Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
vielversprechend.
„Mach dir keine Sorgen“, sagte sie, als sie zurückkam. „Kira wird sich um alles kümmern.“
Jason richtete sich etwas auf. „Um alles? Wirklich?“
„Harvey werden wir natürlich schlafen schicken.“
„Er scheint aber überhaupt nicht müde zu sein ... Warte mal! Wo ist denn dein Zauberstab?“
„Keine Sorge. Harvey wird nichts passieren. Aber du musst dich ausruhen und gesund werden. Das ist wichtiger als alles andere.“
Er hätte ihr gern deutlich gemacht, was wichtiger als alles andere war.
Aber das wäre vielleicht zu direkt gewesen. Selbst in einem Kaninchenbau. Schließlich war das der erste Kaninchenbau, in dem sie sich trafen. Oder der zweite?
Sie umfasste sein Knie durch die Decke, und er konnte fast die heilende Energie fühlen, die von ihr ausging. „Bist du so eine Art Heilerin?“
„Ich bin eine unabhängige weiße Hexe, die nur versucht, deinen Schmerz zu lindem. Wie fühlst du dich?“
„Wollüstig. Ich fühle mich unheimlich wollüstig.“
Kira lachte.
„Was bedeutet unabhängig?“, wollte er wissen.
„Ich gehöre nicht zu einem Hexenzirkel. Auch nicht zu Wicca.“ „Mit anderen Worten, du stehst allein.“
„Genau. Ich bin selbstständig.“
„Und ,weiß‘ bedeutet, dass du eine gute Hexe bist?“
„Definiere das Wort ,gut',“ Sie wackelte mit den Augenbrauen, was ihn völlig verblüffte.
Sie nahm einen Eisbeutel weg und schob einen neuen unter sein Knie. Dann legte sie einen weiteren auf seine Kniescheibe. „Hast du irgendwelche Medikamente, die du nehmen solltest? Ich könnte sie dir holen.“
„Du bist eine Göttin“, sagte er. „Niemand hat sich je so um mich gekümmert. Ich bin es eher gewöhnt, dass mir jemand einen Eisbeutel an den Kopf wirft und weggeht.“
„Du machst Witze!“
Jason zuckte die Schultern. Er wollte nicht bedauert werden. „Im Großen und Ganzen gibt es in Umkleidekabinen kein großes Mitgefühl. Ich weiß auch nicht, wieso.“
Sie lächelte genauso, wie er es gehofft hatte.
„Kann ich jetzt deine Medikamente holen? “
„Ich nehme nichts außer Aspirin.“
„Möchtest du, dass ich dir welche hole?“
„Im Moment geht's mir gut. Wie kommt es, dass du um diese Zeit noch auf bist? Ich dachte, du seist völlig fertig.“
„Ich bin um sechs eingeschlafen und dann irgendwann vor Hunger aufgewacht.“
Jason nickte. „Ging mir ganz ähnlich. Aber wenn das Knie nicht gewesen wäre, würde ich vielleicht immer noch schlafen. Jetzt habe ich ziemlichen Hunger. Aber wenn Schokoladensoße das Einzige ist, was wir haben, verzichte ich.“
„Oh, die Schokoladensoße war nur eine Vorspeise, damit ich überlebe, bis ich etwas Richtiges zu essen finde.“
„Und das wäre?“
Sie legte den Kopf schräg. „Ein getoastetes Käsesandwich.“ „Dafür würde ich meinen Hummer eintauschen.“ „Einverstanden“, erwiderte sie und verschwand in der Küche. Er hörte, wie sie mit Tellern hantierte, den Kühlschrank öffnete und wieder schloss, während er ihr Wohnzimmer betrachtete, als habe er es noch nie zuvor gesehen.
Seine Eltern hatten es in Erdfarben eingerichtet. Aber Kira hatte es zum Leben erweckt, indem sie das Goldgelb, das Blutrot, das Königsblau und das Smaragdgrün der farbigen Scheiben aus dem gotischen Fenster übernommen hatte. Dann hatte sie das Fenster noch in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, indem sie ein Glasregal daruntergehängt hatte, voller bunter Kerzen und Glaszylinder mit Kräutern und Gewürzen darin. Er sah, dass dort neben einem Salzstreuer aus Kristall auch der Zauberstab auf seinem violetten Beutel lag.
Das Fenster in seinem Wohnzimmer wirkte völlig leblos im Vergleich zu diesem. Seine ganze Wohnung schien leblos zu sein. Hier gefiel es ihm besser. Er las die Buchrücken zwischen den beiden Stützen auf ihrem Couchtisch. Prinz Speichellecker; Wie man Freunde in Frösche verwandelt und andere lustige Zaubersprüche. Jason musste lachen.
Wie man sich nett aus einer miesen Beziehung verabschiedet; Wie man die unartige Hexe in sich managt; Kreuze niemals eine Hexe mit PMS; Sex und die Single-Hexe.
Jason wollte gerade nach einem der Bücher greifen, als er Kiras nackte Füße herantapsen hörte.
Sie tauchte im Türrahmen auf, ein Geschirrtuch über der Schulter, und er fragte sich, ob das Management der unartigen Hexe bedeutete, dass man sie nutzte oder in Schach hielt.
Er grinste, denn plötzlich wollte er genau das gern herausfinden.
„Was ist denn?“, fragte
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