Abgezockt
würde. Er hatte es satt.
»Wie viel, damit du endgültig verschwindest?«, fragte er.
»Josh, das ist eine Hälfte deines Problems. Du glaubst, mit Geld ließe sich alles regeln. Hätte es dir das Zeug nicht dermaßen angetan, dann wärst du nie so in die Scheiße geschlittert.«
»Blödsinn, Bell! Ich habe das Geld damals genommen, weil ich es für Abbys ärztliche Behandlung brauchte, und das weißt du.«
Bell wurde plötzlich sanfter: sinnlich und verführerisch. »Josh, so muss es doch nicht sein. Du weißt, was du zu tun hast, damit das alles aufhört, diese« – sie suchte nach dem richtigen Wort – »Unannehmlichkeiten. Nicht wahr, Josh?«
Josh ließ sie näher herankommen. Sie schlang ihm einen Arm um den Hals und sah ihm in die Augen. Er erstarrte. Sein Geist widersetzte sich ihrem Willen. Und seinen eigenen Gelüsten.
»Nein, das weiß ich nicht.«
»Du musst diese Frau und dieses Gör für mich verlassen. Dummer kleiner Junge.« Sex und Verführung trieften ihr aus allen Poren.
Sie hob eine Hand an Joshs Gesicht, um ihn zu streicheln, und küsste ihn auf den Mund. Der Kuss war nur von kurzer Dauer. Josh schlug ihre Hand weg, packte Bell am Handgelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Bell stieß ein höhnisches Schnauben aus. Joshs Grobheit amüsierte sie.
»Ich glaube, nein«, antwortete er flüsternd.
Sie lachte. »Anscheinend bist du zum Spielen aufgelegt. Ist das dein Ernst?«
»Ich will dich nicht zurückhaben – in einer Million Jahre nicht.«
Er ließ ihren Arm los und stieß sie unsanft von sich. Er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben.
Bell stolperte nach hinten und hielt sich gerade noch rechtzeitig an dem Tischchen fest, auf dem das Telefon stand. Der Stoß brachte es ins Wackeln, und klappernd fiel der Hörer auf den Parkettboden.
Bells Gesicht wurde von neuem Hass verzerrt. »Du Wichser! Du hältst dich ja für so rechtschaffen, so tadellos.
Ich
bin’s jedenfalls nicht, die Schmiergeld genommen, eine Ehefrau betrogen und die Sekretärin gevögelt hat. Es wird dir noch leidtun, Josh, wenn ich mit dir fertig bin.«
»Und das willst du ganz allein schaffen, Bell? Oder holst du deinen neuen Freund zu Hilfe?«
Verwirrung huschte über ihr Gesicht.
»Na, der Kerl, der mich von der Brücke gedrängt hat. Ich hab dich gestern auf der Party mit ihm gesehen.«
Nach einem langen Moment trat ein Ausdruck des Verstehens und ein boshaftes Grinsen auf ihre Miene. Immer noch an den Tisch gelehnt, richtete Bell sich auf. »Das würdest du wohl gern wissen?«
»Also?«, sagte Josh unnachgiebig. Steckte sie mit James Mitchell unter einer Decke?
»Leck mich, Josh. Ich glaube, ich habe die Antwort, die ich wollte. Und du wirst von mir hören … so oder so. Beziehungsweise deine Frau.«
»Raus!«, brüllte er zitternd vor Wut.
»Wie du willst«, erwiderte sie, das böse Grinsen immer noch auf ihrem Gesicht. Sie öffnete die Tür und verschwand.
»Verdammt!«, fluchte Josh, die Hände zu Fäusten geballt.
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13
D er Park war eine Grünfläche von der Größe eines ganzen Straßenblocks im Innenstadtgebiet – einer von mehreren anderen, die verstreut dalagen wie freie Felder auf einem Monopolybrett. Der Kinderspielplatz nahm eine Ecke des Geländes ein. Unbeaufsichtigt und von Bäumen umgeben, beherbergte er ein paar Schaukelreifen, Rutschbahnen, Wippen, ein Kletterhaus und ein Karussell, alles innerhalb eines Sandkastens.
Abby hatte den Platz für sich allein. Es war später Nachmittag, und sie konnte sich nach Herzenslust, ganz ohne Streitereien um die Reihenfolge, vergnügen. Es war der Traum jedes Kindes und für Abby hatte er sich heute erfüllt.
Sie verdankte ihr Glück nicht einem Geheimtipp. Sie hatte den Spielplatz für sich, weil die meisten Stadtparks mit Pennern bevölkert waren, die den lieben langen Tag Leute anschnorrten oder herumlungerten, und weil die Eltern um ihre Kinder Angst hatten. Dieser Spielplatz hier bildete die Ausnahme. Da er nicht in einem Stadtteil mit Arbeitern und Angestellten lag, die Geld gaben, war der Park für Penner praktisch uninteressant. Die zog es zu besseren Jagdgründen.
Quietschend kam Abby die Rutsche herabgesaust, während sich ihr Kleidchen unter den Po schob. Wiener wartete schwanzwedelnd am unteren Ende und bellte synchron mit Abbys Kreischen. Sie lief zur Leiter zurück, um noch einmal zu rutschen.
Josh und Kate saßen auf zwei der Schaukeln. Die Erwachsenen wirkten in den für Kinder bestimmten Geräten wie
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