Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
im Bett noch Angst vor der sexuellen Fähigkeit anderer Frauen.
Ja, das ist etwas gewagt, aber ich habe mir die oben genannte Frage – ob ich »rechtzeitig« komme, ob es nicht »zu anstrengend« für ihn sein könnte, ob er mich gut findet? – oft gestellt, bis ich mir die Frage stellte, wieso, verflucht, ich auf solche Befürchtungen käme!
Vergleichsangst. Bei mir zumindest. Zuerst dachte ich, ich hätte eine über-soziale Ader, wäre nicht fähig, die Liebkosung von Männern anzunehmen, ohne gleich darüber nachzudenken, wie ich sie ihm »zurückzahlen« könnte – nämlich mit einem zügigen Höhepunkt, damit er sich als guter Liebhaber fühlte. Und außerdem dabei noch geil aussehen. Und Sachen machen, von denen er noch seinen Urenkeln in höchsten Tönen vorschwärmen würde.
Nebbich. Ich dachte an mich, wie ich im Vergleich zu anderen Frauen dastünde, die doch bestimmt aufregender, reaktionsschneller und hemmungsloser seien. Und die, logisch, ihm ein besseres Gefühl vermitteln als ich, die so um die zweiundzwanzig Minuten braucht und fürs Kamasutra einfach zu ungelenkig ist.
Das Blöde ist: Manche Männer waren Sauhunde und haben mir das Gefühl vermittelt, ich sei tatsächlich »zu langsam«. Unter anderem aber überdeckten sie damit, dass sie zu faul waren, sich nach ihrem Höhepunkt noch um mich zu kümmern, falls ich es in den fünf Minütchen nicht schaffte, mit ihnen gleichzuziehen. Solche Kerle kannste abhaken.
Ansonsten gilt die Regel: Es gibt keine Regeln für die weibliche Orgasmusfähigkeit. Jede von uns hat ihren eigenen Rhythmus, von Tag zu Tag (oder sogar von Mann zu Mann). Vergessen Sie es, an den Höhepunkt zu denken und ob er sich alsbald einstellt; konzentrieren Sie sich auf die Gefühle. Nehmen Sie alles wahr. Wie es reibt, wie es stößt, die Wärme des Körpers an Ihrem, leiten Sie Ihre Gedanken dorthin, wo sich was gut anfühlt.
Entheben Sie sich selbst wie auch Ihren Liebhaber der verqueren Pflicht, beim Liebesakt wäre der Orgasmus das Ziel, um schönen Sex miteinander gehabt zu haben. Das Ziel ist, sich wohlzufühlen, es einander schön zu machen; sich entspannt zu fühlen, geil zu sein. Legen Sie sich zurück, lassen sich reiten; oder steigen Sie auf ihn und reiten ihn. Reiten Sie sich ein, wie Sie es mögen, machen Sie es so, wie es sich für Ihre Vulva schön anfühlt. Ob Sie beim Geschlechtsakt kommen oder nicht – wer will darüber urteilen, ob das richtig ist oder nicht? Kommen Sie doch, wann Sie wollen! Und sei es im Aufzug, weil er Ihnen diskret mit der Hand hilft und Sie erst zehn Minuten später ins Bett finden, wo es weitergeht!
Wenn wir erst mal Orgasmus von Geschlechtsverkehr trennen, erledigen sich sowohl »Komme ich rechtzeitig genug?« als auch »Komme ich zu früh?«. Und vielleicht geschieht das kleine Wunder, dass Sie genau dann kommen, wenn es Sie nicht mehr interessiert, ob Sie überhaupt kommen. Weil Sie erst mit freiem Kopf mehr fühlen …
Und wie sehe ich denn immer noch aus?
Wunderschön, natürlich! Ziehen Sie niemals den Bauch ein, das blockiert das Becken und die Orgasmusfähigkeit. Drücken Sie nicht den Rücken durch, um eine möglichst ansprechende Vorderpartie zu präsentieren oder einen straff gewölbten Hintern, während er hinter Ihnen kniet; Sie sind doch keine Schauspielerin. Vergessen Sie jede Pose, jeden gelesenen Schminktipp. (Es gab mal einen riesenlangen Artikel in der inzwischen eingestellten Zeitschrift Amica, wie frau im Bett auch dann gut aussieht, wenn’s zur Sache geht. Als ob Lipgloss, goldenes Körperpuder oder schwitzfeste Wimperntusche in dem Augenblick noch sein müssten. Hm, na gut, für eine Filmproduktion vielleicht, da schminkt der Visagist sogar die Damen untenrum noch mal nach, damit sich bloß kein, o Graus!, rotes Rasierpüstelchen zeigt. Tja, das Leben ist schon eine einzige Vortäuschung …) Und vergessen Sie, ob Sie rasierte oder unrasierte Beine haben.
Und warum? Weil Männer das zu diesem Zeitpunkt alles nicht interessiert. Er will fühlen, riechen, er will spüren und sehen, wie Sie auf ihn reagieren. Authentisch und echt. Lassen Sie sich nicht beirren von den Bildern kopulierender Paare, die Sie irgendwann irgendwo gesehen haben; die sind so wenig der Maßstab der Dinge, wie es romantische Filme für die Liebe sind.
Und was ist, wenn er nicht stehen will oder bleibt, bin ich schuld oder er?
Wie in dem vorhergehenden Kapitel beschrieben, ist der chemische und vegetative Prozess, der im
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