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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Wir rufen dich Schwachkopf, und du hast zu antworten. So läuft das! Mir gefällt es nicht, dass du neuerdings so tust, als wären wir nicht da. Das ist unhöflich.«
    »Genau, unhöflich«, brummten seine Gorillas.
    Joe sah total verängstigt aus. Ich warf Tori einen flehentlichen Blick zu. Sie war Leuten wie Cazza gewachsen. Und sie würde Daniel Dingle genauso mutig die Stirn bieten, wie sie es jedes Mal tat, wenn wir am Schultor an ihm vorbeigingen und seinen Tritten auswichen. Ganz sicher.
    » LAUFT !«, brüllte Tori.
    Und schon liefen wir davon wie die Hasen – vorbei an der Bushaltestelle, am Supermarkt und dem Briefkasten, und dann vorbei an dem Lampenpfosten und dem kaputten Zaun, an denen immer Flyer von einer Hundeschule hingen.
    » SCHWACHKOPF !«, schrien die Rüpel und folgten uns.
    »Wohin?«, rief ich Tori zu.
    »In den Wald!«, rief Tori zurück.
    Ich packte Joe am Arm und zog ihn den Fußweg hinunter, der von der Hauptstraße in den Stadtwald führte. Das Blut rauschte mir in den Ohren. Ich vergaß das Wochenende und Sylvie Dickens, ich vergaß Pommes und Mayo und Terry Tanner, meine erste Maniküre, rote Wollmäntel und Tretboote und Zeitungen. In meinem Kopf war nur noch Platz für Angst.
    Die Rüpel joggten lässig hinter uns her, als hätten sie alle Zeit der Welt. » SCHWACHKOPF !«, riefen sie immer wieder.
    »Ich wünschte, ich hätte diesen Namen nie angenommen«, keuchte Joe, der neben mir herlief.
    »Keine Zeit für Reue!«, entgegnete ich schnaufend. »Lauf einfach, so schnell du kannst.«
    Tori war vor uns und rannte mit wippendem Zopf auf ein Waldstück zu, in dem wir uns früher mal eine Höhle gebaut hatten. Eine Höhle! Ich schöpfte neuen Mut und legte einen Zahn zu. Wir konnten uns in dieser Höhle verstecken! Jahrelang, wenn es sein musste! Damals hatten wir dort eine Dose Frühstücksfleisch versteckt, und Tori hatte sogar daran gedacht, einen Dosenöffner dazuzulegen. Wir würden nicht verhungern.
    Die » SCHWACHKOPF !«-Rufe hinter uns wurden immer lauter. Und mir wurde zu meinem Entsetzen bewusst, dass wir es nicht mehr bis zur Höhle schaffen würden.
    Nun kam in einiger Entfernung unser Haus in Sicht. Das Dach schaute hinter den Baumkronen hervor. Ich wäre fast gestolpert, als uns Mama plötzlich mit Hasi und den Tigern entgegenkam. Sie sah so wunderbar normal aus und strahlte so ein Gefühl von Sicherheit aus, dass ich ihr am liebsten vor Erleichterung um den Hals gefallen wäre.
    »Daniel … Dingle …«, keuchte Tori, und Joe zeigte mit zitternden Fingern nach hinten.
    Mama sah uns verwirrt an. »Wer?«
    Es kommt ja nicht oft vor, dass ich eine gute Idee habe. Und ich habe eine große Klappe, die oft viel zu schnell aufgeht. Und es kann sein, dass ich zu sehr auf Ruhm und Beliebtheit abfahre. Aber ab und zu habe ich wirklich Einfälle, auf die man stolz sein kann.
    »Keine Zeit für lange Erklärungen, Mama«, stieß ich atemlos hervor. »Die Leinen, schnell!«
    Mama reichte mir verdattert die Leinen, und ich drückte sie Joe in die Hände. Dann drehte ich ihn um und gab ihm einen kleinen Schubs, sodass er in Richtung der herannahenden Gorillahorde guckte.
    Zuerst war nur das Getrampel zu hören, dann kamen Daniel Dingle und seine Kumpel johlend um die Ecke gerannt. Die Tiger zuckten erschrocken zusammen. Pommes fletschte knurrend die Zähne, und Mayo drückte sich flach auf den Boden und schlug mit dem Schwanz.
    Das Gejohle wurde immer leiser und hörte schließlich ganz auf, während die Rüpel langsam begriffen, dass Joe mit zwei ziemlich wütenden Tigern an der Leine auf sie wartete. Als sie es kapiert hatten, blieben sie ruckartig stehen, und Daniel Dingle glotzte wie diese Gummifiguren, die man drückt, bis ihnen die Augen rausfallen.
    Tori wollte etwas sagen, aber ich hatte schon wieder einen genialen Moment und fasste sie am Arm, bevor sie sich einmischen konnte. Mir war klar, wie wichtig es war, dass Joe die Sache allein regelte.
    Joe richtete sich zu seiner vollen Größe auf und straffte die Schultern. Die Tiger hatten sich inzwischen von ihrem Schreck erholt. Sie begannen an ihren Leinen zu ziehen und nahmen neugierig die Witterung der Rüpel auf. Daniel stieß einen schrillen mädchenhaften Schrei aus.
    »Mein Name«, sagte Joe, »ist Joe Morton. Nutzt ihn gefälligst nicht ab. Am besten benutzt ihr ihn gar nicht!«
    Dann gab es plötzlich – wie in einem großen Kinofilm voller Spezialeffekte – einen gigantischen, unglaublichen, ohrenbetäubenden

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