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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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der Veranda. „Ich wusste nichts von dem abgelehnten Scheidungsantrag, Sam. Das schwöre ich. Es tut mir Leid.“
    Er stützte den Kopf auf eine Hand.
    „Es war dumm von mir, einen Patienten als Anwalt zu nehmen, das weiß ich jetzt“, fuhr sie hastig fort. „Aber er war so oft gefeuert worden und brauchte Selbstbestätigung…“
    „Oh Delaney.“ Er drehte sich auf den Rücken und legte den Arm über die Augen.
    „Du kannst die Welt nicht retten. Du kannst nicht jedes Problem deiner Patienten lösen.“
    Sie packte das Laken und setzte sich auf. „Ich weiß.“ Es war so leicht, in die alten Muster zu verfallen, die ihre gescheiterte Ehe geprägt hatten. „Aber bei manchen Patienten sind die Ursachen nicht organisch. Es sind die Umstände, unter denen sie leben. Ihre Umgebung…“
    „Wie bei Alonso?“ Seine Stimme war scharf und schneidend geworden.
    „Ja, wie bei Alonso. Er gibt sich so viel Mühe, Sam. Er ist gut in der Schule. Er trinkt nicht mehr. Er raucht nicht mehr. Nicht einmal Zigaretten.“
    „Wenn er so perfekt ist, warum hast du ihn dann hergebracht?“
    „Weil er ein Zuhause braucht. Weit weg von seiner alten Bande. Und jetzt, da seine Mutter tot ist…“
    „Es ist ein Wunder, dass du ihn noch nicht adoptiert hast.“ Sam schlug sein Laken zurück und stand auf. „Dann hättest du endlich das Kind, das du dir wirklich wünschst, noch dazu ohne Schwangerschaft.“
    Sie fühlte sich, als hätte er sie geohrfeigt. „Ich wollte unser Baby, Sam.“
    Sie hörte, wie er die Jeans anzog. „Natürlich.“ Seine Stimme war eisig. „Deshalb hast du dir nicht frei genommen, um Umstandskleidung zu kaufen. Deshalb hast du nicht aufgehört, Überstunden zu machen, obwohl der Gynäkologe dich vor deinem zu hohen Blutdruck gewarnt hat.“
    Delaney strich ihr Laken glatt. Und er hatte sie nur geheiratet, weil sie schwanger war.
    „Wir sprechen über Alonso“, brachte sie nach einem langen Moment heraus.
    „Darüber, was er braucht. Und du hast gerade selbst gesagt, dass ich als…
    Elternfigur wohl kaum geeignet wäre. Der Junge braucht eine richtige Familie. Im Moment ist Castillo House das Beste, was er bekommen kann.“
    „Er ist der einzige Jugendliche dort, bei dem eine Bewährung läuft.“ Sams Miene war verhärtet.
    „Nur noch zwei Monate! Abgesehen davon ist er genau wie die anderen. Verstört, ohne Zuhause, unfreiwillige Opfer von Gewalt und Zerstörung. Das Heim verschafft ihnen einen neuen Start. Es ist ein Ort, an dem sie in Ruhe aufwachsen können. Ist es falsch, dass ich das für einen Fünfzehnjährigen will?“
    „Du klingst wie eine Werbebroschüre für den Laden. Und er ist kein gewöhnlicher Fünfzehnjähriger.“
    „Ich weiß.“ Ohne Alonso wären sie einander nie begegnet. Und der Junge war in das Ereignis verwickelt, das zu ihrer Trennung geführt hatte.
    „Und wenn er es hier nicht schafft?“
    „Dann werde ich ein anderes Programm für ihn finden. Und notfalls noch eins.
    Ich werde ihn nicht aufgeben, Sam. Das kann ich nicht.“
    „Warum ist er so verdammt wichtig?“ fragte er aufgebracht. „Ihm zu helfen ändert nichts an dem, was Randy passiert ist.“
    „Es ist mein Beruf, Sam. Ich helfe Menschen. Du auch, nur auf andere Weise.“
    Ihre Stimme wurde noch beschwörender. „Er lebte in einem Obdachlosenasyl mit Männern, die doppelt so alt wie er waren. Mehr konnten die Sozialarbeiter für ihn nicht tun. Für ein Kind, das beide Eltern verloren hat.“
    „Wie ist Maria gestorben?“ fragte er widerwillig.
    „An Krebs. Sie war unterversichert. Kein Krankenhaus hat sie aufgenommen.
    Alonso hat sich um sie gekümmert, als sie bettlägerig wurde.“
    Er rieb sich das Gesicht und murmelte einen Fluch.
    „Er braucht ein Zuhause, Samson. Annie und Logan werden ihm Geborgenheit geben, und Betty Weathers ist eine großartige Therapeutin.“
    Sam sah in ihr Gesicht. Er hatte es immer gewusst. Wenn Delaney an etwas glaubte, konnte nichts – und niemand – sie aufhalten. Aber an sie beide hatte sie nicht geglaubt. Nicht an ihre Ehe und erst recht nicht an ihn. Nicht, als es darauf ankam. Als das ganze Revier hinter seinem Rücken tuschelte. Als man ihn verdächtigte, beschlagnahmtes Falschgeld gestohlen zu haben.
    Seit dem ersten Tag bei der Polizei hatte er gegen den Makel seiner Herkunft gekämpft. Es war Dantes erste Festnahme gewesen, die ihn quer durchs Land an die Ostküste getrieben hatte. Aber seine Herkunft hatte ihn sogar dort eingeholt.
    Und er hatte mit

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