Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten
Bergsteiger reizt die Aufgabe, den Gipfel zu erreichen, und er wird während des Aufstiegs sein ganzes Talent für dieses Ziel aufbringen, vermutlich das Zeitgefühl verlieren und den Flow erleben. Dieser Fluss, versichert der Autor, erzeugt »Eustress« und bewirkt, dass das Gehirn Substanzen freisetzt, die die Konzentration fördern, beim Fokussieren helfen und zur faszinierenden Wirkung der Handlung beitragen.
Eine wahre und langfristige Motivationsquelle können wir nur in unserem Inneren finden. Es ist üblich, nach Motivation von außen zu suchen, da man uns von klein auf an ein System gewöhnt hat, das mit Lob und Strafe arbeitet. Dies mag in einigen Situationen funktionieren, kann aber zu einem Problem werden, wenn unsere Motivation anfängt, komplett von äußeren Faktoren abzuhängen: davon, dass uns jemand belohnt, unsere Leistungen anerkennt, uns das Gehalt erhöht … Innere Motivation hängt hingegen von niemand anderem als uns selbst ab.
Extrinsische Motivation – Ziele, Absichten, Lob und Strafe – führt oft dazu, dass wir mit Begriffen arbeiten, die ein Muss, einen Zwang ausdrücken. Und so beginnen wir, eine innere Stimme zu hören, die uns »ich muss«, »ich soll«, »ich müsste doch eigentlich« zuflüstert. Wenn wir in unserem Inneren die intrinsische Motivation entdecken – einen Weg finden, so oft wie möglich den Flow zu erleben –, dann handeln wir aus freien Stücken, weil wir es so wollen. Und wir beginnen, »ich möchte«, »ich kann«, »ich würde gerne« zu denken.
Es ist interessant zu sehen, wie wir uns durch unseren inneren Monolog selbst motivieren oder demotivieren können. Worte haben Macht, vor allem solche, die wir an uns selbst richten. Wenn man die Motivation wiederfinden will, ist es daher äußerst wichtig, sich vom Altbekannten zu lösen, etwas zu finden, das uns begeistert, unserem inneren Dialog zu lauschen – und Worte zu benutzen, die uns stimulieren.
Im tiefsten Winter erkannte ich schließlich,
dass in mir ein unbesiegbarer Sommer herrscht.
Albert Camus
Optimismus statt Pessimismus
Wie Winston Churchill sagte, sieht der Pessimist in jeder Gelegenheit nur die Schwierigkeit, und der Optimist in jeder Schwierigkeit eine Gelegenheit. Pessimismus ist das, was uns bei unserer Entwicklung am häufigsten bremst, da er schon im Voraus von einem negativen Resultat ausgeht. Er zeigt sich in der Überzeugung, dass es nicht gut laufen wird, dass wir keinen Erfolg haben werden, außer vielleicht durch puren Zufall. Pessimismus kann aus der Angst vor Enttäuschungen entstehen und auch ein Ausdruck mangelnden Vertrauens in sich selbst und andere sein.
Pessimismus ist viel mehr als nur eine negative Haltung: Er bringt uns dazu, unseren Geist mit negativen Bildern zu füttern, und macht uns anfälliger für das, wovor wir uns fürchten. Warum? Die Erklärung dafür liefert uns die Neurologie. Unser Gehirn besitzt einen inneren Mechanismus, der alle äußeren Einflüsse filtert und nur einige davon zu uns durchlässt. Daher ist unsere Wahrnehmung selektiv. Dieser Mechanismus lässt uns leicht vor allem das wahrnehmen, auf das wir uns vorher mental eingestellt haben. Unser Gehirn wird alles dafür tun, genau das zu entdecken, was wir uns bereits einmal ausgemalt haben. Daher ist der Pessimismus wie ein Magnet, der alles Notwendige anzieht, damit unsere Ängste und Albträume wahr werden, während er gleichzeitig andere Möglichkeiten ablehnt, die zwar auch existieren, die wir aber nicht erkennen können. Kurz gesagt ziehen wir also genau das an, was wir uns vorstellen.
Optimismus ist hingegen die Tendenz zu erwarten, dass die Zukunft Positives mit sich bringt. Ein Optimist ist kein Dummkopf oder Naivling, der Schwierigkeiten nicht wahrnimmt, sondern vielmehr jemand, der sie erkennt und dafür eine Lösung ersinnt. Und das ermöglicht ihm weiterzumachen.
Kann man Optimismus lernen? Seligman, der sich selbst als »Pessimist von Geburt an« bezeichnet, fand durch eine Studie heraus, dass man die Haltung optimistischer und pessimistischer Menschen umkehren kann und dass Optimismus erlernbar ist. Wenn ein Mensch, der sich selbst als »geborenen Pessimisten« charakterisiert, heute als weltweit wichtigster Experte für Optimismus gilt, können wir wohl guten Gewissens sagen, dass man negative Züge oder Tendenzen durchaus beeinflussen kann. Optimismus ist eine Haltung, die sich entwickeln lässt und die uns dabei hilft, uns den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Wenn
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