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Abgrund der Lust

Abgrund der Lust

Titel: Abgrund der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Schone
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Körper, der sich dunkel gegen die hellen Laken abzeichnete. Blindlings nahm er Gehrock, Hose und ein paar Stiefel aus dem Schrank; er holte Socken, ein Hemd und ein Taschentuch aus der Kommode. Vom Boden neben dem Bett hob er das benutzte Kondom auf.
    … Gabriel wusste, dass der zweite Mann gewonnen hatte. Er wusste nur nicht, was.

Kapitel 22
    Victoria lauschte auf die vertrauten Geräusche, das Öffnen einer Schublade, das Schließen einer Schublade … Gabriel, der im Schrank stöberte.
    Silber funkelte auf; Gabriel kam zum Bett.
    Ihr ruhiger Herzschlag wurde schneller.
    Gabriel bückte sich, richtete sich schnell auf, eine längliche Gummihaut in der Linken, sein Kleiderbündel unter dem rechten Arm. Leise schloss sich die Badezimmertür hinter ihm.
    Victorias Finger waren klebrig. Ihre Lippen und ihre Zunge brannten.
    Sie hatte sich selbst geschmeckt; überraschend, aber nicht abstoßend. Dann hatte sie Gabriels Höhepunkt in ihrer Hand schwellen spüren, während ihr eigener Höhepunkt zwischen seinen Fingern schwoll.
    Schwache Geräusche drangen durch die Badezimmertür. Ihr wurde beklommen um die Brust. Es war ergreifend intim, Gabriel bei seiner Morgentoilette zu belauschen.
    Victoria schob die Hand unter die Bettdecke und tastete nach ihrer linken Brustwarze.
    Sie war hart und geschwollen. Wie Gabriels Männlichkeit.
    Sie hatte nicht gewusst, dass eine Frau durch Drücken ihrer Brustwarze einen Höhepunkt erleben konnte. Sie hatte nicht gewusst, wie klebrig der Samen eines Mannes war, wie schnell sich die zähe Flüssigkeit abkühlte und wie salzig sie schmeckte.
    Sie hatte nicht gewusst, dass der Körper einer Frau schmerzen und dennoch gesättigt vor Befriedigung sein konnte.
    Ein leises Geräusch unterbrach ihre Gedanken. Gabriel kam aus dem Bad und ging leise aus dem Schlafzimmer.
    Sie biss sich auf die Lippen, um ihn nicht zurückzurufen.
    Er würde zurückkommen, hatte er gesagt.
    Victoria glaubte ihm.
    Der Mann, der die Briefe geschrieben hatte, war die armselige Karikatur eines Mannes, dachte sie verächtlich.
    Gedämpfte Stimmen drangen durch die Schlafzimmertür. Gabriel hatte Besuch.
    Er hatte ihr gesagt, sie solle weiter schlafen. Aber Victoria wollte nicht schlafen. Sie wollte mehr von Gabriel. Victoria schlug die Bettdecke zurück.
    Die Laken rochen nach Gabriel, nach ihr, nach ihrem gemeinsamen Schweiß. Der harte Holzboden war ein eiskaltes Erwachen.
    Gabriel könnte sterben.
    Sie könnte sterben.
    Victoria ging ins Bad. Und erinnerte sich an Gabriels pralle Männlichkeit, die den Dampf durchstach. Victoria stieg in die Kupferwanne. Und erinnerte sich, wie Gabriel die Leberbrause benutzt hatte. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. Jeder Haushalt sollte ein kombiniertes Duschbad besitzen.
    Sofort kehrten ihre Gedanken zurück zu Gabriel.
    Frühstückte er?
    Entschlossen drehte sie den Duschkopf fort. Er hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Gabriel. Im Gegensatz zu dem Messingapparat empfand Gabriel Schmerz und Lust.
    Er konnte ihre Berührung zurückweisen, aber er hatte ihre Berührung nicht zurückgewiesen, als sie in sein Haar gefasst und ihn näher gezogen hatte. Er hatte ihre Berührung nicht zurückgewiesen, als sie ihm seinen Samen auf die Lippen – blütenweiche Lippen – gestrichen und ihn gekostet hatte.
    Er hatte zugelassen, dass sie den Geschmack seiner Lust mit ihm teilte.
    Gabriel hatte das feuchte Handtuch aufgehängt. Victoria trocknete sich damit ab.
    Sie hatte Gabriel nicht gesagt, dass sie keinen anderen Mann wollte.
    Sie hatte Gabriel nicht gesagt … so viele Dinge.
    Der Kamm – er lag noch im Schlafzimmer. Schnell putzte Victoria sich die Zähne.
    Eine Drehung des Holzschalters verwandelte Dunkelheit in ein erleuchtetes Schlafzimmer.
    Da waren die Messingstäbe, um die Gabriel ihre Finger gelegt hatte. Er hatte seine Finger um ihre geschlungen und sie festgehalten, während das Bett unter ihnen schwankte und quietschte.
    Die Holzscheite, die Gabriel in der vergangenen Nacht aufgelegt hatte, waren ein Häufchen schwarzgrauer Asche.
    Die Zeit verrann.
    Victoria kramte in den Schachteln, die ordentlich neben Gabriels Kommode gestapelt waren, und holte eine Seidenunterhose heraus. Ein Paar Schnallenschuhe aus Ziegenleder. Das Korsett – vorn und hinten waren Strumpfbänder angenäht –, Seidenstrümpfe, Unterröcke, Unterhemd – nein, das Korsett hatte kein Fischbein, das ein schützendes Hemd nötig machte. Sie legte das Hemd wieder zurück und nahm das

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