Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
sagen. Maßlos, alles verschlingend. Nicht alle Worte der Welt hätten beschreiben können, was er empfand, halb Hunger, halb Sättigung, wachsende Begierde, tröstende Geister, ein gnadenloses Emporgehobensein, atemlos und unnachgiebig.
Sie küssten sich im Halbschlaf, ein Traum und doch kein Traum, ein Ritt in die Ewigkeit, das Bedürfnis, alles zu verlängern. Aber trotz aller Anstrengungen wachte Logan auf. Er wusste nicht, wann genau er vollkommen aufgewacht war, aber es geschah. Es kam in Wellen mächtiger als die Elemente, die dafür gesorgt hatten, dass sie nun hier festsaßen … gesegnet sollten sie sein. Es kam mit einem Zucken von Panik und einer Flut von Freude. Annehmen. Dankbarkeit. Vertrauen können.
„Ich will es wirklich“, flüsterte Logan an Melodys Ohr, teilte die Wärme seines Atems mit ihr, bot ihr sein ganzes Sein, erregte sie noch mehr, aber nicht so sehr, dass ihr die unausgesprochene Frage in seiner Stimme entgangen wäre.
„Ich will es mehr als meinen nächsten Atemzug“, sagte er. „Nicht mehr so tun müssen, als könnte ich es beherrschen.“ Aber er war auch offensichtlich besorgt, dass sie nicht ebenso empfinden könnte. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er es gerade ihr überlassen hatte, für sie beide zu entscheiden.
Als sei ihr nicht damals schon jede Wahl genommen worden, als sie ihre Tür geöffnet und ihm gegenübergestanden hatte, dachte sie. „Ich will es auch“, sagte sie, bog sich ihm entgegen, passte jede ihrer Wölbungen seinem Körper an.
„Jetzt sag mir, dass du wach bist.“
Sie lächelte. „Ich bin wach.“
Sie lagen einander gegenüber und umarmten sich so eng, wie es nur möglich war, ohne eins zu werden. „Ich will dich in mir, Logan. Keine Fragen, keine Ausreden … keine Unterbrechungen. Keine Versprechen“, fügte sie weise hinzu. „Keine Erwartungen für die Zukunft.“
Logan nickte. „Keine Erwartungen, keine Zukunft“, bestätigte er zu ihrer Erleichterung. „Wir wussten es von Anfang an, nicht wahr?“ Keine Frage, eine Feststellung.
Sein Echo ihrer Gedanken festigte Melodys Entschlossenheit, diesen seltenen Augenblick festzuhalten. Keine Angst, abgewiesen zu werden … All ihre Erwartungen schienen erfüllt. Sie fühlte sich frei. Ungehemmt, zum ersten Mal überhaupt. Bereit, den Mann willkommen zu heißen, den sie von Anfang an begehrt hatte.
„Ich habe nur eine Sorge.“ Logan sah sie an, und das Mondlicht ließ seine blauen Augen beinahe grünlich glitzern. „Sag mir noch einmal, dass du jetzt nicht im Schlaf sprichst.“
Melody vergrub ihr Gesicht an seiner gestärkten Hemdbrust. „Ich bin wach“, sagte sie einen Moment später. „Sag mir, dass du ebenso sicher bist wie ich.“
Er drängte sich unwillkürlich an sie. „Ich war mir nie sicherer … offensichtlich.“
„Das ist nicht der, äh, ,Große“ allein, der da spricht?“
„Der? Oh, er war nie lebendiger und frohgemuter und sehnt sich danach, aus voller Kehle zu singen.“ Logan lachte leise, als er noch härter wurde. „Aber im Moment ist es mein anderes Hirn, das spricht. Darauf gebe ich dir mein Wort.“
„Lebendig, ja“, sagte Melody. „Ich auch. Wie dieser Sturm da draußen, der immer noch stärker wird. Bringen wir zu Ende, was wir so viele Male begonnen haben.“
„Das tun wir“, sagte er. „Jetzt, da die Welt uns nicht stören kann. Nimm meine Hände“, flüsterte er in einem Kuss, der nicht aufhörte, als er sich aufsetzte und über sie beugte.
Er berührte sie nicht, während sie sich endlos küssten. Nur ihre Finger waren ineinander verschränkt.
Ohne unterbrochen zu werden, konnten sie diesen Kuss so weit gehen lassen, wie sie wollten. Weiter als in der Küche, im Fahrstuhl, in der Garderobe, bis zur Vollendung. Logan hielt sich jedoch mit seinem Körper von ihr fern, nichts als Hände und Lippen berührten sich. Noch war es nicht so weit.
„Lass mich dich berühren“, sagte Melody.
„Nein“, sagte Logan lächelnd. „Ich will, dass es dauert, Miss Ungeduld.“
„Du bringst mich noch um. Es wird in den Nachrichten kommen. ,Salems Kitchen Witch stirbt vor Begierde. In einem spektakulären Orgasmus —“
„Halt deinen Mund!“
Logan küsste sie, ebenso gierig, dachte sie zufrieden, und besitzergreifend und wild wie sie ihn.
Zweiundzwanzig
„ICH VERGEHE GLEICH", sagte er. „Aber wir versuchen es so lange hinauszuzögern, bis wir es nicht mehr aushalten. Ich habe Kondome im Bad, dann fliegen wir zusammen davon.
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