Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
Mädchen, sie wusste, wann sie die Klappe halten musste.
Seite an Seite gingen sie so gesetzt, wie sie konnten, weiter, während er die schwere Tasche voller Reizwäsche für den großen Einsatz strategisch geschickt vor sich hertrug.
Beide nickten und lächelten den Leuten zu, denen sie unterwegs begegneten … bis Melody an seinem Ohr murmelte: „Eines solltest du wissen, Kilgarven, dieser BH in deiner Brusttasche betont die blauen Nadelstreifen, aber wenn du über den Strumpfhalter fällst, der aus der Tasche hängt, wirst du erheblich weniger würdevoll aussehen.“
Eine Stunde später schäumte Logan immer noch. Stolperte Melody einfach in solche Situationen, oder zog sie sie an wie ein Supermagnet? Langsam befürchtete er, ihr Bild direkt neben dem Eintrag für den Begriff „gemeingefährlich“ in einem Wörterbuch zu finden.
Mann, wenn der Büroklatsch heute nicht zu einer spontanen Selbstentzündung kam - wann dann? Die halbe Belegschaft hatte mit ansehen können, wie diese attraktive Hexe und ihre erotischen Accessoires ihn in den verdorbenen Teufel verwandelte, für den sie ihn hielt … nun ja, er war ja wirklich scharf auf sie.
Er hatte sich noch nie zur selben Zeit so gedemütigt und erhaben gefühlt, doch offenbar konnte er den Vulkan aufgestauter Wut, der in ihm brodelte, nicht zum Ausbruch kommen lassen.
Vielleicht wäre es ihm gelungen, wenn er nach ihrem erotischen Auftritt das Vergnügen gehabt hätte, sie erwürgen zu können, aber dazu hatte sich keine Möglichkeit ergeben.
Auf der anderen Seite würde er für das, was er wirklich mit ihr machen wollte, wahrscheinlich auch hinter Gitter kommen. Logan seufzte, angewidert von sich selbst. Schwer zu glauben, dass er inzwischen so stolz auf seinen makellosen Ruf als respektabler Geschäftsmann war, ein Mann mit Macht und Einfluss … bis Melody Seabright ihre Sternen-übersäte Tür geöffnet und ihn in eine tickende Zeitbombe voll überschäumenden Testosterons verwandelt hatte.
Es hätte ihm vielleicht geholfen, wenn er seinem Ärger hätte Luft machen können, um über die schauerliche Demütigung hinwegzukommen, aber nein, als sie ihr Büro betraten, wartete Gardner schon auf sie.
Den Chef zu sehen hatte Logan veranlasst, den gelben BH aus seiner Brusttasche zu reißen und das verlockende Spitzenstück in die Brokattasche zu stecken. Dann hatte er den roten Strumpfhalter, den Melody freundlicherweise gerettet hatte, bevor er ihn zum Stolpern bringen konnte, an sich genommen und brachte die ganze Ladung ins Bad. Der Mann aus Eis sollte lieber nicht wieder schmelzen. Seine Libido hatte den Sender bereits ein Vermögen an Spesen gekostet.
Gott allein wusste, dass Mels Aufmachung anregend genug war! Niemand sollte die zusätzlichen Qualen erleiden müssen, zu wissen, was sie darunter trug. Ihre Modenschau hatte schon lange begonnen, und als wollte sie das beweisen, führte sie nun eine andere verführerische kleine Nummer für Gardners lüsterne Inspektion vor.
Logans Herz schlug schneller, und seine Handflächen waren feucht vor Schweiß. Ja, er war ebenfalls ein Lustmolch, und schlimmer noch, ein frustrierter Lustmolch.
Er hatte all diese Wäschestücke gesehen und berührt, sogar das Parfüm der meisten winzigen Teile aus Seide und Spitze eingesogen, die Melodys weiche Porzellanhaut umschmeichelt hatten.
Er verkniff sich ein Schimpfwort und rutschte tiefer in seinen Sessel. Wenn er auch nur ein Fünkchen Selbstachtung hätte, würde er das Zimmer verlassen, vielleicht sogar den Fernsehsender, und eine Stelle in einem anderen Land annehmen. Aber er hätte genauso gut gleich in ein Entgiftungszentrum gehen oder sich hinter Schloss und Riegel bringen können, um Melody Seabright aus seinem aufgewühlten Innersten herauszubekommen.
Er tat jedoch nichts von alledem. Er blieb ganz still sitzen, bewegte nicht einmal den Kopf. Er zuckte nicht mit der Wimper, denn er wollte nicht eine einzige Sekunde von Melodys funkelnder Modenschau verpassen - ganz gleich, was sein Stolz und seine Selbstachtung dazu sagten, oder sein armer, darbender Körper.
Vielleicht war er ja ein Masochist, der auf die Fortsetzung einer faszinierenden Folter wartete. Er musste wirklich krank sein, wenn er sich von ihr anregen ließ, um sich den Rest in seiner Fantasie auszumalen - als stecke er wie unter Zwang die Finger in eine Steckdose, um den Strom zu spüren und den Schmerz des Schlags immer wieder zu erleben.
Es wäre besser, wenn er sich von ihr fernhielt,
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