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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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niemandem darüber reden können. Nicht einmal mit dem einzigen Menschen, der ihm wirklich etwas bedeutete. Nicht mit der Frau, die sich im Krankenhaus von einer Fehlgeburt erholte. Nach einem Autounfall, den er hätte verhindern müssen.
    Sie hatte nicht an ihn geglaubt. Dabei hatte sie noch nicht einmal von seinem Vater gewusst.
    Das hellblonde Haar fiel ihr auf die Schultern. Die weichen Lippen waren rosig und geschwollen. Bevor das Verlangen, das ihr Anblick in ihm auslöste, zu stark wurde, wandte er sich ab. „Ich muss zur Polizeistation.“
    Sie sah auf die Uhr, hüllte sich in das Laken und stand auf. „Ich habe die Morgenfähre verpasst, nicht wahr?“
    Er erstarrte. Natürlich. Sex änderte nichts, das hatte sie vorher gesagt.
    „Ja“, antwortete er.
    „Prima. Wann fährt sie das nächste Mal?“
    „Gegen drei. Oder vier. Je nach Diegos Stimmung.“
    Sie zog das Laken fast bis unters Kinn. „Ich muss duschen.“
    Er schlug nicht vor, es zusammen zu tun. Er wusste, dass er sie dazu überreden konnte. Aber wenn sie fort war, hätte er noch eine Erinnerung, die ihn für den Rest seines Lebens quälen würde.
    Also hielt er den Mund, als sie zur Tür eilte. Dort drehte sie sich um. „Du fährst doch nicht, bevor ich aus dem Bad komme, oder?“
    Misstrauen. Nichts als Misstrauen. Zu Recht. Genau daran hatte er gerade gedacht. „Du hast zehn Minuten“, sagte er kühl.
    Sie schaffte es in weniger als zehn Minuten. Er goss gerade seine Pflanzen, als sie erschien. Ihr Haar war feucht, und sie hatte Makeup aufgelegt. Obwohl ihr Kostüm ein wenig zerknittert war, wirkte sie elegant und distanziert.
    „Ich kann dich zum Castillo House fahren. Oder du wartest in Maisy’s Place. Der Koch ist ziemlich gut.“
    „Castillo House.“
    Als sie kurz darauf davor hielten, betätigten Annie und ihre Schützlinge sich gerade wieder als Gärtner. Alle drehten sich nach dem Wagen um, einschließlich Alonso.
    Delaney nahm ihre Tasche und tastete nach dem Türgriff.
    „Sag Logan, dass du Diegos letzte Überfahrt erreichen willst. Er wird dich rechtzeitig hinbringen.“
    Sie sah ihn an, und ein Ausdruck huschte über ihr Gesicht.
    Enttäuschung? Unwahrscheinlich.
    „Na ja.“ Sie räusperte sich. „Okay….“
    „Nimm dieses Mal einen besseren Anwalt“, sagte er. „Notfalls den deiner Mutter.“
    Eine Träne rann über ihre Wange. „Sam, ich… wollte das hier nicht.“
    Vielleicht war es doch Enttäuschung gewesen. „Ich weiß.“
    Plötzlich beugte sie sich vor und küsste ihn auf die Wange. „Auf Wiedersehen, Samson.“ Dann stieg sie hastig aus.
    Er sah, wie sie sich die Augen abwischte, als sie zum Haus eilte. Es kostete ihn seine ganze Willenskraft, den Gang einzulegen und Gas zu geben.
    Seine Stimmung war düster, als er kurz darauf Ettas Haus betrat. Sie saß in ihrem Schaukelstuhl und strickte. Sie sah ihn nicht an und begrüßte ihn nicht.
    Immer noch sauer, weil er nicht zum Essen gekommen war.
    „Wo ist er?“
    Sie antwortete nicht.
    Seufzend ging er in die Küche. Sein Vater war hinter dem Haus, über den Motor seines schrottreifen Autos gebeugt.
    Sam ging hinaus.
    Als die Tür hinter ihm zufiel, drehte Dante sich um und wischte sich das Öl von den Fingern. „Du bist spät.“
    „Ich hatte zu tun.“ Er hatte nicht vor, sich zu entschuldigen. „Fahren wir.“
    Dante warf den Lappen zur Seite und folgte ihm durchs Haus zum Geländewagen. Sam fuhr zu den Feldern, auf denen Sara und Annie ihre Kräuter und Heilpflanzen anbauten.
    Schweigend. Sein Vater hatte nichts zu sagen, das Sam hören wollte. Er hatte dafür gesorgt, dass Dante den Rest seiner Bewährung auf Turnabout verbringen durfte. Das musste reichen.
    Wortlos stieg sein Vater aus. Sara und Annie hatten ihn eingestellt, weil ein Job zu den Bewährungsauflagen gehörte. Ein ehrlicher.
    Bevor Sam losfahren konnte, beugte Sara sich in den Wagen. „Wow. Ganz schön blau, dein Auge. Hab gehört, dass Winnie Haggerty dich praktisch auf Knien angefleht hat, die Jungs nicht einzusperren.“
    „Sie wollten sich nicht gegenseitig anzeigen. Und Vern wollte Teddy treffen, nicht mich.“
    „Er konnte noch nie gut zielen.“ Sie legte die Arme auf die Beifahrertür. „Sonst alles in Ordnung?“
    „Ja.“ Er beobachtete, wie Dante mit einer Schaufel aus dem kleinen Schuppen kam. „Ich hole ihn zur üblichen Zeit ab.“
    „Es wäre keine Tragödie, wenn er wie wir zu Fuß nach Hause geht. Er ist kein Zweijähriger, der dauernd beaufsichtigt werden

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