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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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unfreundlich?“
    Fast hätte er gelacht. „Es gab Zeiten, da hast du das anders gesehen.“ Er berührte die Spitzen ihres seidigen Haars.
    „Wirklich? Ich kann mich kaum erinnern.“ Sie wich einen halben Schritt zurück.
    Er wandte sich ab. „Komm mit. Das Gästezimmer ist gleich gegenüber meinem, aber das hast du bei deiner Suche nach Bettwäsche sicher selbst festgestellt.“
    Sie nahm die Aktentasche und folgte ihm hinein. „Ich habe nicht geschnüffelt.“
    „Habe ich das gesagt?“
    „Du hast es angedeutet.“
    Er atmete geräuschvoll aus. „Geh schlafen, Delaney. Und vergiss das mit der Fähre morgen früh.“
    „Warum um alles in der Welt sollte ich das tun?“
    „Sie fährt sonntags nicht.“
    Sie schwieg einen Moment. „Prima.“
    Delaney war der einzige Mensch, der dieses Wort für Katastrophen jeder Art verwendete. Er setzte sich auf sein Bett und zog einen Stiefel aus. Geh weg, Laney.
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Versuchst du etwa gerade, mich einzuschüchtern?“
    „Indem ich die Stiefel ausziehe?“ Er zog den zweiten aus und ließ ihn zu Boden fallen. „So einfallslos bin ich nicht.“ Doch, genau das war er. Geh weg, Laney.
    „Wenn du mich verlegen machst, kannst du die Situation kontrollieren.“
    Er erhob sich und begann, das Hemd aufzuknöpfen. „So zum Beispiel?“
    „Du bist nicht sehr originell.“
    „Und du bist noch hier.“ Er warf das Hemd zur Seite. „Wundert mich nicht. Im Schlafzimmer waren wir am besten.“
    „Im Schlafzimmer?“ wiederholte sie spontan. „Meistens hast du…“
    „Was?“ fragte er, als sie abbrach. „Gar nicht bis zum Bett gewartet?“ Er machte einen Schritt auf sie zu. Dann noch einen. Sie wich zurück und hielt die Aktentasche wie einen Schutzschild vor sich.
    „Erinnerst du dich daran, wie wir…“
    Das Telefon schrillte.
    Sie zuckte zusammen.
    Er dachte daran, es zu ignorieren. Doch das durfte er nicht. Er war der verdammte Sheriff, das einzige Gesetz in einem Ort, in dem es keinen Bürgermeister gab, weil niemand den Job wollte. Er musterte Delaney, als es zum zweiten Mal läutete.
    Sie sah blass aus.
    Er ging zum Bett zurück und nahm den Hörer ab. „Vega.“ Das leise Rauschen in der Leitung verriet ihm, dass der Anruf vom Festland kam. Also ging es nicht um die Haggertys. „Hallo?“
    „Detective Vega?“
    Es war eine Weile her, dass man ihn so genannt hatte. „Nicht mehr. Wer ist da?“
    Aber er kannte die Antwort, noch bevor der andere Mann antwortete.
    „Chad Wright.“
    „Ja?“ Sams Stimme war kühl.
    Chad räusperte. „Ich bin auf der Suche nach meiner Verlobten.“
    Verlobte.
    So, so.
    Sam schob die freie Hand in die Tasche, um sich davon abzuhalten, das Telefonkabel aus der Wand zu reißen. Er drehte sich zu Delaney um. „Und wer soll das sein?“ fragte er, obwohl er wusste, dass es die Frau war, die in seiner Schlafzimmertür stand und ihn misstrauisch beobachtete.
    „Delaney natürlich.“ Chad hörte sich ungeduldig an. „Hören Sie, ich weiß, es ist spät. Aber sie hat nicht in ihrem Hotel in San Diego eingecheckt, und auf ihrem Handy habe ich sie nicht erreicht. Sie hat mir erzählt, dass sie mit Ihnen reden will, und ich versuche nur, sie zu finden. Castillo House hat sie schon vor Stunden verlassen. Wissen Sie, ob sie in Turnabout aufgehalten wurde?“
    Auf Turnabout. Es ist schließlich eine Insel. Idiot. Aber immerhin hatte der Mann ihn angerufen. Sam wusste, wie schwer es ihm gefallen sein musste. „Handys funktionieren hier draußen nicht.“
    „Ja, das habe ich mir gedacht. Also? Haben Sie sie gesehen?“
    Er hielt Delaney den Hörer hin. „Dein Verlobter möchte dich sprechen.“
    Ihre elfenbeinfarbene Haut wurde weiß. Sie schob sich das Haar aus dem Gesicht. „Chad?“
    „Bit du mit mehr als einem Typen verlobt?“
    Sie antwortete nicht. Ihr Mund wurde schmal. Sie stellte die Aktentasche auf die Kommode neben der Tür und riss Sam den Hörer aus der Hand. Sie kehrte ihm den Rücken zu, kam jedoch nicht weiter. Es war kein schnurloser Apparat, also so gut wie eine Leine.
    Sie sprach leise, aber er hörte, wie sie Chad Wright begrüßte. Er konnte den Kerl nicht ausstehen.
    Und seine Ehefrau war mit ihm verlobt.
    Er setzte sich wieder aufs Bett. Er würde sich nicht aus seinem eigenen Schlafzimmer vertreiben lassen, aber dem einseitigen, gemurmelten Gespräch zuzuhören war mehr, als er sich zumuten wollte.
    Das Scheidungsverfahren, das sie vor langer Zeit eingeleitet hatte, war wegen

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