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Acacia 01 - Macht und Verrat

Acacia 01 - Macht und Verrat

Titel: Acacia 01 - Macht und Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
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vor der Aussicht auf eine Massenschlächterei zur Bedeutungslosigkeit. Im Blutvergießen des ersten Krieges war er gediehen und hatte sich seither gelangweilt. Mehrfach hatte er versucht, Hanish dazu zu bringen, ihn gegen das eine oder andere Volk Krieg führen zu lassen, doch sein Bruder hatte ihn nicht ernst genommen. Jetzt aber, nach neun Jahren des Friedens, fühlte er abermals, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Aliver Akaran war zurückgekehrt, und er hatte genug Freunde mitgebracht, um das Ganze interessant zu machen.
    Als er seine Soldaten an verschiedenen Punkten der mitteltalayischen Küste ausschiffte und mit ihnen ein kurzes Stück landeinwärts marschierte, betrachtete er die bevorstehende kriegerische Auseinandersetzung als willkommene Ablenkung. Er verspürte nicht den leisesten Anflug von Angst oder Sorge, das Schicksal könnte irgendeinen unerfreulichen Ausgang dieses Unterfangens für ihn vorgesehen haben. Er konnte nicht verlieren. So viel war gewiss. Noch nie war er einem Menschen begegnet, der sich so gut aufs Gemetzel verstanden hätte wie er. Vielleicht hätte es der sagenumwobene Tinhadin der Acacier mit ihm aufnehmen können, jedoch nur wenige andere. Seine Soldaten waren gedrillt und kampfbereit. Hanish hatte darauf geachtet, dass sie sich nicht zu sehr in ihrem Sieg sonnten und dabei verweichlichten wie die Acacier. Leicht war es nicht gewesen, da die meisten über Nacht wohlhabend geworden waren. Hanish aber hatte sie auf eine strenge Disziplin eingeschworen. Mit einigen wenigen Ausnahmen waren sie seinen Vorgaben gerecht geworden.
    Jetzt war die Armee schlagkräftiger als im ersten Krieg, körperlich in besserer Verfassung, besser ausgerüstet und ausgebildet, dazu vielseitiger und nicht minder stolz als damals. Zwar waren sie weniger hungrig als beim ersten Waffengang, doch sie waren entschlossen zu bewahren, was sie gewonnen hatten. Die jüngeren Männer verlangten nach Ruhm ähnlich dem ihrer Väter, Onkel und älteren Brüder. Sie verfügten über Waffen, auf die Aliver vollkommen unvorbereitet sein würde und die möglicherweise eine noch dramatischere Wirkung entfalten würden als seinerzeit die Numrek.
    Abgesehen davon, dass er selbst volles Vertrauen in sich und seine Soldaten setzte, hatten die Tunishni ihm zudem versprochen, dass er über die Akaran triumphieren werde. Seine Hand würde Alivers Blut vergießen; das hatten sie ihm zugesagt. Sie hatten ihm die Erlaubnis erteilt, den jungen Mann notfalls eigenhändig zu töten. Corinns Anwesenheit bei der Zeremonie würde ausreichen, um den Fluch von ihnen zu nehmen, doch Aliver durfte auf keinen Fall als Gefahr für sie weiterleben.
    Als er von einem Hügelkamm auf das zukünftige Schlachtfeld niederblickte und die herbeiströmende Armee des aufsässigen Prinzen betrachtete, war Maeander so aufgeregt wie ein kleiner Junge, der von solchen Szenen träumt. Einige Tage verbrachte er damit, seine Truppen in verschiedene Lager einzuteilen, von denen aus sie später eingesetzt werden konnten. Falls Aliver geglaubt hatte, die überall im Reich ausbrechenden Aufstände würden die Mein ihrer Verbündeten berauben, so würde er enttäuscht sein. Hanish hatte auf die fest verwurzelten Führungen der einzelnen Provinzen zurückgreifen können, die im Dienste der Mein reich geworden waren und von ihrer Vorrangstellung so sehr profitierten, dass sie alles tun würden, um sich ihre Privilegien zu bewahren. Diese Gruppen hatten sich bemüht, die Aufstände in ihrer Heimatprovinz niederzuschlagen, und hatten Maeanders Forderung nach Unterstützung bereitwillig erfüllt. Die Numrek waren noch nicht eingetroffen. Angeblich waren sie nur noch wenige Tagesmärsche entfernt. Ihnen würde nur ein kleiner Teil des Spaßes entgehen. Maeander war sich nicht einmal sicher, ob er sie überhaupt brauchen würde.
    Talay mochte ihm weitgehend aus der Hand geglitten sein, doch noch hielt er Bocoum und den größten Teil der Küste, was ihm unbegrenzten Nachschub auf dem Seeweg ermöglichte. Tausende von Gildenschiffen warteten darauf, zum Einsatz zu kommen. Seine Streitmacht zählte gut dreißigtausend Mann. Jeder davon war ein Kämpfer, der für diese Schlacht ausgebildet und ausgewählt worden war. Seine Armee, dachte Maeander bei sich, war eine Stahlklinge, die Alivers aufgeblähtes Heer niedermähen würde. Es wäre schön gewesen, Larken an seiner Seite zu haben, doch dank Mena, einer seltsamen, hinterlistigen Kreatur, war das nicht möglich.
    Aus

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