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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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Hände brannten. Ihre Fersen brannten. Ihre Augen brannten. Das Einzige, das nicht mehr brannte, war die Taschenlampe.
    Delaney tastete danach, aber zum Glück lag sie außer Reichweite, sonst hätte sie wahrscheinlich damit auf Sam eingeschlagen.
    Sie ließ den Kopf hängen. Gewalt war nie eine Lösung. „Du bist mir gefolgt. Ich hoffe, du hast dich gut amüsiert.“
    Er seufzte. „Normalerweise haben wir mehr Mondlicht.“ Er ging vor ihr in die Hocke und hob ihren Kopf an. „Dann hattest du mehr gesehen, selbst mit der billigen Taschenlampe.“
    „Offenbar reicht dir das Licht“, sagte sie und zog ihr Kinn aus seiner Hand.
    „Hattest du deinen Spaß?“
    „Delaney…“
    „Was?“
    Sie hörte ihn wieder seufzen. „Halt den Mund“, sagte er und half ihr auf die Beine.
    Sie schwankte. „Ich glaube, die Hacke ist hin.“
    „Was?“ Fluchend nahm er sie auf die Arme und steuerte sein Haus an.
    Sie erstarrte. „Warte. Meine Aktentasche.“
    „Verdammt, Delaney, hast du Angst um irgendein unglaublich wichtiges Ergebnis deiner Arbeit? Ich hole sie, sobald ich dich bei mir abgeliefert habe.“
    „Aber ich…“
    Er küsste sie zum zweiten Mal an diesem Tag, und sie verstummte vor Schock.
    Als er den Kopf hob, atmete er schneller. „Wenigstens gibt es noch eine Methode, dich zum Schweigen zu bringen.“
    Sie schloss den Mund, bevor sie ihn auffordern konnte, sie loszulassen.
    „Schon besser“, knurrte Sam.
    Sie rückte so weit wie möglich von ihm ab. Was nicht sehr weit war, denn ein Arm befand sich unter ihrem Rücken, und die Hand umschloss praktisch eine Brust. Die Position des anderen Arms war auch nicht viel besser. Er war unter ihren Knien und sorgte dafür, dass der Rock immer weiter nach oben rutschte.
    Sie zerrte daran, aber je mehr sie sich bewegte, desto geringer wurde der Abstand zu Sam. Also begnügte sie sich damit, den Atem anzuhalten, während er mit langen Schritten zum Haus zurückkehrte.
    Er trug sie in die Küche und setzte sie auf einen der Hocker am Tresen. „Bleib hier. Ich hole etwas Eis.“
    Delaney betrachtete ihre Handflächen. Sie waren rot, zerkratzt und schmutzig.
    „Ich muss mich erst waschen.“ Sie wollte aufstehen.
    „Verdammt, Delaney, würdest du einfach sitzen bleiben?“ Er riss die Kühlschranktür auf.
    „Schrei mich nicht an.“ Ihr Blick fiel auf den Beutel mit gefrorenen Erbsen in seiner Hand. „Was… Hast du jetzt etwa Hunger?“
    „Mit dem Gefrierbeutel geht es besser als mit Eis.“
    Seine Miene war immer schwer zu deuten gewesen, aber in diesem Moment hätte sie schwören können, dass er mit seiner Geduld fast am Ende war.
    Nun ja, ihre war auch begrenzt. Vor allem dann, als er eine Hand um ihre Wade legte und sie behutsam anhob. An diesem Tag hatte er sie schon jetzt öfter berührt als im ganzen letzten Monat ihrer Ehe.
    „Welche Seite?“
    Sie bückte sich, zog den Schuh aus und hielt ihn hoch. „Ich fürchte, der lässt sich auch mit noch so vielen gefrorenen Erbsen nicht mehr reparieren.“
    Er betrachtete den Schuh einen Moment lang. „Ich dachte, du meinst deine Hacke.“
    „Vielleicht hätte ich lieber Absatz sagen sollen, was? Du… kannst mein Bein jetzt loslassen.“
    Er tat es. Hastig. Aber sie fühlte die Berührung noch immer.
    Distanz. Distanz war jetzt am wichtigsten.
    Sie glitt vom Barhocker und streifte sich den zweiten Schuh ab. Natürlich hatte sie nicht daran gedacht, ein Ersatzpaar mitzunehmen. Sie schlängelte sich an Sam vorbei, ging zum Waschbecken und hielt die Hände vorsichtig unter den Wasserhahn.
    „Ich hole deine Aktentasche.“
    Wie hatte sie die so schnell vergessen können? Er holte eine stabil aussehende Taschenlampe aus der Schublade, in der auch die andere gelegen hatte. Delaney schluckte ihr Dankeschön wieder herunter. „Lass nichts liegen“, sagte sie gereizt.
    „Möchtest du es lieber selbst tun?“
    Sie drehte den Hahn zu und riss Küchenpapier von der Rolle neben dem Becken.
    „Es ist deine Schuld, dass sie hingefallen ist. Wenn du mich einfach zum Castillo House zurückgefahren hättest, wäre das alles nicht…“
    „Ich dachte, Schuldzuweisungen verstoßen gegen deine Berufsehre.“
    Sie sah ihn an. Plötzlich türmte sich ihre gemeinsame Vergangenheit vor ihr auf.
    „Janie hat erwähnt, dass dein Vater zurück ist. Er wohnt bei… Etta, hat sie gesagt. Wie geht es dir damit, Sam?“
    Sein Gesicht wurde zu einer undurchdringlichen Maske, wie jedes Mal, wenn sie ein Thema angesprochen hatte, das

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