Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
Vom Netzwerk:
tödlich.“
    Sam wartete, bis die Tür sich hinter ihr schloss. „Leo.“ Er hob den leeren Becher.
    Sein Bruder zog eine Grimasse, bevor er mit der Kanne zu Sam ging. „Sie hat Recht, Mann. Es wird dir Leid tun.“
    „Mach schon.“
    Leo schüttelte den Kopf, gehorchte jedoch und kehrte zu seiner schwarzweißen Mitternachtsshow zurück.
    Sam würgte einen Schluck von dem übelsten Gebräu herunter, das er je getrunken hatte.
    „Du solltest ein Bier nehmen“, rief sein Bruder, ohne sich umzudrehen. „Oder Terpentin. Schont den Magen.“
    Das war keine gute Idee. Wenn er in diesem Zustand zu trinken anfing, würde er vermutlich erst aufhören, wenn er vergessen konnte, dass Delaney bei ihm zu Hause war.
    „Kommst du morgen auch zu Ettas Sonntagsessen?“ holte Leos Stimme ihn aus seinen finsteren Gedanken.
    Sam drehte den Becher zwischen den Händen. „Nein.“
    „Das wäre das erste Mal, dass du es verpasst, seit du wieder auf der Insel bist.“
    „Sie wird es überleben.“
    Leo zuckte die Achseln. „Etta verarbeitet dich zu Hundefutter, wenn du dich nicht blicken lässt. Und zwar mit deiner Frau im Schlepptau. Hier spricht sich alles schnell herum. Wundert mich, dass sie noch gar nicht hier ist.“
    Auch Sam war darüber ein wenig erstaunt. „Mit Etta werde ich fertig.“ Und Delaney war keine Frau, die sich ins Schlepptau nehmen ließ.
    Leo warf einen Blick auf die Uhr. „Hab gehört, sie sieht gut aus.“
    „Etta?“
    Sein Bruder zeigte ihm einen Vogel. „Hast du sie verlassen oder sie dich?“
    „Kommt darauf an, wen du fragst“, erwiderte Sam wahrheitsgemäß und stand auf. „Lass die HaggertyJungs ein paar Tage lang nicht mehr herein. Vern sucht Streit, seit er von der Akademie geflogen ist.“
    „Ihr Geld ist gut.“
    „Aber ihre Manieren nicht. Das nächste Mal zertrümmern sie vielleicht mehr als einige Barhocker.“
    Leo nickte. „Wie du meinst. Fahr nach Hause zu deiner Frau, und hör auf, mir Vorträge zu halten“, sagte er lächelnd.
    Sam ging hinaus.
    Fahr nach Hause zu deiner Frau. Was für ein absurder Vorschlag.
    Zu absurd, um ihn gleich zu befolgen. Stattdessen kreuzte er langsam die Turnabout Road entlang und betrachtete den schlafenden Ort, für dessen Sicherheit er verantwortlich war.
    Nacht etwa acht Meilen auf der einzigen richtigen Straße der Insel hielt er vor seinem Haus. Kein erleuchtetes Fenster hieß ihn willkommen. Er stellte den Motor aus und ließ den Schlüssel stecken. Niemand würde seinen Geländewagen stehlen.
    Sam ging durch das dunkle Haus in sein Zimmer und zu der Glastür, die auf die hintere Veranda führte. Delaney hatte die Außenbeleuchtung eingeschaltet, und er konnte sie in einem der Korbsessel sitzen sehen. Es überraschte ihn nicht, dass sie in einer Akte las und sich Notizen machte.
    Schweigend stand er da und beobachtete sie. Sie war so schlank wie immer, die übergeschlagenen Beine lang und perfekt geformt. Sein Blick wanderte an ihnen hinab. Die Fußnägel waren rot lackiert. Das war neu. Sie trug das hellblonde Haar offen, und es fiel ihr um die schmalen Schultern. Seit er sie kannte, hatte sie es immer gebändigt. Mit Clips, Nadeln oder Bändern. Er konnte sich noch erinnern, wie er es das erste Mal befreit hatte.
    Und jetzt spielte sie entweder ein Spiel, das er nicht verstand, oder sie glaubte tatsächlich, dass sie geschieden waren.
    Abrupt schob er die Tür auf, und ihr Kopf fuhr herum. „Du kannst das Gästezimmer haben“, sagte er. „Das Bett ist nicht gemacht.“
    Sie klappte die Akte zu und stand auf. Die Brise hob ihr Haar an. „Das habe ich schon. Das Bett gemacht, meine ich.“
    „Sehr gründlich von dir.“
    „Sieh mich nicht so an. Schließlich hatte ich genug Zeit.“
    Er ging auf sie zu. „Es erstaunt mich, dass du dich auf die Veranda getraut hast“, murmelte er. „Sie liegt ziemlich hoch über dem Wasser.“
    „Eigentlich ist es eher, als wäre man vom Himmel umgeben“, erwiderte sie kühl.
    Natürlich. Sie mochte es nicht, wenn man sie auf ihre Höhenangst ansprach. „Du hast Ringe unter den Augen.“
    „Komplimente waren immer deine starke Seite, Sam.“
    „Du bekommst noch immer nicht genug Schlaf. Du solltest im Bett nicht so viele Akten lesen.“
    „Dein Angebot, im Gästezimmer zu übernachten, nehme ich an. Gleich morgen früh nehme ich die Fähre“, sagte sie.
    „Hör mit dem Theater auf, Delaney. Wir sind allein.“
    „Theater.“ Sie legte die Stirn in Falten. „Warst du immer so…

Weitere Kostenlose Bücher