Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
bewohnt von drei Lakritzspinnen, alle von einem gewissen Vierjährgen verschlungen, muss ich hinzufügen, der beim Kauen ein paar Beine aus seinem Mund baumeln ließ. Mein Vater konnte kaum hinsehen, und das nicht zum ersten Mal an diesem Abend.“ Sie erzählte ihm von der Kotzsuppe.
Logan lachte. „Sieht aus, als hättest du hervorragend gekocht, auch ohne deinen begabten Lehrer. Was war der Hauptgang?“ Melody listete das Menü auf und zeigte ihm sogar die Reste, so stolz war sie. „Mein Vater hat beinahe alles gegessen, sogar die Augapfeleier. Ich glaube, er hatte Angst, dass deine Mutter ihn ausschimpfen würde, wenn er das nicht tun würde.“
Logan schnaubte. „Sie ist eine Frau ungeahnter Talente.“ Er wand sich innerlich bei der Erinnerung an den intimen Augenblick, dessen Zeuge er geworden war. „Du bist also gut mit deinem Vater ausgekommen?“
„Er war beinahe auszuhalten.“ Ihr Blick wurde sanfter, als sie ihm von der Spende von Kinderbetten an die „Junge Mütter in Not“-Stiftung erzählte.
Sie hat nie schöner ausgesehen, dachte Logan. „Klingt, als hätte er sich wirklich benommen.“
„Nicht ganz. Am Schluss hat deine Mutter ihn aus der Tür geschoben, bevor ich ihn umbringen konnte.“
„He, zitterst du, weil du frierst, oder hat dich dein Vater mal wieder kritisiert?“
„Ach, was er denkt, ist mir wirklich nicht wichtig genug, als dass es mir etwas ausmachen könnte.“
„Vollkommen glaubwürdig. Leg dich aufs Sofa. Ich habe dir etwas mitgebracht, das dich wärmen wird.“ Melody nickte und nahm den Kuchen und die Gabel mit ins Wohnzimmer, während Logan ins Treppenhaus ging, denn dort hatte er eine Flasche stehen lassen, die er als kleines Dankeschön bei der Wohltätigkeitsveranstaltung bekommen hatte.
Im Wohnzimmer fand er Melody auf dem Boden vor dem Feuer im Kamin, die Arme um die Knie geschlungen, so etwas wie eine Decke, ein Ding, das aus bunten Wollblüten zusammengenäht war, um die Füße geschlungen.
„Eine Frau, die auch ein Süßmäulchen ist, wird das hier lieben“, sagte Logan, während er die beiden langstieligen Weingläser, die er aus ihrem Schrank genommen hatte, hinstellte und eine Flasche Dessertwein entkorkte.
„Hast du keine Socken?“, fragte er, als er ihr ein Glas blassgoldenen Weins reichte und sich auf den Boden neben sie setzte.
Melody schien seine Frage nicht gehört zu haben. Sie betrachtete den Inhalt ihres Glases und warf ihm einen fragenden Blick zu.
„Versuch ihn mal. Es ist ein Dessertwein aus dem Rhonetal. Ich habe dem Kellner extra eine Flasche für dich abgeschwatzt.“
„Wer s glaubt, wird selig.“
„Wie bitte?“
„Warum hast du ihn mir dann nicht gleich gegeben?“
„Weil ich nicht wollte, dass du ihn mir an den Kopf wirfst und damit den köstlichen Wein ruinierst.“
„Du wusstest also, dass du Mist gebaut hast!“
„Ich hatte es vergessen, bis ich unsere Eltern vor der Tür gesehen habe.“
„Dann hast du mir den Wein nicht als Friedensangebot mitgebracht?“
„Es ist ein süßer Wein und du magst süße Dinge, also habe ich dir den Wein als Geschenk gebracht, nur weil -“
„Weil ich auf Shane aufgepasst habe, während du eine heiße Verabredung hattest.“ Melody zuckte die Achseln und trank nachdenklich einen Schluck.
„Er hat dich wirklich gern.“
„Er ist ein tolles Kind, Logan, und ich liebe ihn.“
„Du solltest selbst ein paar haben.“
„Kinder? Ha. Nein, danke. Ich entstamme einer langen Reihe von unerwünschten Nachkommen. Keine Kinder, kein Ehemann, das ist mein Motto. Ich habe mehr als genug damit zu tun, für mich selbst zu sorgen.“ Sie trank noch einen Schluck. „Der ist wirklich prima.“
„Kannst du den Geschmack beschreiben?“, fragte er.
„Äpfel? Nein, vielleicht Birnen … oder Honig. Aprikosen!“
„Der Kellner sagt, er würde wie Obstsalat schmecken.“ Melody trank noch einen Schluck und lächelte. „Ja, fruchtig und köstlich. Und deine Anwesenheit heute Abend hat dazu beigetragen, Geld zu sammeln für …“
Logan zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Startkapital für private Weingüter?“
„Genau das, was die Armen brauchen.“
„Tut mir leid, dass ich den Kochunterricht vergessen habe. Und danke, dass du auf Shane aufgepasst hat.“
In dem Moment kamen Ernie und Bert hereingeschossen und sausten mit steil aufgerichteten Schwänzen über Melodys Schoß. Während Ernie auf Logans Schulter sprang, landete Bert an einer empfindlicheren Stelle. Logan
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