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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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nichts damit anfangen konnte.«
    Als am 5. August Fly On The Wall in Amerika herauskam, erschien in Großbritannien eine Single mit dem Titel »Geordie Aid – Try Giving Everything«, die wie das Live-Aid-Projekt Spenden für die Hungernden in Äthiopien sammeln sollte. Musiker von Lindisfarne und den Animals interpretierten zusammen mit Fußballern von Newcastle United einen Song von John Mayall.
    Brian war nicht gerade begeistert. Nicht nur deshalb, weil man ihm nur eine einzige Gesangszeile zugestanden hatte. Er hielt den Song für lausig, zudem fühlte er sich mit dem politischen Unterton des Projekts gänzlich unwohl. Außerdem fehlten die wirklich bedeutenden Stars aus Nordengland, deren Teilnahme mehr Aufmerksamkeit auf das Projekt hätte lenken können.
    Vielleicht hätte man eher eine Version von AC/DCs »Whole Lotta Rosie« aufnehmen sollen, denn dieser Song von 1977 wurde im gleichen Monat von den Lesern der britischen Heavy-Metal-Bibel Kerrang! zum besten Song aller Zeiten gewählt. Damit holte sich die Band die Spitzenposition im Hot-100-Poll der Zeitschrift zurück, die sie zuletzt 1981 belegt hatte.
    Dieses Mal fand sich der Song bei der Leserumfrage in bester Gesellschaft: Nicht weniger als sieben weitere Songs der Band waren in dem Ranking vertreten. So weit die gute Nachricht. Ansonsten war die Kacke am Dampfen. Zuerst schien es, als würde es eine Tour wie viele andere werden, wenn auch unter der Leitung des neuen Managers Stewart Young und der Firma Part Rock Management. Aber dann wurde der Serienkiller Ramirez verhaftet.
    Am 4. September sollte die Tour mit ihren 42 Shows in der Broome County Arena in Binghampton, New York, nach zwei Probetagen eröffnet werden. Wenige Tage zuvor war Ramirez der Polizei ins Netz gegangen. Dass es angeblich eine Verbindung zwischen seinen Gräueltaten und AC/DC geben sollte, machte die Band zu Freiwild für die Medien.
    Jede Textzeile von »Night Prowler« wurde genauestens seziert. Manche Zeitungen, die versuchten, Gemeinsamkeiten zwischen Ramirez’ Satanismus und AC/DC zu finden, kamen zu dem Schluss, dass der Bandname eine Abkürzung für »Anti-Christ, Devil’s Child« sein müsse.
    So wurde aus einem Foto, das Angus bei einer Geburtstagsparty zeigte, der »Beweis«, dass er an einer schwarzen Messe teilgenommen hatte – nur weil auf dem Bild ein paar Kerzen zu sehen waren.
    »Niemand versteht, dass es bei ›Night Prowler‹ nur um jemanden geht, der bei Nacht bei ein paar alten Freundinnen einsteigt und ein bisschen Spaß mit ihnen hat«, erklärte Malcolm Mark Putterford im Kerrang! vom 9. Januar 1986.
    Nichtsdestotrotz geriet die Situation völlig außer Kontrolle, als sich in Amerika auch Mitglieder der Regierung in die Diskussion einschalteten. Vor einem Senatsausschuss fanden Anhörungen statt, bei denen beratschlagt wurde, wie man Rockmusiktexte gesetzlich kontrollieren könnte. Das Parents Musical Resource Center, dem Susan Baker, die Frau des Finanzsekretärs James Baker, und Tipper Gore, Frau des Senators Al Gore aus Tennessee, vorstanden, setzte sich für strengere Vorschriften ein. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten sie AC/DC als Hauptfeind aller moralischen Werte stigmatisiert.

    Bei Gitarren kommt es auf die Größe an: Angus, Blossom Music Center – Cleveland, September 1986.
    Den drohenden Zensurmaßnahmen stand die Band – zumindest in der Öffentlichkeit – ziemlich gleichgültig gegenüber. Mehr als ein höhnisches Grinsen hatten sie für die Angelegenheit nicht übrig, schließlich gab es andere Künstler, die wesentlich mehr zu verlieren hatten.
    Jahre später sprach Brian im Interview mit Charles M. Young in der Musician -Ausgabe vom April 1991 ziemlich offen über seine Einstellung zur Zensurproblematik. Das Gespräch kam auf 2 Live Crew, die zu der Zeit für ihre Texte jede Menge Kritik einstecken mussten. Brian hatte wenig Sympathie für die Rapper und auch nicht für Heavy-Metal-Bands, die mit blutigen Texten nach Aufmerksamkeit heischten.
    Auf die Frage, wie sich denn AC/DC und Songs wie »Sink The Pink« davon unterschieden, antwortete Brian, dass AC/DC die hohe Kunst der doppeldeutigen Wortspiele beherrschten. Young fragte, ob 2 Live Crew für ihre Texte bestraft werden müssten, nur weil sie nicht so gut mit Worten spielen konnten wie AC/DC.
    »Die haben es verdammt noch mal verdient, in den Knast zu kommen, wenn sie nichts im Hirn haben«, donnerte Brian los.
    Unterwegs auf Tour in Amerika ließ sich der

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