Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
als sie den Türknauf drehte.
„Gute Nacht“, sagte sie und ging hinein.
So viel dazu, von Long John Kilgarven entführt zu werden, dachte sie, als sie ihre Küche mit neuen Augen sah und sich an ihren früheren Wunsch erinnerte, und sie wusste, dass es für sie beide letztlich besser wäre, wenn er sie nicht entführte. Es hätte allerdings verdammt guter Sex sein können.
Diese heiße Küchenaffäre war zweifellos vielversprechend. Tatsächlich war sie der Höhepunkt ihres Tages gewesen. Obwohl es noch ein paar andere gegeben hatte, bevor der Abend zu Ende ging. Zum Beispiel, dass es Logan gefiel, dass sie das Geld ihres Vaters an Wohlfahrtsorganisationen weiterleitete. Wer hätte das gedacht? Er hatte zwar maßlos übertrieben, als er sie genial genannt hatte. Das war sie wirklich nicht, aber sie hatte tatsächlich die Idee für die Sendung und alles, was dazu gehörte, entwickelt.
Vielleicht war ihr Kopf doch nicht so hohl, wie ihr Vater dachte. Vielleicht hatte sie doch ein Wenig Geschäftssinn. Logan hatte das angedeutet, als er sie verteidigt hatte. Logan hatte sie verteidigt. Sie fragte sich, ob sich dieser Auftritt als edler Ritter nicht als schwere Last für ihn erweisen würde.
Sie nahm eine Tüte Chips aus dem Schrank und öffnete sie schon auf dem Weg in ihr Schlafzimmer. Schade, dass es überhaupt notwendig geworden war, sie zu verteidigen. Sie seufzte, zog die Schuhe aus und ging zum Schreibtisch. Dort öffnete sie die obere Schublade, um sich die Schecks ihres Vaters anzusehen, aber sie konnte einfach die Kränkung und Frustration nicht ertragen, die sie symbolisierten. Die Schublade zuzuknallen half ein wenig. Noch viel besser würde es jedoch sein, sie morgen alle der „Junge Mütter in Not“-Stiftung zu überschreiben. Jedes Kind sollte gewollt sein, mindestens von einem Elternteil, dachte sie und steckte sich ein paar Chips in den Mund. Und es war wirklich ausgleichende Gerechtigkeit, wenn einer ihrer Eltern die Sache mitfinanzieren sollte.
Sie würde dem zuständigen Stiftungsvertreter sagen, dass ihr Vater vielleicht gerne einige der Babys sehen würde. Sie lachte leise, als sie die Chipstüte wieder verschloss, sich die Hände wusch und anfing, sich auszuziehen.
Nachdem sie im Bad fertig war, legte sie sich ins Bett, um an einen gewissen blauäugigen Produzenten zu denken und den Augenblick in seinen Armen noch einmal zu erleben, nein, zwei Augenblicke, einer hektisch und heiß, der andere sanft und liebevoll. „Long John Kilgarven“, flüsterte sie ins Dunkel. Sie hatte ganz bestimmt den Teufel in ihm geweckt, und jetzt wusste sie nicht, wie sie damit umgehen sollte. Sie wusste nur, dass es zwischen ihnen funkte, ein gefährliches Zischeln, das sie nicht zulassen oder zumindest ignorieren sollte. Nur dass sie das offenbar beides nicht tun konnte. Sie wollte, dass er sie wieder berührte, wollte wissen, wie weit er gehen würde.
Sie wollte - um eine ihrer Internatslehrerinnen zu zitieren — mit dem Feuer spielen.
Als Logan in seine Wohnung zurückkehrte, hatte seine Mutter ihre Strickjacke an und die Handtasche in der Hand. „Wo gehst du hin?“, fragte er. „Ich dachte, du würdest hier übernachten?“ Er hatte gehofft, dass er an diesem Abend die Gelegenheit haben würde, mit ihr über ihren wohlverdienten Ruhestand zu reden.
„Ich habe es mir anders überlegt“, sagte sie. „Ich will mich weiter mit Chester unterhalten, also gehen wir tanzen.“
Tanzen?
„Genau“, verkündete Melodys Vater. „Gehen wir, Phyl.“
Phyl? Logan schluckte seinen Ärger herunter und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. „Vielleicht kannst du ja nächstes Wochenende bleiben.“
Nachdem alle gegangen waren, schob Shane das Unvermeidliche hinaus, indem er langsam einen Löffel Eis nach dem anderen aß. Schließlich schmolzen Karamell und Schokolade in seiner Schale zu einer braun-grauen Masse, und als er sie kippte, um den Rest zu trinken, lief Eissuppe über sein Hemd, den Stuhl und sammelte sich auf dem Küchenboden.
„Das war's. Schlafenszeit, Kumpel.“
„Ach, Dad!“
Aber an diesem Abend meinte Dad es ernst. Er las eine Geschichte vor, gab seinem Sohn einen Kuss und deckte ihn richtig zu. Er konnte es nicht aus dem Kopf kriegen, dass Melodys Vater ihr offenbar jede Energie nahm. Er konnte auch nicht vergessen, seine Mutter zum ersten Mal im Leben beim Flirten beobachtet zu haben. Oder die Tatsache, dass sie offenbar nicht besser wusste als Melody, welche Wirkung sie
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