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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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auf ihren Wachposten hinter dem Wohnzimmerfenster entdecken würde.
    »Du bist doch nicht gegen Katzen allergisch, oder?«, sagte ich.
    Der Schwachkopf riss die Augen auf. »Warum? Habt ihr etwa Löwen? Im Ernst, habt ihr Löwen?«
    Noch zwei Sekunden. Ich konnte schon Pommes’ Gesicht durch die Äste des Baums erkennen, der direkt vor dem Haus stand.
    »Nein, keine Löwen«, antwortete Tori.
    Wir gingen an dem letzten Apfelbaum vorbei. Pommes stand auf und stemmte seine Vorderpfoten gegen das Fenster. An die Scheibe gedrückt waren sie so groß wie Essteller. Sein Kopf berührte beinahe die Zimmerdecke. Er war wirklich nicht zu übersehen.
    Dem Schwachkopf fiel die Kinnlade herunter.
    Tori hatte ihren Schlüssel bereits aus der Tasche gezogen und ging auf die Haustür zu.
    »Ihr habt einen Tiger im Wohnzimmer«, stammelte der Schwachkopf.
    Das war offensichtlich, aber nicht ganz richtig.
    »Es sind zwei, um genau zu sein«, erklärte ich.
    Tori öffnete die Tür und sah über ihre Schulter. »Kommst du jetzt mit rein oder was?«
    »Wieso sind sie nicht in einem Käfig?«, quiekte der Schwachkopf.
    »Dafür sind sie noch viel zu klein«, sagte ich. »Junge Tiger brauchen viel Liebe und Zuwendung. Sie fühlen sich verlassen, wenn man sie wegsperrt. Du wirst sie mögen, das verspreche ich dir. Komm rein. Wir haben Vanillecreme-Kekse da!«
    Der Schwachkopf wagte sich ganz langsam auf die Veranda.
    »Die Tiger heißen übrigens Pommes und Mayo«, sagte ich. »Sie schnuppern vielleicht ein bisschen an dir herum, aber keine Angst! Sie sind total lieb, wenn man sich vernünftig verhält.«
    Als wir in den Flur traten, kam Mama gerade aus der Küche. Ihre Augen waren verquollen wie bei jemandem, der den ganzen Tag geweint hatte, was sie wohl auch getan hatte.
    »Gibt es was Neues, Mama?«, fragte ich.
    Mama wischte sich die Augen. »Dieser Mann hat sich mit Wild World in Verbindung gesetzt und wollte wissen, wo die Tiger untergebracht sind.« Sie konnte sich nicht dazu überwinden, Terry Tanners Namen auszusprechen.
    »Sie haben es ihm doch wohl nicht gesagt?«, rief Tori entsetzt.
    Mama schüttelte den Kopf. »Sie halten unsere Adresse geheim, und er erfährt nicht, wo die beiden sind, solange dieser Rechtsstreit dauert.«
    Das war immerhin etwas, aber ich hatte trotzdem Angst. Ich nahm mir vor, ab sofort nach Fremden in unserer Straße Ausschau zu halten, die sich die Häuser etwas zu genau ansahen.
    »Mama, das ist Joe«, sagte Tori, während ich Mama tröstend einen Arm um die Taille legte.
    »Hallo, Mrs Wild«, sagte der Schwachkopf, behielt jedoch die ganze Zeit die Wohnzimmertür im Auge. Wahrscheinlich dachte er, die Tiger kämen jeden Moment mit ausgefahrenen Krallen herausgesprungen.
    Als ich ihn in die Küche zog, sah Hasi neugierig auf. Sie lag in ihrem Korb neben dem Ofen.
    »Wie süß!«, rief der Schwachkopf und war sofort abgelenkt. »Darf ich ihn streicheln?«
    »Er ist eine Sie und heißt Hasi«, stellte Tori klar.
    Hasi wedelte mit ihrem Wuschelschwanz, als der Schwachkopf sich vorbeugte, um sie zu streicheln.
    »Danke, dass ihr mich mitgenommen habt«, sagte er fröhlich und kraulte Hasi hinter den Ohren. »Das letzte Mal, dass mich jemand zu sich eingeladen hat, war in der vierten Klasse. Und der hatte keinen Hund.«
    »Und garantiert keine zwei Tiger«, fügte Tori hinzu.
    Pommes und Mayo hatten die Wohnzimmertür inzwischen aufgekriegt und tappten zu uns in die Küche. Der Schwachkopf hörte sofort auf, Hasi zu streicheln, als Pommes sein Bein von oben bis unten abschnüffelte, und stand ganz still – jedenfalls so still, wie es ihm mit seinen zitternden Knien möglich war.
    »Ist es richtig so?«, fragte er nervös. »Soll ich still stehen? Oder soll ich mich bewegen? Was soll ich tun?«
    »Du machst das prima«, sagte ich. Ich hatte endlich die Kekse gefunden und verteilte sie auf einem Teller, während Tori Saft aus dem Kühlschrank holte.
    Der Schwachkopf hatte den Tiger-Test offensichtlich bestanden, denn Pommes hörte auf ihn zu beschnuppern und rieb wie eine Hauskatze den Kopf an seinem Bein.
    »Nicht zu fassen! Ein Tiger gibt mir Köpfchen!«, staunte er und stolperte einen Schritt zur Seite, weil Pommes sein ganzes Gewicht in seinen Kopfstoß gelegt hatte. »Das ist so dermaßen cool!« Er starrte Mayo mit großen Augen an, der nun an seinen Schuhen roch, weil er wissen wollte, ob es sich lohnte, sie anzuknabbern.
    In diesem Moment klingelte das Telefon, und Hasi warf den Kopf in den Nacken

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