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Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen

Titel: Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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verlange von dir nur, dass du in diesen sechs Monaten bei ein paar Galas mitmachst. In der gleichen Position wie bei den Werbeveranstaltungen für euer Team.“
    Jason seufzte. „Welche Position?“
    „Eigentlich kannst du sie dir aussuchen.“ Die Augen seiner Großmutter hatten seit Jahren nicht mehr so gestrahlt. Sie waren verführerischer als jedes ihrer Argumente. Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihm seine Strafpunkte nur häppchenweise zuteilte, obwohl sie eigentlich vorhatte, ihn lebenslang auf die Ersatzbank zu verbannen.
    „Warum stecken wir nicht einfach noch ein paar Millionen in die Stiftung?“, wollte er wissen.
    „Wer vorausschauend plant, rührt das Grundkapital nicht an -weder unseres noch das der Stiftung - und bestreitet die Ausgaben ausschließlich von den Zinserträgen“, erklärte sie.
    „Sonst ist das Geld in ein paar Jahren weg, und St. Anthonys und die Landsitze mit den Herrenhäusern werden zu Mietwohnungen umgebaut oder müssen Platz für Parkplätze machen.“
    Jason wusste, dass sie recht hatte. So etwas hatte er schon selbst erlebt.
    „Um die Herrenhäuser zu erhalten und St. Anthonys auf Dauer zu unterstützen, beabsichtige ich, das Stiftungsvermögen zu erhöhen und es in mehreren Hinsichten abzusichern“, erklärte Gram. „Wir benötigen mehr Sponsoren, und um die zu bekommen, brauchen wir ein paar Veranstaltungen, die in die Schlagzeilen geraten, um die Ziele der Stiftung den Herzen und damit den Bankkonten einiger vermögender Geldgeber näherzubringen. Wir brauchen Events, mit denen wir Wohltäter anlocken können.“
    „Klingt ziemlich ehrgeizig“, meinte Jason.
    „Ich habe keine andere Wahl“, entgegnete Gram. „Weder ich noch mein Geld werden ewig halten.“ Sie musterte ihn prüfend. „Du weißt, was die Ärzte über mein Herz sagen.“
    Jason zuckte unmerklich zusammen. „Du weißt, Gram, dass ich weiß, was die Ärzte über dein Herz sagen. Und es gibt auch ein Wort dafür, wie du diese Diagnose gerade einsetzt - und zwar kein schönes. Man nennt es Erpressung.“
    Die alte Dame versuchte, sich ein Lächeln zu verkneifen. „Du wirst der beste Veranstaltungsdirektor werden, den die Pickering-Stiftung je gehabt hat.“
    „Direktor? Ganz bestimmt nicht. Auf gar keinen Fall.“
    „Na erlaube mal, ich mache dich zum Boss der ganzen Sache, zum Cheftrainer, zum Mann der Ideen. Du wirst nicht einen Stuhl anfassen müssen. Ich habe ein neues Organisationstalent für dich eingestellt, das wirklich Wunder wirken kann.“
    „Nicht für mich. Das brauchst du nicht, denn ich übernehme den Posten des Direktors nicht.“
    „Tay“, sagte sie und benutzte damit seinen Kosenamen, den seine Eltern absolut hassten und den sie ihm immer beim Gute-Nacht-Kuss zugeflüstert hatte. „Betrachte es einfach als meinen letzten Wunsch.“
    „Noch einer? Ich glaube, dann sind es jetzt insgesamt elf. Ich schwöre, Gram, noch ein einziger letzter Wunsch von dir, und ich sorge dafür, dass es wirklich dein letzter ist.“
    Sie lachte, weil sie gewonnen hatte. Sie wusste es, und er wusste es auch.

Zwei
    EINEN TAG, NACHDEM sie hätte heiraten sollen, saß Kira Fitzgerald mit dem Rücken zu ihrem Schreibtisch in der Pickering-Stiftung und entledigte sich des Heinis, den sie dabei erwischt hatte, wie er ihre Schwester vögelte, sowohl systematisch als auch symbolisch.
    Sie räumte alles aus ihren Schubladen und ihrer Tasche, was sie auch nur im Entferntesten an diese Pfeife erinnern konnte. Dann warf sie die Trümmer ihrer Beziehung mit einem befriedigenden Schlag in ihren metallenen Papierkorb und zerschmetterte voller Inbrunst einen kleinen, aber teuren Flakon seines Lieblingsparfüms. Sie nahm jede einzelne der auf ungebleichtem Pergament geschriebenen Hochzeitseinladungen, die sie in geradezu masochistischer Weise aufgehoben hatte, und warf sie ebenfalls hinterher.
    Diesen Job anzunehmen war ein erster Schritt gewesen, sich aus der Asche ihres Lebens zu erheben. Dieses Ritual zu vollziehen war der zweite. Sie würde alles, was sie an diesen Mistkerl noch band, verbrennen.
    Sie gab noch eine Prise Heilkräuter aus einem Säckchen dazu, zündete ein Streichholz an und hielt es an die Reste ihrer geplatzten Träume. „Ich hasse Sportler!“ Als die ersten perlenbesetzten Lilien und lächerlich romantischen Briefe sich schwarz färbten und zu brennen begannen, hob Kira ihren mit einem Amethyst besetzten Zauberstab und war versucht, dem Idioten genau das zu geben, was er

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