die Nieren, was ihn dazu bewegt, endlich meinen Nacken loszulassen. »Sei dankbar, dass ich es geschafft habe, wenigstens um …«, ich schaue auf die Uhr, »… elf da zu sein. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet.«
    »Los, komm.« Achille hält mein Handgelenk fest. »Wir sind oben bei den Sofas.«
    »Was soll das heißen, es ist nichts mehr zu essen da ?«
    Achille versinkt in dem Raum zwischen einer Armlehne und dem nackten Bein von Valentina, meiner Sekretärin. Nicola sehe ich neben dem anderen Bein sitzen. Ich gehe um das Sofa herum und trete an ihn heran.
    »Hör mal, haben wir eigentlich ein Geschenk, irgendeine kleine Erinnerung?«
    Nicola würdigt mich keines Blickes. Er lacht und wirft den Kopf hin und her.
    »Giovannino hat gesagt, dass er sich darum kümmert«, erklärt er und wackelt weiter mit dem

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