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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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aussieht.«
    »Und da steht wirklich ›Tatzen, Krallen und Applaus‹?«, fragte ich begeistert.
    »In den paar Sätzen sind ja einige Fehler drin.« Tori hatte die Nase wieder in die Zeitung gesteckt. »Stellt euch vor, wir würden Pommes ›Fritten‹ rufen! Grauenhaft! Und bist du wirklich neununddreißig, Mama?«
    »Wenn es in der Zeitung steht, wird es wohl stimmen«, gab Mama zurück und schrubbte energisch an dem Porridge-Kochtopf vom Frühstück herum.
    »Ich empfehle den Artikel auf Seite neun«, sagte Papa.
    Ich nahm meiner Schwester die Zeitung weg und raschelte wichtigtuerisch damit, während ich blätterte. Dabei brachte ich sie so durcheinander, dass Mama sie wieder sortieren musste, aber schließlich fand ich die Seite neun.
    » TERRY TANNER : ÄRGER MIT DEM FINANZAMT «, las ich vor. »Oh! Terry Tanner war ein böser Junge! Anscheinend hätte er am Wochenende gar nicht in London sein dürfen.«
    »Etwas in der Richtung hat er doch im Hotel gesagt, erinnert ihr euch?«, sagte Tori.
    »Hört mal zu«, rief ich dazwischen und nahm mir den Artikel vor. »Hier steht, Terry Tanner wohnt auf der Kanalinsel Jersey, damit er keine Steuern zahlen muss. Und dass er sich am Samstagabend im Bilborough-Hotel mit ein paar äußerst zwielichtigen Steuerberatern getroffen hat.« Ich ließ die Zeitung sinken und sah die anderen erstaunt an. »Woher wussten die von der Zeitung überhaupt, dass er im Bilborough war?«
    Mama scheuerte noch heftiger in dem Topf herum.
    »Keine Ahnung«, sagte Papa.
    Ist ja Wahnsinn, dachte ich verwundert. Journalisten hatten anscheinend unglaubliche Superkräfte. Sie wussten einfach alles .
    »Und da steht, dass er lauter geheime Geschäfte in England am Laufen hat, von denen das Finanzamt nichts wusste, und jetzt schuldet er dem Staat jede Menge Geld!«, sagte Tori, die mir über die Schulter geguckt hatte.
    »Wie viel?«, fragte ich.
    Tori tippte auf die Zahl. Sie war so gigantisch, dass ich ein paarmal blinzeln musste, bevor ich meinen Augen traute.
    »Dann hat er jetzt kein Geld mehr für Anwälte, die für ihn wegen der Tiger vor Gericht ziehen«, warf Mama ein.
    »Ach, Pommes und Mayo sind ja sowieso nicht so süß wie in Sylvies Erinnerung«, bemerkte Tori.
    »Nachdem sie sie in den See gezogen haben, schon gar nicht«, fügte ich kichernd hinzu.
    »Ich denke, jetzt sind wir endlich vor den beiden sicher«, sagte Mama mit einem zufriedenen Lächeln.
    Papas Handy begann zu klingeln. Es war bestimmt das zehnte Mal an diesem Morgen. »Wild auf Tiere?«, sagte er, zwinkerte uns zu und verschwand mit dem Telefon am Ohr in seinem Arbeitszimmer.
    Es war schon komisch, Papa mit seiner zerschlissenen Jeans, seinem »Leck mich!«-T-Shirt, alten Sneakers und Bart zu sehen und ihn dabei unseren neuen Firmennamen sagen zu hören, was so geschäftsmäßig klang, als hätte er einen Anzug an.
    Joe kam durch die Hintertür in die Küche. Sein Rucksack war so schwer, dass er fast hintenüber kippte. Hasi hob den Kopf und wedelte zur Begrüßung mit dem Schwanz.
    »Hey!«, begrüßte er uns atemlos. »Ich hab die Zeitung gelesen. Ich musste einfach schnell rüberkommen, damit ich mit euch zusammen zum Bus gehen kann. Nicht zu fassen, dass ich so berühmte Leute kenne!«
    »Kennst du nicht«, widersprach Tori. »Weil wir jetzt so berühmt sind, sind wir ganz andere Menschen geworden. Wer bist du?«
    Joe sah sie bekümmert an. »Ich bin Joe«, antwortete er.
    »Das war ein WITZ !«, riefen Tori und ich gleichzeitig und bogen uns vor Lachen.
    Wir brauchten ein paar Minuten, um unsere Schulsachen zu packen. Dann winkten wir Mama zum Abschied, die sich gerade für ihren gewohnten Morgenspaziergang mit den Tigern und Hasi fertig machte. Wir liefen die Einfahrt hinunter und gingen unsere Straße entlang. Als wir am Anfang der Straße nach rechts zur Bushaltestelle abbogen, schaute ich zufällig nach links – und sah etwas, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Daniel Dingle und seine Freunde kamen auf uns zugeschlendert.
    »Hallo, Schwachkopf!«, rief Daniel Dingle vergnügt.
    Wir erstarrten. Unser Bus war weit und breit nicht zu sehen. Eigentlich war niemand zu sehen, weil wir etwas früher dran waren als sonst. Was um alles in der Welt hatten Daniel Dingle und seine Kumpel in unserem Teil der Stadt zu suchen?
    »Wir dachten, wir müssen dich mal besuchen, Schwachkopf«, sagte Daniel und zog seine Hose hoch, was aussah wie eine Drohgebärde. »Wird Zeit, dir ein bisschen Respekt einzuflößen.

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